Langlaufen lernen | Tipps für deinen Einstieg

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Julia (31), „Zugroaste“, seit 5 Jahren lebt sie endlich bergnah. Den Sommer verbringt sie gerne laufend und wandernd auf diversen Trail-Entdeckungstouren in den Bergen. Im Winter tauscht sie die Laufschuhe bevorzugt gegen Langlaufbretter und erkundet die Bergtäler und Landschaften unterhalb der Gipfel.

 

„Weil meine Eltern nichts anderes machen und mir daher keine andere Wahl blieb!“

Hätte man mich mit meinen damals zarten 15 Jahren gefragt, warum ich langlaufe, dann hätte ich genau das geantwortet.

Mit Abfahrtski, Snowboard & Co hatten meine Eltern leider nichts am Hut und ich so auch nie wirklich Berührungspunkte.

Heute ist das anders! Nachdem ich in den anderen 15 Jahren meines Lebens dann doch die Möglichkeiten bekam, sowohl das Snowboarden als auch das Skifahren kennenzulernen, bin ich heute sehr froh, sicher auf den dünnen Langlaufski unterwegs zu sein.

Langlaufen lernen | Für wen das Langlaufen geeignet ist

Ganz einfach = für JEDE/N.

Langlaufen ist wirklich etwas, das jeder von groß bis klein von jung bis alt machen kann. Dieser Eindruck wird einem heutzutage auch an fast jeder Loipe bestätigt.

Wo früher (und dies ist natürlich nur mein persönlicher Eindruck 😊) eher Sportler älteren Semesters unterwegs waren, findet man heute Sportler von jung bis alt.

Ich bekomme definitiv den Eindruck, dass Langlaufen momentan im Trend liegt und zum Glück etwas von seinem altmodischen Ruf verloren hat.

Das sorgt zwar für entsprechend volle Parkplätze an den Loipen, aber wiederum es ist es toll zu sehen, wie viele verschiedene Menschen diese Möglichkeit zur sanften Bewegung in der schönen Natur suchen.

Einstieg über den klassischen Stil

Vor allem der klassische Stil ist perfekt für den Einstieg, um sich erst einmal an die beiden dünnen Bretter zu gewöhnen und auch konditionell weniger anstrengend als Skating.

Wenn du schon sicher auf den klassischen Skiern unterwegs ist oder z.B. schon gut Abfahrtski fährst und gut mit Inlineskates bzw. Schlittschuhen umgehen kannst, kannst du dich ruhig ans Skaten trauen.

Das benötigt zwar ein bisschen mehr Ausdauer, Koordination und vielleicht auch Kraft, belohnt dafür aber mit einem Gefühl, das manchmal fast dem Fliegen nahekommt.

Gründe für das Langlaufen

Egal ob Klassisch oder Skating, Langlaufen ist

ein perfektes Ganzkörper- und Ausdauertraining und daher
ein super Winter-Alternativtraining für z.B. Läufer und Radfahrer

Du verbrennst ordentlich Kalorien und
schonst gleichzeitig deine Gelenke – und hast gleichzeitig ein deutlich niedrigeres Verletzungsrisiko als auf Abfahrtski (Ausnahmen bestätigen die Regel würde meine Freundin Nadine sagen 😊 aber im Durchschnitt auf jeden Fall)
Du hast die Chance, im Winter noch ruhige und idyllische Flecken in den Bergen zu finden und draußen in der Natur und an der frischen Luft unterwegs zu sein (anstatt den Winter im stinkenden Fitnessstudio zu verbringen).Es gibt wunderschöne Loipen abseits von Orten und Straßen die z.B. in ruhigen Tälern, entlang hübscher Flussläufe und Almen mit traumhaften Ausblicken – also eigentlich perfekt, oder?

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Grundwissen | Was ist eine Loipe?

Eine „Loipe“ ist eine präparierte Strecke, der du mit deinen Langlaufskiern einfach folgen kannst, um die schönsten Landschaften zu entdecken.

Es gibt zwei Arten von Loipen:

die 2-Rinnen parallel gespurte Loipe für den klassischen Stil
die plattgewalzte (ohne Rinnen) Piste für den Skating Stil.

Am besten erkundigst du dich vorab, welcher Stil in der von dir bevorzugten Gegend präpariert ist.

