Nina Schwind


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Nina ist 35, in Mittenwald zwischen Wetterstein- und Karwendelgebirge aufgewachsen und 2002 zum Studium nach München gekommen. Schon als Kind hat sie den Schnee geliebt und war daher bis zu ihrem 17. Lebensjahr in der Skinationalmannschaft Alpin.  

Leider hat ihr dort der Leistungsdruck die Freude am Skifahren genommen – erst für’s Skitouren gehen ist Nina zurück auf die Bretter und genießt es mittlerweile wieder sehr.  

Nina freut sich über jede bergsportbegeisterte Frau und gleichgesinnte Shredderin – und interessiert sich sehr für das Thema Frauen und (Berg/Action-) Sport. Ihr einziges „Reizthema“: Einen sehr abfahrtsorientierten Skitourenschuh in Größe 36,5 zu finden, der wirklich etwas taugt und zu ihren Füßen passt 😉


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Du wohnst seit 2002 in München. In welchem Stadtteil fühlst du dich am meisten zuhause und warum?

Ich bin 2002 aufgrund meines Studiums von meinem Heimatort Mittenwald nach München gezogen und irgendwie dort hängengeblieben.

Zuerst habe ich im Westend und später in Neuhausen gewohnt. Mittlerweile wohne ich mit meinem Freund zusammen in Nord-Schwabing, wobei das nur aufgrund seines Berufs der Fall ist und wir eigentlich lieber wieder in Neuhausen oder weiter südlich wohnen würden. Diese Stadtteile haben mehr Flair und wir wären wieder näher an der Auffahrt zur A95.

Traumhaft wäre auch wieder zurück in die Berge zu ziehen – das hängt allerdings vom Job ab. Wo wir momentan wohnen, hat man die sechsspurige Leopoldstraße und den Mittleren Ring vor der Nase. Für ein Bergkind wie mich ist das nichts. Aber eigentlich ist das ja für niemanden so sinnvoll. Wie schön wären Städte ohne Autos!

Was ist dein Lieblingsort in München und warum?

Ich gehe unglaublich gerne in vegetarische Restaurants (bin seit 20 Jahren Vegetarierin) und gemütliche Cafés, die es so nur in der Stadt gibt. Zum Beispiel ins Prinz Myshkin, Bodhi, Victorian House oder in die Sconery in den Fünf Höfen.

Letzteres oft in Kombination mit einem Besuch im Literaturhaus oder der Kunsthalle, wenn es da etwas zu sehen gibt, das mich interessiert.

München hat aufgrund des persönlichen Einsatzes von einigen passionierten Skatern zudem sehr gute Skateparks wie zum Beispiel den Hirschgarten Pool.

Wo fühlst du dich in München den Bergen am nächsten?

An Orten, von denen man die Berge gut erspähen kann wie zum Beispiel dem Luitpoldpark. Sobald ich Berge sehe, schlägt mein Herz immer höher!

Wo trifft man dich auf keinen Fall?

Beim PS-Vergleich auf den Straßen Münchens oder in Clubs. Ich bin lieber mit dem Rad unterwegs und gehe gerne früh ins Bett um am anderen Tag etwas sinnvolles (sprich: sportliches) zu machen.


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Erzähle uns von deiner ersten Erinnerung an die Berge! Weißt du noch, wann du das allererste Mal in den Bergen warst und was du da gemacht hast?

Nachdem ich in den Bergen groß geworden bin ist es schwer zu sagen, was meine ersten Erinnerungen sind. Das Bergumfeld nimmt man dann ja als ganz normal wahr und wundert sich eher, wieso andere Menschen im Flachland wohnen und was die da überhaupt machen.

Meine Eltern haben mich schon früh auf Ski gestellt, wir sind viel gewandert und haben Mountainbike Touren unternommen. Ich bin somit mit verschiedenen Bergsportarten großgeworden. Nur so richtig alpinistisch wurde es nie. Das versuche ich jetzt nachzuholen.

Was bedeuten die Berge für dich?

Heimat und Sehnsuchtsort zugleich. Die Berge sind immer mein Rückzugsgebiet und wahrscheinlich, wie für viele andere Bergsportler auch, ein Ort, an dem man Kraft tankt und erst so richtig „lebt“.

Was machst du in den Bergen am liebsten und warum?

Ganz klar: Skitouren gehen und Freeriden.

Ab und an fahren wir auch Halfpipe oder gehen in den Park. Je älter ich jedoch werde, desto mehr tun einem hinterher die Knochen weh.

