Gesa Temmen


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Im Interview mit Gesa erfährst du Snowboard & Wander Tourentipps und den ein oder anderen geheimen Spot, den sie offpiste entdeckt hat. Gesa ist Reisebloggerin auf lilies-diary.com, sie ist Snapchat- und Instagram-addicted und macht die wundervollsten Berg- und Abenteuerfotos. Gesa stammt aus dem hohen Norden, fühlt sich aber hier im Süden viel wohler, so ganz nahe bei den Bergen. Snowboarden im Winter, Festivals und Roadtrips im Sommer, dazwischen ist sie in München unterwegs – am liebsten an Tagen mit Bergblick, eh klar 🙂

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Du wohnst seit 2010 in München. In welchem Stadtteil fühlst du dich am meisten zuhause und warum?

Die ersten Jahre in München war das definitiv das Univiertel. Ich habe immer in Gehweite gewohnt und war ständig in Schelling- und Türkenstraße unterwegs. Mein Wohnzimmer war der Garten vor den Pinakotheken. Aber mit dem Studium bin ich an den Goetheplatz gezogen und möchte hier nie wieder weg! Die Gegend ist so viel entspannter und lässiger. München oberhalb der Stammstrecke kann manchmal schon anstrengend sein… Außerdem bin ich von hier ganz schnell auf dem Weg Richtung Alpen.

Was ist dein Lieblingsort in München und warum?

Ich nehme einen Klassiker: An der Isar, Höhe Reichenbachkiosk, egal zu welcher Tageszeit. Der perfekte Mix aus Trubel und Ruhe.

Wo fühlst du dich in München den Bergen am nächsten?

Bei der Auffahrt auf die A97, wenn man am Horizont schon die Berge sieht 😀 Nein ernsthaft: In der Stadt wäre das vor allem beim Joggen auf den Olympiaberg. Da genieße ich die Aussicht und es geht immer ein bisschen bergauf oder bergab.

Wo trifft man dich auf keinen Fall?

Hui das ist einfach! In einer Einkaufspassage. Oder an einem Samstag in der Kaufinger Straße.  

Erzähle uns von deiner ersten Erinnerung an die Berge! Weißt du noch, wann du das allererste Mal in den Bergen warst und was du da gemacht hast?

Als kleines Kind bin ich jedes Jahr zu meinen Verwandten an den Tegernsee gefahren und habe die Wochen auf einem Bauernhof in den Bergen verbracht. Da gibt es dieses Foto von mir, wie ich im Hochsommer auf dem Weg zur Siebenhütten durchs Flussbett stiefele. Letztes Jahr war ich nochmal dort. Ein wunderschöner Ort, die Alm hat sogar erst seit wenigen Jahren Strom!

Was bedeuten die Berge für dich?

Die Berge bedeuten für mich Ruhe, Freiheit und Zufriedenheit. Sie strahlen eine unglaubliche Ruhe aus und sind trotzdem voller Abenteuer.

Was machst du in den Bergen am liebsten und warum?

Am liebsten fahre ich Snowboard. Splitboard-Touren gehen auch. Im Sommer wird es dann Wandern mit Schwerpunkt Fotografie – da bin ich wesentlich langsamer unterwegs 😉 Im Freien klettern ist übrigens auch großartig imposant! Aber dafür fehlt mir auf Dauer noch die Expertise, das habe ich nur mit einer Trainerin gemacht.


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Wo ist dein Lieblingsspot in den Bergen?

Das Zillertal ist mir über die letzten Jahre schon ziemlich ans Herz gewachsen. Da fühle ich mich wohl, da kenne ich mich aus!

Von wo hat man deiner Meinung nach die schönste Aussicht?

Vom Pitztaler Gletscher! Am höchsten Café Österreichs (3.440m) habt ihr einen grandiosen 360° Blick. Kein Wunder, dass man hier vom „Dach Tirols“ spricht 😊

Was ist dein liebstes Berg-Foto zur Zeit und warum?

Seit langem das Bild am Gueser Kopf, bei meiner allerersten Abfahrt abseits der Piste, die es auch gleich ordentlich in sich hatte. Das erste Stück war ziemlich steil und ich hatte ganz schön Bammel, aber unten angekommen habe ich vor Freude nur noch gestrahlt!

