Wandern Berchtesgadener Land | Unsere Tourentipps

Die Munich Mountain Girls sind ständig am Berg. Jeden Monat stellen wir euch Tourentipps für die schönsten Bergtouren des Monats bereit: zum Lieblingsberg des Monats, den schönsten Aussichten des Monats oder Geheimtipps des Monats – manchmal sogar inklusive Einkehr.

Im Berchtesgadener Land gibts hohe krümelige Berge, das steinerne Meer, das uns wie auf einem anderen Planeten fühlen lässt und auch die Möglichkeit, mit Gletscher in Berührung zu kommen. Auch wenn es schon wieder relativ früh dunkel wird – wer früh aufsteht schafft auch noch die langen Touren, bevor die kurzen Wintertage kommen.

Noch mehr Tourentipps erhältst du in der Übersicht der Lieblingstouren der Munich Mountain Girls.

Alles-was-das-Herz-begehrt-Tour auf die Schärtenspitze (2153 m)

Steckbrief
  • Dauer: 6h
  • Distanz: 13,5 km
  • Höhenmeter: 1500 hm
  • Schwierigkeit: mittel – schwer
  • Einkehrmöglichkeit: Blaueishütte

Los geht unsere Rundtour an der Pfeiffenmacherbrücke in Ramsau über breite Forstwege Richtung Eisbodenscharte. Schnell zweigt der Weg aber auf einen wild-romantischen Steig durch den Wald ab.

Wir genießen die Einsamkeit und den stetig steilen Weg. Nach kurzem Geröllgewühle finden wir uns – als wir diese Tour Anfang Juli gingen –  im Winter wieder und überqueren einige Schneefelder bis hinauf in die Eisbodenscharte. Dort brauchen wir die Hände und es wird luftiger. Ausgesetzt und teilweise seilversichert geht es am Grat entlang zum Gipfelkreuz.

Der Ausblick lässt sich nicht lumpen: Watzmann, Hochkalter und Reiter-Alpe. Der Abstieg führt uns zu unserem eigentlichen Tourenziel, dem Kuchen der Blaueishütte. Dieser ist auch trotz Corona-durcheinander überragend gut und viel zu viel. Wir rollen unsere Kuchenkörper den restlichen Abstieg über breite Forstwege zurück zum Auto. Mehr Abwechslung geht nicht!





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Eva Herold

liebt: Bergsteigen, Klettern





Einmal rund um König Watzmann

Steckbrief
  • Dauer: 14h (bei zügigem Wandern und kleinen Trailrunningeinheiten in 8-10h machbar)
  • Distanz: 34 km
  • Höhenmeter: 2404 hm
  • Gipfel: Hirschwieskopf (2.114m), Archenkanzel (1346m)
  • Schwierigkeit: schwer (konditionell sehr anspruchsvoll, technisch mäßig schwer, ab Rinnkendlsteig sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit Voraussetzung)
  • Einkehrmöglichkeiten: Wimbachgrieshütte, Gaststätte St. Bartholomä, Kührointalm
  • Ausgangs-/Endpunkt: Parkplatz Wimbachbrücke (Tagesticket 7 EUR, Stand Aug 2020)
  • Tipp: für 2,50€ auf dem Hinweg durch die Wimbachklamm

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Die Watzmannumrundung ist ohne Zweifel eine sehr lange, jedoch lohnende Tour: die Vielfältigkeit der Landschaft, die eindrucksvolle Erscheinung des Watzmanns und die Tiefblicke auf den Königssee lassen einen die vielen Kilometer beinahe vergessen.

Wer die Tour früh morgens startet, kann noch im Schatten geschützt durch das oft brütend heiße Wimbachgries bis zum Hirschwieskopf aufsteigen.

Mit Blick auf die Südspitze des Watzmanns und den Königssee bietet sich hier ein wunderbares Plätzchen für eine erste Stärkung, bevor es 1.600hm nach St. Bartholomä abzusteigen gilt.

Abseits der Bootanlegestelle und dort ankommender Touristen finden sich hier einsame Buchten, die zu einer Abkühlung im Königssee einladen.





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Anna-Lena Müller

liebt: Wandern, Snowboarden





Hoher Göll (2522 m) über Schustersteig und Mannlgrat

Steckbrief
  • Dauer: 7 h
  • Distanz: ca. 14,5 km
  • Höhenmeter: 1.550 hm
  • Schwierigkeit: schwer (lange Tour mit B-Klettersteigen im Auf- und Abstieg)
  • Startpunkt/Talort: Rossfeldstraße in Berchtesgaden, Parkplatz Ofnerboden

Wenngleich einfacher als die Überschreitung seines großen Bruders Watzmann, ist die Rundtour auf den Hohen Göll dennoch eine sehr fordernde Unternehmung für trittsichere, schwindelfreie und konditionsstarke Bergsteigerinnen und bietet gleichermaßen beeindruckende Ausblicke auf die umliegenden, wilden Berge.