Deshalb will ich lieber mehr Touren gehen. Da ist man auch weiter weg vom Trubel auf den Pisten.

Im Sommer gehe ich Klettern, was ich jedoch erst vor ein paar Jahren angefangen habe und ab und an gehen wir auch Wandern.

Nachdem ich mir zu Weihnachten, nach fast zwanzig Jahren auf einem Hardtail, mein erstes Fully gekauft habe, sind wir aktuell auch sehr viel auf dem MTB unterwegs und suchen nach Trails rund um Mittenwald und der näheren Umgebung.

Neben der sportlichen Herausforderung ist mir auch das Naturerlebnis sehr wichtig. Ich freue mich immer extrem, wenn ich scheue beziehungsweise seltene Tiere wie Auerhähne, Adler, Gämsen, Steinböcke, Schneehühner und Co. sehe.

Allerdings freue ich mich auch über nicht so seltene Tiere wie Spinnen oder Eidechsen in der Kletterwand. Solche Begegnungen kommen immer als erstes in meiner anschließenden Berichterstattung über die Tour vor.


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Wo ist dein Lieblingsspot in den Bergen?

Ich bin sehr faul, was die Anreise für Touren angeht und meine Basis ist, obwohl ich mittlerweile schon seit 15 Jahren in München wohne, immer Mittenwald geblieben – zumal ich dort auch weiterhin bei meinen Eltern übernachten kann.

Somit spart man sich frühmorgens die lange Anfahrt und steht nicht unnötig im Stau. Und: es ist mir lieber, Bergsport so umweltfreundlich wie möglich auszuüben und das Auto nicht andauernd und allzu weit zu bewegen.

Deshalb habe ich Spots am liebsten, die dort direkt vor der Haustür liegen oder leicht zu erreichen sind. Zum Skitouren gehen und Freeriden sind wir relativ oft im Sellraintal/Kühtai unterwegs, da sich die Anfahrt in Grenzen hält und man meist bis Juni gut Schnee findet. Sofern es die Schneelage zulässt beziehungsweise beim Klettern, Wandern und Mountainbiken bin ich jedoch am liebsten im heimischen Karwendel-, Wetterstein- und Estergebirge unterwegs.


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Von wo hat man deiner Meinung nach die schönste Aussicht? 

Davon gibt es einfach zu viele und man sammelt im Laufe seines Lebens ja immer mehr davon. Konkret kann ich aber zwei nennen: Im letzten Winter war ich zum ersten mal bei einer Skitour auf dem Simetsberg. Der Ausblick auf den Walchensee fand ich extrem schön. Da kam glatt ein bisschen das Gefühl auf als wäre man in Norwegen oder Kanada.

Ein sehr unspektakulärer und niedrig gelegener Skitouren-Gipfel ist der Schafzoll im Kühtai. Dennoch liebe ich den Ausblick von dort. Das hat wohl mehr mit schönen Erinnerungen als mit einem tollen Weitblick oder sportlichen Höchstleistungen zu tun.

Was ist dein liebstes Berg-Foto zur Zeit und warum?

Ein Foto mit meinem Vater, als wir irgendwo in der Gegend um Mittenwald beim Wandern waren. Meine Eltern haben uns viel in der Natur spielen lassen, dafür bin ich ihnen sehr dankbar.

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Welche Tour muss man unbedingt gemacht haben und warum? 

Im Winter: Skitour Eppzirler Alm

Eine Skitour von Gießenbach bei Scharnitz über die Eppzirler Alm auf die Wibmerscharte. Alternativ kann man auch die Eppzirler- oder Kuhlochscharte hoch.

Es ist zwar ein langer Hatscher ins Tal hinein aber dafür wird die Tour nicht so extrem viel begangen. Das Tal ist wunderschön und es ist dort immer extrem still. Das Karwendel ist ja generell eines der am wenigsten erschlossenen beziehungsweise besiedelten Gebiete der Alpen. Man kann die Tour auch mit einer Freeride-Abfahrt von der Seefelder Spitze oder über eine Rinne vom Härmelekopf (Skigebiet Rosshütte) verbinden. Da diese an den manchen Stellen aber bis zu 45 beziehungsweise 50° steil sind, braucht man hierfür sehr sichere Verhältnisse.  Man muss sich das Ganze erst mal auf einer Tour von unten ansehen und sich die richtige Line raussuchen. Sehr praktisch dabei: Es gibt eine ÖPNV-Anbindung zwischen Gießenbach und den Rosshütte-Bergbahnen in Seefeld.