Nicht immer ist auch eine Skating Loipe vorhanden und man sollte vermeiden, die klassische Spur mit den Skating Skiern „kaputt“ zu fahren.

Ähnlich wie beim Skifahren werden Loipen in die Farbkategorien blau=leicht, rot=mittel und schwarz=schwer unterteilt.

Wenn du noch neu auf den schmalen Brettern unterwegs bist, dann orientierte dich am besten an den blauen Loipen.

Diese bieten dir genug Möglichkeit, erst einmal in Ruhe die Technik zu üben und Vertrauen und Kontrolle über deine Skier zu gewinnen.

Bei roten Loipen kommen entsprechend mehr Berg-Hindernisse dazu, bei schwarzen entsprechend schwierige Aufstiege und Abfahrten.

Oft wird auf Loipen eine Laufrichtung vorgegeben, dann sind entsprechende Pfeile angebracht.

Außerdem wird in den meisten Loipen-Gegenden eine entsprechende Nutzungsgebühr verlangt. Diese ist aber im Vergleich z.B. zu einem Skipass nur sehr gering und damit unterstützt du das Weiterbestehen und die Instandhaltung des Loipennetzes – also bitte hier nicht sparen 😉


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Langlaufen lernen | Wie fange ich am besten an?

Klassisches Langlaufen ist recht einfach zu erlernen und ein Kurs ist nicht unbedingt notwendig, da der Bewegungsablauf eigentlich einfach ist. H

ier lohnt es sich, einfach ein bisschen bei den Anderen zu- und abschauen.

Bei dieser Technik gleiten die Skier parallel zueinander in der dafür gespurten Loipe, immer im Wechsel links und rechts.

Bergab helfen die ebenfalls vorgespurten Rinnen oder notfalls die Pflug-Technik.

Berghoch am besten in Grätsche oder wenn du gute Oberarmmuskulatur hast, kannst du auch versuchen dich in der Spur hochzuschieben.

Fahre am Anfang lieber kontrolliert und nicht zu schnell, um Stürze auf den manchmal auch etwas wackeligen Brettern zu vermeiden.

Manchmal kann es vorkommen, dass unerwartete Hindernisse (z.B. Kurven in denen die Spur vielleicht schon stark ausgefahren ist) auftauchen. Dies trifft natürlich ebenso auf das Skaten zu.

Ich empfehle zu Anfangs besser Kontrolle und Stabilität über Geschwindigkeit – die kommt schon automatisch dazu, wenn du an Sicherheit gewinnst.

Keine Sorge! Wenn du schneller in die Technik einsteigen möchtest und möglicherweise keine guten „Abschau-Kopier-Fähigkeiten“ hast, dann bist du in einem Langlaufkurs gut aufgehoben.

Für den Skating Stil würde ich dies generell empfehlen, zumindest wenn du niemand im nahen Freundeskreis hast, der diesen bereits beherrscht und über genug Geduld und Einfühlungsvermögen verfügt.

Skating ist prinzipiell anspruchsvoller was Technik, Koordination und auch Balance angeht.

Daher kann ein Kurs den Einstieg deutlich erleichtern und den Spaß am „über-die-Loipe-schweben“ schneller hervorrufen.

Das A und O ist auf jeden Fall das Gleiten, denn erst wer möglichst entspannt und lange auf dem Ski steht, wird mit seiner Kraft und Ausdauer weiterkommen und Spaß am Skating gewinnen.

Für mich persönlich ist und bleibt dies momentan noch die größte Herausforderung.

Mein Tipp für schönes Gleiten ist, möglichst häufig ohne Stockeinsatz skaten und nur auf die Beintechnik konzentrieren!


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Langlaufen lernen | Die Ausrüstung & ideale Bekleidung

Meine Empfehlung ist definitiv – erstmal ausleihen und testen und nicht sofort kaufen.

Klassisch und Skating haben jeweils unterschiedliche Anforderungen an die Ausrüstung (unterschiedliche Ski, Schuhe und Stöcke). Daher solltest du beides erstmal testen um den favorisierten Stil herauszufinden.

Das Ausleihen von Langlaufsets ist generell nicht sehr teuer (ab ca. 18 – 20€ für einen Tag) und du kannst möglicherweise im Anschluss auch den entsprechenden Ski kaufen, der dir gut gefallen hat und zu deinem Körperbau passt.

