Andrea Ernst


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Andrea ist südlich von München aufgewachsen, in Wolfratshausen, und war schon von klein auf bei Papa in der Kraxn in den Bergen unterwegs. 

Nach ihrer 5-jährigen Ausbildung zur Erzieherin hat es sie dann in die Stadt gezogen, um bei den kleinsten Sprösslingen (einer Kinderkrippe) zu arbeiten.

Andrea liebt es, sich Herausforderungen zu stellen und neue Sportarten auszuprobieren. Klettern (aktuell noch in der Halle und bald auch am Fels), Kickboxen, Laufen, Biken, Pilates, … 

Andrea braucht die Nähe zur Natur und den Bergen als Ausgleich – aber auch zum Auspowern und sich selbst neu zu erleben. 

Ihre liebsten Aktivitäten am Berg sind Klettern, Wandern und Snowboarden. 


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Du wohnst seit 2013 in München. In welchem Stadtteil fühlst du dich am meisten zuhause und warum?

Mich hat es vor vier Jahren aus beruflichen Gründen vom „Land“ in die Stadt gezogen und seitdem wohne ich im schönen Sendling und fühle mich sehr wohl hier. Mir kommt es so vor, als wäre hier alles etwas ruhiger.

In den anderen Stadtteilen von München bin ich aber auch sehr gerne unterwegs, je nachdem was ich gerade suche.

Neue Cafés, Bars oder Restaurants zu entdecken, auf Konzerte zu gehen, Biergartenabende oder durch den Englischen Garten oder den Nymphenburger Park zu schlendern.

Jeder Ort hat etwas für sich und diese verschiedenen Facetten mag ich an München.

Was ist dein Lieblingsort in München und warum?

Einer meiner Lieblingsorte in München ist definitiv die Isar. 

Ich genieße es, die Natur und das Wasser um mich zu haben, das ein oder andere Plätzchen zu entdecken, an dem ich Abstand vom ganzen Trubel finde, mich an der Isar bei meinen sportlichen Aktivitäten auszupowern, oder die Sommerabende mit Freunden dort zu verbringen.

Wo fühlst du dich in München den Bergen am nächsten?

Am Schuttberg im Luitpoldpark. 

Bei schönem Wetter hat man von dort oben einen tollen Ausblick auf die Bergkette.

Aber noch näher fühle ich mich den Bergen, wenn ich am Wochenende sehr früh, auf der noch wenig belebten Autobahn unterwegs bin, den Rucksack und die Wanderschuhe im Kofferraum und ich bei Sonnenaufgang den Bergen entgegen fahre.

Wenn dann die Berge vor mir auftauchen, huscht jedes Mal wieder ein Lächeln über mein Gesicht und die Vorfreude auf die bevorstehende Tour steigt.

Wo trifft man dich auf keinen Fall?

Hmmm, schwierige Frage.

Selten trifft man mich an einem Samstagvormittag beim shoppen in der Innenstadt. 

Dem ganzen Trubel und der Hektik am Wochenende entfliehe ich lieber.

Erzähle uns von deiner ersten Erinnerung an die Berge! Weißt du noch, wann du das allererste Mal in den Bergen warst und was du da gemacht hast?

Da ich ja ursprünglich aus Wolfratshausen komme, waren die Berge immer ganz nah.

Schon als kleiner Zwerg war ich bei Papa hinten in der Krax´n und wir verbrachten Wanderurlaube mit der Familie in Südtirol oder Hüttenwochenenden am Schliersee.

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Aber es gab bei mir auch eine Zeit, in der die Berge in den Hintergrund gerückt sind, da andere Dinge im Vordergrund standen.

Meine intensive Leidenschaft zu den Bergen, wie ich sie jetzt lebe, habe ich eigentlich erst vor einem Jahr entwickelt. 

Seitdem bin ich auch nicht mehr zu bremsen.

Was bedeuten die Berge für dich?