Im Sommer: Wandern Wörnersattel

Eine Wanderung von Mittenwald über die Aschauer Alm weiter auf dem Jägersteig Richtung Vereinalm, dann über den Wörnersattel zur Hochlandhütte mit gemütlicher Einkehr und wieder runter nach Mittenwald.

Dauer mit Einkehr: Zirka acht Stunden. Bergsteiger können die Tour auch bis auf den Wörner ausbauen.

Auch eine Option: Gute Mountainbiker können die Tour bis zum Sattel über den Fahrweg zur Vereinalm auch als Bike-Bergsteiger-Tour machen (Tragepassage von der Höhe Vereinalm bis auf den Wörnersattel. Abfahrt: S2-3 Trail mit einigen steilen Spitzkehren vom Wörnersattel bis zur Hochlandhütte und dann weiter nach Mittenwald über einen S1-2 Trail).


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Was nimmst du immer mit in die Berge (in deinem Rucksack) und warum?

Mindestens zwei verschiedene BUFF-Tücher
ein bis zwei Mützen
bei warmen Bedingungen zusätzlich eine Cap. Ich muss den Kopf- und Halsbereich immer gut eingepackt und trocken haben und Wechsel öfter mal die Kopfbedeckung nach Bedarf.
Und dann natürlich noch die Basics wie Erste-Hilfe-Set, etc.

Was war deine allzeit beste Anschaffung für die Berge und warum?

Meine Leatherman-Tools und Tape. Die habe ich bei jeder Unternehmung, egal ob beim Mountainbiken oder auf Skitour, dabei.

Wir haben schon mal eine gebrochene Skibindung mit einem 50 Cent Stück und Tape repariert und uns direkt wie MacGyver gefühlt.

Was empfiehlst du Neulingen, die in die Berge gehen möchten?

Sorgfältig planen
die eigenen Grenzen beachten
immer die passende Ausrüstung – vor allem warme Bekleidung, Regensachen und Baselayer zum wechseln! – mit ausreichend Getränken und Snacks dabei haben.

Ich habe im letzten Jahr mal den Fehler gemacht, spontan eine  MTB-Tour mit 1.600 Höhenmetern bei 30 Grad und Sonnenschein von 20 auf 70 Kilometer auszubauen, hatte nichts zum Essen dabei und morgens nur ein Brot gefrühstückt. Das wurde dann auf den letzten Kilometern ziemlich „ungut“. Seitdem habe ich immer einen extra Riegel im Gepäck oder Trikottäschchen.

Was ist deine größte Herausforderung in den Bergen?

Meine chronischen Nebenhöhlen-Probleme. Ich bekomme von besonders anstrengenden, langen Touren manchmal Kopfweh, weswegen ich immer darauf achten muss, nicht zu überpacen.

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Hast du dir für 2018 etwas Besonderes vorgenommen – und wenn ja, was und warum?

Ich würde gerne alpinistischer unterwegs sein.

Alpinklettern
Hochtouren
vielleicht auch mal Eisklettern ausprobieren.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, wie mein Freund und ich unseren (Berg-)Sport umweltverträglicher gestalten können. Ich wollte dieses Jahr auf einen Ski-Saisonpass verzichten und nurmehr Touren gehen aber wir haben uns dann doch nicht getraut, aus Angst tolle Freeride-Abfahrten zu verpassen. Ich hoffe wir setzen das im nächsten Jahr um.

Natürlich bleibt dann noch die Frage nach der umweltfreundlicheren Anreise. Bisher nutzen wir doch meistens das Auto, auch wenn die Wege bewusst nicht besonders lang gewählt sind. Mehr ÖPNV und Fahrrad oder vielleicht auch bald mal ein Elektroauto für Strecken, die nicht zu vermeiden sind, wären ein Ansatz. Sonst schaffen wir den Winter ja bald alle zusammen ab.

Hast du eine Lebensweisheit / Motto / Spruch, die dich immer begleitet/n?

Ich bin nicht der Typ für Mottos. Mein einziger Leitfaden im Leben: Ich versuche einfach kein Depp zu sein und bekomme das, hoffe ich, meistens ganz gut hin.


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Liebe Nina, schön, dich jetzt auch in der Community dabei zu haben. Als Tausendsassa werden wir sicher viele gemeinsame Abenteuer mit dir erleben und freuen uns sehr darauf! 

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