Julia Eisenhardt


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Geboren im Schwarzwald, ist Jule über ein paar Umwege im Ausland nach München gekommen. Da sie seit ihrer Kindheit in den Bergen unterwegs ist, war es schon immer ihr Traum, in der Nähe der Berge zu wohnen.

Als sie sich entschieden hat, nach Deutschland (zurück-) zuziehen, war klar, dass München der Wohnort werden soll. Jule kann sich momentan keinen anderen Ort auf der Welt vorstellen, wo sie lieber leben möchte.

Erst im Tourismus beschäftigt, konnte Jule den Schritt in die Outdoorbranche machen und arbeitet als Kundenbetreuerin für Großkunden in der Schweiz. Alle Kollegen sind mindestens genauso abenteuerlich veranlagt und teilen die Leidenschaft für die Berge und den Sport.

Für Jule ist das etwas ganz Besonderes: sich auch auf der Arbeit mit den eigenen Hobbies zu beschäftigen und sich mit Gleichgesinnten austauschen zu können.


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Du wohnst seit 2013 in München. In welchem Stadtteil fühlst du dich am meisten zuhause und warum?

Ich wohne seit 4 Jahren in München und davon die meiste Zeit in Neubiberg. Dort habe ich vor allem die Nähe zur Stadt aber gleichzeitig die Natur mit dem Perlacher Forst und den weiten Feldern genossen.

Außerdem war ich so schnell von dort aus in den Bergen, dass ich am Wochenende auch mal etwas länger schlafen konnte und nicht gleich den ersten Zug aus der Stadt nehmen musste 🙂

Seit einem halben Jahr wohne ich jetzt aber noch etwas näher an den Bergen, denn mich hat es an die letzte S-Bahn Station im Süden verschlagen, nach Wolfratshausen. Für mich „the best of both worlds“.

Was ist dein Lieblingsort in München und warum?

Ich bin immer noch regelmäßig in der Stadt u.a. zum Mountain Athletics Training vom North Face Store und genieße dann vor allem die Möglichkeit im englischen Garten mit vielen Gleichgesinnten zu trainieren.

Es fühlt sich an als wäre man gar nicht mehr in der Stadt, aber rennt dann doch auf einmal auf dem Weg zurück mit 30 Leuten über den Marienplatz – einfach genial diese Kombi😊

Für mich ist und war der schönste Platz in München einfach der Englische Garten, weil er einen teilweise komplett vergessen lassen kann, dass man noch in der Stadt ist.

Wo fühlst du dich in München den Bergen am nächsten?

Für mich gibt es dafür immer nur einen Ort, den Mugl im Perlacher Forst. Man kann es nicht wirklich einen „Berg“ nennen, aber wenn man oben angekommen ist und über die Baumspitzen bis in die Berge schauen kann, dann fühlt sich das schon sehr besonders an.

Vor allem weil man hier abends meist alleine ist und wenn es dann noch einen schönen Sonnenuntergang dazu gibt ist der Moment perfekt.

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Wo trifft man dich auf keinen Fall?

Beim Schwimmen im Eisbach – das Wasser ist einfach vieeeeeeeel zu kalt! Ich bin zwar eine Wasserratte, aber dazu kann ich mich einfach nicht überwinden. Dann ess ich lieber ein leckeres Eis zur Abkühlung.

Erzähle uns von deiner ersten Erinnerung an die Berge! Weißt du noch, wann du das allererste Mal in den Bergen warst und was du da gemacht hast?

An mein erstes Bergerlebnis kann ich mich leider nicht mehr erinnern, aber meine Eltern haben uns Kinder eigentlich schon seit wir laufen können in die Berge mitgenommen.

Fast jeden Urlaub haben wir irgendwo in den Bergen verbracht und da ich im Schwarzwald aufgewachsen bin, gab es auch reichlich vor der Haustüre zu erkunden.

Definitiv erinnern kann ich mich an eine nicht geplante 12 Stunden Tour am Nebelhorn, da wir uns beim Abstieg leider verlaufen hatten und dann wo ganz anders rausgekommen sind als geplant.

Meine armen Eltern hatten glaub ich ganz schön viel zu tun uns drei bei Laune zu halten, bis wir wieder am Auto angekommen waren. Zur Belohnung gab es für alle eine riesen Pizza. Mit Essen war ich wohl schon immer zu motivieren 😊

Was bedeuten die Berge für dich?

Die Berge sind mein Rückzugsort. Ich kann alles was ich nicht brauche (Gedanken an die Arbeit, sämtliche To-Do-Listen, etc.) einfach zurücklassen und für ein paar Stunden oder auch Tage einfach nur die Natur und Umgebung genießen.

Außerdem sind die Berge für mich in den letzten Jahren auch teilweise ein Ort geworden, wo ich mich selbst besser kennenlernen und auch manchmal herausfordern kann.