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Vom Ofnerboden geht es in weniger als einer Stunde zunächst zum urgemütlichen Purtschellerhaus. Wer will, übernachtet hier, genießt die leckere Küche und macht sich am nächsten Morgen früh auf den Weg über den gut versicherten (aber steinschlaggefährdeten!) Schustersteig zum Gipfel.

Zurück geht es über den Mannlgrat zum Kehlsteinhaus. Auch wenn er einen Grat im Namen trägt, ist der teilweise versicherte Weg selten luftig oder besonders schwierig, sondern vor allem landschaftlich sehr reizvoll. Eine kleines Kaltgetränk auf der Terrasse des historischen Kehlsteinhauses, umgeben von flipflopstragenden Reisenden aus aller Welt, bildet einen fast schon skurrilen Kontrast zu den vorausgehenden Stunden, bevor man sich gestärkt auf den langen Forstweghatscher zurück zum Ofnerboden macht. Wer will, kann die Tour übrigens auch problemlos andersherum gehen und die Einkehr im Purtschellerhaus zum Finale machen.





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Céline Rudolph

liebt: Bergsteigen, Skitouren





Wochenendtrip zum Hochkönig (2941m)

Steckbrief
  • Dauer: 6h
  • Distanz: 20 km
  • Höhenmeter: 1560hm
  • Schwierigkeit: schwer

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Spontane Entscheidungen sind oft die besten: einfach einen Tag früher Richtung Berge starten. Nach einer entspannten Übernachtung im Mühlbach sind wir morgens ohne lange Anfahrt direkt am Berg.
Mit freiem Blick auf das Massiv steigen wir in den Gletscherkessel und kommen vom Sommer direkt in die Schneefelder des ewigen Winters.
Nach guten 3h gelangen wir zum Gipfel und dem danebenliegenden Matrashaus. Aufwärmen mit Frittatensuppe und Kaffee.

Der Abstieg führt auf der Aufstiegsroute zurück oder (nur für geübte Bergsteigerinnen und nur bei besten Bedingungen) durchs gefährliche Birgkar. Hier warten Steinschlag und rutschige Altschneefelder. Wir fliegen förmlich die Schneehänge hinab.

Am Ende sind wir tropfnass und unser Lachen klingt durch das gesamte Kar. Den restlichen Weg hinab trailen wir locker ins Tal, denn dort wartet der wohlverdienter Kaiserschmarrn auf uns.





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Rosie Schmidt

liebt: Klettern, Trailrunning





Hohes Brett-Südwand-Kraxln im Spätsommer

Steckbrief
  • Dauer: 6-7h
  • Distanz/Höhenmeter: 1200hm mit 11 Seillängen
  • Reine Kletterzeit: 2,5-3 h
  • Schwierigkeit: steiler Aufstieg, Ausdauerlastige, leichte Kletterei
  • Ausgangspunkt: Parkplatz Hinterbrand (oder hierhin per Bus aus Berchtesgaden)
  • Achtung: unbedingt auf Steinschlag und loses Geröll achten

Erstmal warmlaufen. Seil schultern, losstapfen bis zur Mitterkaseralm. Von dort an verlassen wir den Forstweg, es wird steiler und zackiger. Links haltend durch Latschen und Schrofen findet man den Einstieg. Er befindet sich im Kar zwischen dem rechten und linken Pfeiler unterhalb einer sichtbaren Platte. Wenn wir ihn gefunden haben, tut ihr das auch!


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Endlich in die engen Kletterschuhe, endlich Chalk und Granit an den Händen. Die Seillängen sind alle im 3er und maximal einzeln im 4er Bereich. 11 Stück an der Zahl, die Zeit hierfür darf gerade in der 3er Seilschaft nicht unterschätzt werden! Friends oder Ähnliches haben wir keine gelegt.

Geschmeidig tanzen die Felskatzerl hinauf, Stände sind immer recht großzügig und gut zu finden.

Am Gipfel des Hohen Brett lockt dann eine Wahnsinnsaussicht bis rüber zum Königssee und eventuell (zu Oktober) sogar schon der Sonnenuntergang.

Schnell den Rest vom Käsebrot genossen, runterwärts gehts auf dem Normalweg.


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Antonia Inkoferer

liebt: Klettern, Snowboarden






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