Die Berge strahlen eine wahnsinnige Kraft und Ruhe auf mich aus. 

Sie sind mein Rückzugsort vom Alltag. Sobald ich dort unterwegs bin, kann ich alles andere vergessen.

Es ist nicht nur der unbeschreibliche Moment und die eindrucksvolle Aussicht auf dem Gipfel, sondern auch die Herausforderung auf dem Weg dorthin.

Es gab schon genügend Situationen, in denen ich an meine psychischen und physischen Grenzen gekommen bin. Diese Grenzen zu überwinden, aber sich auch mal einzugestehen, dass es an einem bestimmten Punkt wirklich nicht mehr weiter geht, gibt mir jedes Mal aufs neue wahnsinnig viel.

Ich setz mich mit mir selbst intensiver auseinander und hab mich definitiv besser kennengelernt. 🙂

Ich finde die Worte von Peter Habeler sehr treffend: „Ich gehe auf einen Gipfel und wenn ich wieder herunterkomme, bin ich ein anderer Mensch.“


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Was machst du in den Bergen am liebsten und warum?

Ich probiere mich gerade in den Bergen an Verschiedenem aus: 

Im Winter mit Schneeschuhen und dem Snowboard auf dem Rücken unterwegs zu sein, eine kleine Sonnenuntergangstour oder Klettersteige zu gehen, es kommt darauf an, was mich gerade reizt.

Es muss nicht immer eine schwierige Tour sein, aber ich bin offen für Neues und suche gerne die Herausforderung.

Jede Aktivität in den Bergen hat für mich auf ihre Art und Weise etwas Besonderes.

Wo ist dein Lieblingsspot in den Bergen?

Leider kann ich euch die Frage nicht beantworten, da ich mich nicht auf eine Tour oder einen Ort festlegen kann, denn jede Bergtour ist auf ihre Art einzigartig.

Von wo hat man deiner Meinung nach die schönste Aussicht?

Schwer zu sagen, denn egal auf welchem Gipfel ich stehe, die Aussicht ist jedes Mal wieder wunderschön und einmalig.

Aber ich bin immer wieder gerne in den Ammergauer Alpen unterwegs, da man dort einen wunderschönen Ausblick auf das Zugspitzmassiv, auf den Daniel und auf der anderen Seite auf die Seen hat.

Was ist dein liebstes Berg-Foto zur Zeit und warum?

Jedes Bergfoto ist für mich einzigartig und ich verbinde es mit etwas Bestimmtem.

Aber mein Lieblingsfoto ist auf der Zugspitzbesteigung letztes Jahr im Dezember entstanden. Wir sind die Tour von Ehrwald aus, über den Stopselzieher gegangen.

Das Foto zeigt mich auf den letzten Metern vorm Gipfel.

Es war eine meiner schönsten Touren, auf der ich neue Erfahrungen sammeln konnte.

Als ich dort oben am Grad stand, dem Ende meiner Kräfte nahe, hat mich die Aussicht von dort einfach nur geflasht.

Welche Tour muss man unbedingt gemacht haben und warum?

Im Winter ist meine Lieblingstour die Schneeschuhtour/ Skitour auf die Hochplatte in den Oberammergauer Alpen.

Man hat von dort nicht nur einen atemberaubenden Ausblick zum Wetterstein, den Allgäuer und Lechtaler Alpen sowie zu den Seen des Alpenvorlands, sondern bei der Hochplatten-Überschreitung auch eine luftige Gratwanderung und kurze Kraxelpassagen dabei.

Die Tour sollte aber nicht unterschätzt werden, da sie recht lange dauert und es auf dem Weg auch keine Einkehrmöglichkeit gibt. Also packt euch auf jeden Fall leckeren Proviant ein.


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Im Frühjahr bzw. Sommer gehe ich immer wieder gerne die Tour auf die Lachenspitze im Tannheimer Tal.