Insbesondere beim Trail Running erlebe ich das immer wieder. Ich hatte schon so viele Glücksmomente aber auch Momente, in denen ich aufgeben wollte. Dabei habe ich gelernt, auch mal die Zähne zusammenzubeißen und für etwas zu kämpfen.

Was machst du in den Bergen am liebsten und warum?

Momentan gibt es vor allem zwei Sachen die ich in den Bergen am liebsten mache. Zum einen Trail Running (meist passt vielleicht auch der Begriff Speed-Hiking etwas besser, den am Laufen üb ich noch) und zum anderen bin ich ein großer Fan von Klettersteigen.

Beides fordert mich in ähnlichen aber auch unterschiedlichen Bereichen und bringt mich in ganz unterschiedliche Gegenden in den Bergen.


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Wo ist dein Lieblingsspot in den Bergen?

Ich bin noch auf der Suche 😊 Nein, tatsächlich fällt es mir schwer einen Lieblingsort zu benennen, da ich in den letzten Jahren hier in München die Möglichkeit hatte viele tolle Orte kennenzulernen.

Was aber definitiv hängen geblieben ist und daher auch schon mehrfach wiederholt wurde, ist der Sonnenuntergang auf/vom Jochberg. Eine Freundin hat mich dorthin mitgenommen, letztes Jahr kurz vor Weihnachten, als es nochmal etwas wärmer war.

Wir saßen dann oben am Gipfel und haben das wunderschöne Lichtspiel mit dem Walchensee, Kochelsee, Herzogstand etc. bei einem leckeren Lebkuchen und warmen Tee genossen. Das war definitiv ein Erlebnis, das ich so schnell nicht mehr vergessen werde.


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Von wo hat man deiner Meinung nach die schönste Aussicht?

Schwierig 😊 Es gibt einfach so viele Gipfel die hierfür in Frage kommen! Für mich fallen darunter auf jeden Fall erstmal fast alle Gipfel „in erster Reihe“ (Hörnle, Heimgarten (Foto), Benediktenwand, etc.).

Ich finde es toll wenn man in eine Richtung das „Flachland“ mit den vielen Seen und München hat und in die andere Richtung sich die gewaltigen Gipfel des Karwendels und des Wettersteins erheben. Ich weiß dann meist gar nicht in welche Richtung ich zuerst schauen soll.


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Was ist dein liebstes Berg-Foto zur Zeit und warum?

Mein Lieblingsfoto ist, und wird wahrscheinlich für lange Zeit bleiben, das Foto welches letztes Jahr nach meinem Zieleinlauf beim Karwendelmarsch 2016 entstanden ist.

Ich war in diesem Moment so stolz auf mich selbst und gleichzeitig erleichtert, es doch tatsächlich nach 52km ins Ziel geschafft zu haben.

Das war bisher die größte Herausforderung für mich in meinem Leben und ich hätte mir vor einiger Zeit überhaupt nicht vorstellen können, eine solche Strecke durch die Berge überhaupt zurücklegen zu können.

Das Fotos ist für mich der Beweis, dass (fast) alles möglich ist, wenn man nur an sich glaubt und es versucht. Es ist für mich immer wieder eine Motivation nicht aufzugeben und meine Ziele weiterzuverfolgen, denn wer das geschafft hat, kann noch viel mehr im Leben erreichen.


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Welche Tour muss man unbedingt gemacht haben und warum?

Eine Lieblingstour kann ich fast gar nicht benennen, aber sehr empfehlenswert ist auf jeden Fall die Blaubergüberschreitung mit dem Halserspitz.

Sie ist etwas länger, daher sollte man schon etwas Kondition mitbringen, bietet aber für mich den perfekten Mix aus einer Genuss-Grat-Wanderung mit tollen Ausblicken und etwas Herausforderung, da vor allem der Aufstieg durch die Wolfsschlucht teilweise anspruchsvoll ist und auch mal die Hände zur Hilfe genommen werden müssen.

Los geht’s in Wildbad-Kreuth, über die Siebenhütten Alm und die Wolfschlucht zur Blaubergalm. Dann immer dem Grat bis zum Halserspitz folgen. Abstieg von dort direkt zur Siebenhütten Alm und wieder nach Wildbad-Kreuth. Kann aber auch gut mit einer Übernachtung auf der Gufferthütte „halbiert“ werden.

Im Winter bin ich nicht so viel „zu Fuß“ in den Bergen unterwegs. Was sich aber zum Beispiel als schöne Frühjahrestour anbietet, wenn der erste Schnee sich langsam verabschiedet, ist der Hirschhörnlkopf. Durch die Südlage ist der Weg früh schneefrei, leicht zu gehen (wenn auch vielleicht etwas steil für die erste Tour des Jahres :)) und bietet tolle Ausblicke auf die schneebedeckten Berge des Karwendels.


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Was nimmst du immer mit in die Berge (in deinem Rucksack) und warum?

Schokolade! Belohnung muss sein und wie gesagt bin ich sehr gut mit Essen zu motivieren. Und dann natürlich unbedingt mein Handy. Ich bin kein Profi-Fotograf und habe daher auch keine Kamera.