Man sollte nicht einfach irgendeinen Ski kaufen, der sich z.B. von der Länge her passend anhört. Eine wichtige Rolle spielt auch das Gewicht und da jeder Skihersteller das Material anders verarbeitet, gibt es hier auch keine einheitliche Linie.

Sollte das Gewicht des Langläufers nicht zum Ski passen kann dies unter anderem dazu führen, dass der Ski nicht komplett auf dem Boden aufkommt und man dann Probleme beim Bremsen und Abdrücken bekommt.

Ich habe meine jetzigen Skier vorab zweimal im Verleih getestet und wusste daher genau, dass dieser Ski zu meiner Größe und meinem Gewicht passt.

Ansonsten sollte dir auch jeder Fachverkäufer im Sportgeschäft hierbei helfen können.

Nur bitte nicht das erstbeste gebrauchte Set im Internet kaufen, dann kann der Langlaufspaß schnell in Langlauffrust enden!

Bekleidungstechnisch habe ich es als Läufer recht einfach. Alles was ich im Winter zum Laufen anziehe, passt genauso zum Langlaufen. Du solltest dich auch nicht viel wärmer anziehen, als du es z.B. zum Laufen tun würdest, denn auch beim Langlaufen wird es einem gerne schnell warm 😊

Nur bei den Handschuhen habe ich mir ein richtiges Paar Langlaufhandschuhe gekauft. Da ich zu Blasen neige, habe ich mir bei den ersten Malen gleich welche an den Händen geholt. Mit den richtig gepolsterten Handschuhen ist dies aber ein Problem der Vergangenheit.

Ich habe mir den ROECKL Elmira Damenhandschuh gekauft und bin sehr zufrieden. Wenn du nur einen dünnen aber warmen Handschuh suchst, bist du dank Merinowolle z.B. mit dem Icebreaker Quantum Glove gut beraten.

Wenn ich etwas länger in der Loipe unterwegs bin, nehme ich auch gerne meinen Laufrucksack mit, um etwas zum Trinken und auch einen kleinen Snack dabei zu haben.

Außerdem ist eine Sonnenbrille empfehlenswert und bei schönem Wetter auch Sonnencreme.

Ich wurde diesen Winter übrigens noch nie so oft gefragt ob ich im Urlaub war, denn Langlaufen hat auch den Vorteil, dass man selbst im Winter eine schöne Gesichtsfarbe bekommen kann 😉

Viel Freude beim Langlaufen lernen!

Tipps | Loipen in der Nähe von München

# 1 Chiemgau – Prientalloipe

15 km klassisch, teilweise Skating.

Im Februar waren drei Munich Mountain Girls von Tourismus Oberbayern zum Langlauf-Skating-Kurs eingeladen. Gemeinsam mit der Skischule Sachrang ging es zur Prientalloipe ins Chiemgau, die auf knapp 15km bestes Terrain verspricht. Leider hat es geregnet – aber das hat dem Lerneffekt keinen Abbruch getan.

Anfahrt ca. 60min aus München, öffentlich mit Zug und Bus direkt zur Loipe möglich.

# 2 Jachenau – sehr schneesicher.

40km Klassisch / 35km Skating

Mit dem Auto von München circa 80 min. Mit öffentlichem Nahverkehr nicht gut zu erreichen.

Guter Ausgangspunkt & Parkplatz: Beim Dannerer (super Kuchen als Belohnung danach 😊) Adresse: Tannern 32 ½, 83676 Jachenau

#3 Bayrischzell  – ebenfalls schneesicher und sehr gut mit dem Zug zu erreichen.

50km Klassisch und Skating. Vor allem die „Kloo-Ascher Runde“ ist empfehlenswert!

Mit dem Auto circa 60 min ab München. Mit der BOB ab Hbf in 80 min, plus 10 min Fussweg.
Guter Ausgangspunkt und Ausrüstungsverleih: Sportalm Bayrischzell, Alpenstrasse 70, 83735 Bayrischzell

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Julia Eisenhardt

Munich Mountain Girl

Julia (31), „Zugroaste“, seit 5 Jahren lebt sie endlich bergnah. Den Sommer verbringt sie gerne laufend und wandernd auf diversen Trail-Entdeckungstouren in den Bergen. Im Winter tauscht sie die Laufschuhe bevorzugt gegen Langlaufbretter und erkundet die Bergtäler und Landschaften unterhalb der Gipfel.
Julia auf Instagram:



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