Man startet am Parkplatz schon mit einem wunderschönen Blick auf den Vilsalpsee.

Während dem Aufstieg kommt man an zwei weiteren Bergseen vorbei. Hier kann man sich zwischendurch die Füße abkühlen und sich für den restlichen Aufstieg stärken.

Klettersteigbegeisterte können den Klettersteig durch die Lachenspitze Nordwand mitnehmen, der einen landschaftlichen Hochgenuss bietet.

Und wer eine Stärkung vor dem Abstieg braucht, kann in der Landsberger Hütte einkehren. Ich kann den Kaiserschmarrn nur empfehlen.

Was nimmst du immer mit in die Berge (in deinem Rucksack) und warum?

In meinem Rucksack ist immer eine Packung Gipfelschokolade dabei. 🙂

Das ist meine Belohnung oben am Berg. Außerdem ein Sitzkissen, a guade Brotzeit und viiiiieeeel zu trinken.

Ich liebe es, am Gipfel die Aussicht zu genießen und mich für den Abstieg zu stärken.

Immer mit dabei, ist meine Hardshelljacke und Wechselkleidung, denn ich geh meine Touren nicht immer nur bei schönstem Sonnenschein. Für mich gibt’s kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung. 🙂

Was war deine allzeit beste Anschaffung für die Berge und warum?

Meine beste Anschaffung waren definitiv meine Grödel (Steigeisen), da mir anfangs das Gehen durch den Schnee absolut keinen Spaß bereitet hat.

Die dürfen nun im Winter bzw. im Frühjahr nicht mehr in meinem Rucksack fehlen.


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Was empfiehlst du Neulingen, die in die Berge gehen möchten?

Am Anfang solltet ihr euch auf jeden Fall einfache, nicht zu lange Touren heraussuchen und euch dann Schritt für Schritt steigern.

Und das Wichtigste ist ein gut passender, eingelaufener Bergschuh. 

Es gibt nichts unangenehmeres als schmerzende Blasen an den Füßen.

Was ist deine größte Herausforderung in den Bergen?

Meine größte Herausforderung in den Bergen ist oftmals mein eigener Kopf. 

In schwierigen oder neuen Situationen sollte ich mir selbst und meinem Körper mehr vertrauen. 

Ich steh mir dabei manchmal selbst im Weg.

Hast du dir für 2017 etwas Besonderes vorgenommen  – und wenn ja, was und warum?

Vor ein paar Jahren habe ich von dem Traumpfad München – Venedig gelesen. Der Gedanke zu Fuß über die Alpen zu laufen hat mich sofort begeistert.

Im Juli setz ich mein Vorhaben in die Tat um und werde die Alpenüberquerung starten.

Ich freue mich jetzt schon wahnsinnig auf die intensive Zeit in den Bergen.

Davor werde ich einen Hochtourenkurs machen.

Das Jahr 2017 ist für mich jetzt schon das Jahr der Herausforderungen. 

Und ich lass mich überraschen, was sonst noch kommt, bzw. mir noch so einfällt.

Hast du eine Lebensweisheit / Motto / Spruch, die dich immer begleitet/n?

„Glücklich sein heißt nicht, das Beste von allem zu haben, sondern das Beste aus allem zu machen.“

Das Glück finde ich jedes Mal in den Bergen und es braucht nach meiner Meinung nach nicht viel.

Die Natur, der Ausblick, die Anstrengungen und Herausforderungen, die schönen Momente, die tollen Begegnungen mit anderen Leuten, die man dort trifft und kennenlernt, all das sind Dinge, die mich jedes Mal wieder glücklich die Heimreise antreten lassen.


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Liebe Andrea, vielen Dank für das Interview mit dir. Wir wünsche dir viele schöne Momente bei deiner laaaaangen Wanderung, Erholung und Herausforderung, im Berg wie im Tal, viel Sonnenschein und fitte Beine – und einfach ein wunderbares Abenteuer für dich. Alles Liebe!

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