Unterwegs halte ich alles mit meinem Handy fest und kann somit auch mal einen Berggruß an Freunde & Familie direkt vom Gipfel verschicken. So hat z.B. mein Vater letzten Sonntag ein Geburtstagsvideo direkt vom Gipfel des Zwiesels erhalten 😊

Außerdem ist es natürlich auch zur Sicherheit, sodass man immer jemand erreichen kann. Zur Not eben auch die Bergrettung.

Was war deine allzeit beste Anschaffung für die Berge und warum?

Wanderstöcke. Vor allem bei längeren Touren helfen sie mir sehr, wenn dann doch mal die Kraft in den Beinen ausgeht und man sich dann bei Aufstiegen auch mal mit etwas Armkraft aushelfen kann.

Außerdem bin ich leider auch manchmal etwas verträumt und neige zum Umknicken (wie man an der Schiene sieht, die ich gerade am Fuß habe).

Daher sind die Stöcke für mich auch bei Abstiegen eine große Hilfe, da ich damit noch zwei weitere Verbindungen zum Boden hab, mit denen ich mich „verankern“ kann.

Auch beim Trail Running habe ich die Stöcke eigentlich fast immer dabei! Und da sie faltbar und superleicht sind, lassen sie sich auch gut zwischendurch im Rucksack verstauen.

Was empfiehlst du Neulingen, die in die Berge gehen möchten?

Gute Wanderschuhe, die nicht erst bei der ersten Bergtour eingelaufen werden, sondern auch gerne schon mal zuvor im Alltag. Die erste Wanderung soll ja nicht wegen Blasen gleich in schlechter Erinnerung bleiben 😊

Außerdem bei warmen Temperaturen nie unterschätzen wieviel Wasser ihr braucht. Lieber etwas zu viel mitnehmen!

Vor zwei Jahren ist uns an einem heißen Sommertag das Wasser am Berg ausgegangen und wir mussten noch fast zwei Stunden zur nächsten Hütte laufen wo wir unsere Flaschen auffüllen konnten.

Da war die gute Laune schnell am Boden und wir müssen schon ziemlich komisch ausgesehen haben, wie wir die letzten Meter zur Hütte gerannt sind als wären wir gerade aus der Wüste gekommen.


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Was ist deine größte Herausforderung in den Bergen?

Meine Höhenangst. Eine Zeitlang hatte ich sie gut im Griff und momentan ist eher eine Phase wo sie wieder stärker wird.

Ich habe daher gelernt, lieber etwas mehr Respekt vor den Bergen zu haben und mir Touren vorab gut im Internet anzuschauen.

So kann ich für mich meist gut einschätzen was ich gehen kann und was nicht. Es gibt ja auch viele schöne Touren die nicht extrem abschüssig sind, daher ist die Auswahl immer noch sehr groß.

Nur in Klettersteigen ist meine Angst nicht so ausgeprägt. Die nutze ich als Training, mit einer guten Portion Respekt 😉

Hast du dir für 2017 etwas Besonderes vorgenommen  – und wenn ja, was und warum?

Für mich steht dieses Jahr ganz im Zeichen des Trail Runnings und ich freue mich z.B. schon sehr wieder auf den Karwendelmarsch. Eine tolle Veranstaltung in einer wunderschönen Landschaft, mit netten Menschen und JA, gutem Essen unterwegs 😊

Außerdem würde ich mich gerne daran probieren die Zugspitze zu besteigen. Normalerweise versuche ich Berge zu vermeiden wo man auch einfach mit der Seilbahn etc. hochkommen kann, aber es wäre schon mal toll den höchsten Berg Deutschlands aus eigener Kraft bezwungen zu haben. I

ch muss mich aber noch etwas mit dem letzten Stück der Tour befassen, ich habe gehört, dass dort Höhenangst vielleicht nicht so gut ist. Aber wer weiß, vielleicht wird es ja trotzdem was. Wenn, dann will ich schon die ganze Strecke alleine schaffen 😊

Hast du eine Lebensweisheit / Motto / Spruch, die dich immer begleitet/n?

Ich habe keinen direkten Spruch oder ein Motto, aber ich versuche immer nach dem Gedanken zu leben, Dinge jetzt zu machen, wo ich die Möglichkeiten und die Gesundheit dazu habe.

Ich habe gelernt, dass sich dies so schnell ändern kann und man das nicht unter Kontrolle hat.

Daher versuche ich Dinge, die ich gerne machen möchte, anzugehen und nicht auf die lange Bank zu schieben. Man weiß nie was morgen passiert, warum also warten?


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Liebe Jule, dankeschön für das ausführliche Interview mit dir!

Super, dass du „zu uns nach Bayern“ immigriert bist 😉 und deine Bergliebe so auslebst… mach‘ weiter so, alles Gute und fitte Beine für deinen 2. Karwendelmarsch!

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