Gesa’s Snowboard & Wander Tourentipp: Welche Tour muss man unbedingt gemacht haben und warum? 

Im Sommer finde ich die Dolomiten besonders schön! Eine Wanderung am Fuße der Drei Zinnen in Südtirol ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Ausnahmsweise war es mal nicht diese Weite und der Blick über die Gipfel, der mich beeindruckt hat, sondern dieser massive Stein, der einfach aus dem Boden vor dir emporragte.

In vier-fünf Stunden könnt ihr die Drei Zinnen umrunden. Ungeübte Wanderer gehen nur bis zur Lavaredo Hütte (2.344 m)  und starten an der Südseite der Auronzohütte Richtung Paternsattel, wo der Steig Nr. 101 entlangführt. Auf dem Weg kommt man an einem kleinen See vorbei, an dem die Leute gern picknicken. Was die meisten aber nicht wissen: Keine 30 Meter dahinter versteckt sich ein viel hübscherer See! (ok, eher Teich…)

Im Winter als Skiroute kann ich die Variante am Gueser Kopf (2.850 m) bei Nauders am Reschenpass empfehlen. Der Ausblick von hier oben ist atemberaubend und die Abfahrt lässig.


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Was nimmst du immer mit in die Berge (in deinem Rucksack) und warum?

Meine Kamera. Und wenn ich Off-piste fahre: LVS-Gerät, Schaufel und Sonde.

Was war deine allzeit beste Anschaffung für die Berge und warum?

Meine Winterhandschuhe mit Reißverschluss am Handrücken. Da kann ich einfach herausschlüpfen und muss sie nicht komplett ausziehen, wenn ich fotografieren oder einfach nur meine Bindung zumachen will. Keine Ahnung, wie andere Leute den Tag ohne dieses Feature überleben.

(bei Interesse: die Handschuhe gibt es über blacksheepsports in München – einfach vorbeigehen oder anrufen! von der Marke 10 Peaks.)  

Was empfiehlst du Neulingen, die in die Berge gehen möchten?

Sich selbst nicht zu überschätzen und die Natur ernst zu nehmen. Der Himmel sieht nach Gewitter aus? Dann kehrt lieber früher um als geplant.

Außerdem würde ich nach Möglichkeit immer jemanden mitnehmen, der sich in den Bergen oder in der jeweiligen Sportart besser auskennt – wenn das niemand im Freundeskreis ist, dann zum Beispiel ein Guide aus der Region. Da bekommt man bei den Tourismusverbänden ganz tolle Leute empfohlen!

Was ist deine größte Herausforderung in den Bergen?

Auto fahren.. Ich habe immer noch ein kleines Altes ohne viel Antrieb, da braucht es einiges an Geschick um die Berge gut zu meistern und nicht mitten im Anstieg stehen zu bleiben. Mittlerweile klappt das ganz gut, da bin ich schon etwas stolz ☺

Hast du dir für 2017 etwas Besonderes vorgenommen – und wenn ja, was und warum?

Diese Wintersaison werde ich meine ersten größeren Skitouren, bzw. Splitboard-Touren gehen. Darauf freue ich mich schon total. Zuvor habe ich fleißig Lawinen-Safety-Kurse besucht und gelernt, unter welchen Bedingungen ich wo fahren kann, um die Gefahr einer Lawine zu minimieren. Außerdem übt man dabei direkt am Berg, wie man sich im Ernstfall verhält.

Hast du eine Lebensweisheit / Motto / Spruch, die dich immer begleitet/n?

„Be realistic. Plan a miracle.“

Ich finde das eine schöne Denkweise! Und auf die Berge übertragen: Ich war nicht immer so viel in den Bergen wie ich es jetzt bin.. „Keine Zeit“. Kennt man! Heute bin ich unglaublich froh, dass ich mir irgendwann einfach die Zeit genommen habe.


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Liebe Gesa, vielen 💙-Dank für’s Teilen deine Wander & Snowboard Tourentipps und dass du uns Einblick in dein Münchner Leben gewährst. Viel Freude, Spaß und neue Abenteuer in den Bergen weiterhin. 🏂

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