Winterwandern | Tipps & Tricks fürs Wandern im Schnee

Winterwandern ist eine tolle Art, die Berge auch im Winter auf entschleunigte Weise zu genießen – und sich gleichzeitig sportlich zu betätigen. Denn im Winter sind die Touren gefühlt gleich doppelt so anstrengend wie im Sommer: wegrutschen auf vereisten Pfaden, Stapfen durch kniehohen Schnee, das treibt den Puls schnell nach oben.

Gleichzeitig bieten sie wundervolle Aussichten auf schneebedeckte Gipfel, gänzlich andere Landschaften als im Sommer und die fantastische Ruhe, das Knirschen des Schnees, die ganz besondere Stimmung von Winterlandschaften.

Was es für Touren im Winter besonders zu beachten gilt, haben wir dir hier zusammengefasst. Mit ein paar Tipps steht deiner Winterwanderung nichts mehr im Wege.

Und wenn dir noch eine Bergfreundin zur gemeinsamen Wanderung fehlt, komm einfach in unser Forum oder unsere Facebook Gruppe und stell dich dort mit deinem Vorhaben den vielen anderen Frauen vor.

Winterwandern | Was du beachten solltest

„Das Geheimnis des Vorwärtskommens besteht darin, den ersten Schritt zu tun.“
Mark Twain

Die richtige Ausrüstung

  • Grödel für vereiste Bergwege (vor allem nach den ersten paar Schneefällen, wenn es zwischendurch taut und wieder friert)
  • Gamaschen für tiefen Schnee, damit kein Schnee in deine Schuhe gelangt
  • Wanderstiefel mit griffigem Profil und steifer Sohle
  • Schneeschuhe sind ca. ab einer Schneehöhe von 40cm sinnvoll und wenn die Wege nicht ausgetreten sind
  • Wanderstöcke für den Halt, evtl mit wechselbaren Tellern für mehr Halt im tiefen Schnee (siehe Skistöcke zum Freeriden)
  • Sonnenbrille, Sonnencreme
  • evtl Stirnlampe (Sonnenuntergangs-Uhrzeiten unbedingt in der Tourenplanung bedenken!)

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Die richtige Bekleidung

  • atmungsaktive Materialien anziehen
  • Zwiebelprinzip beachten, so dass du schnell wechseln kannst, wenn dir zu warm / zu kalt wird
  • Merino first und second Layer empfiehlt sich sehr, da Merino sowohl im feuchten als auch im trockenen Zustand wärmt
  • Wechselshirt / -Sport-BH
  • gute Stiefel mit Gore-tex, wasserabweisend und -dicht, feste Sohle und griffiges Profil
  • evtl Einlegesohlen aus Thermomaterial (Filz, Wolle,  mit Aluschicht, …)
  • Mütze, Buff, Stirnband – je nach Vorliebe
  • wasserfeste Handschuhe
  • Wechselsocken /-schuhe für die Heimfahrt 
  • Wasserdichte Hardshell-Jacke für Wind und Wetter
  • Softshelljacke für den Aufstieg
  • Tipp: „kühler“ für den Aufstieg anziehen, du kommst schnell ins Schwitzen, z.B. Primaloft Layer
  • gute Socken (Merino)

Ich bin immer ziemlich nass, trotz Gamaschen und allem pipapo und freue mich immer über die Thermoleggings und einen weiteren frischen BH für die Heimfahrt“ Steffi

Winterwandern | Der richtige Rucksackinhalt

  • Erstehilfe-Set inkl. dünner Rettungsdecke und Biwaksack
  • Brotzeit (Tipps für winterliche Verpflegung auf Jules‘ Blog)
  • genügend Wasser / heißen Tee in Thermosflasche (Achtung bei den Sorten, da Minztee kühlend wirkt. Besser Ingwer-Tee oder Chai, mit Chili, Zimt und anderen wärmenden Gewürzen mitnehmen)
  • Energieriegel zur Sicherheit
  • Alu-Sitzkissen wer das mag
  • kein Obst / Lebensmittel auf Wasserbasis > gefriert schnell.
  • evtl Powerbank – durch die Kälte verliert das Handy schnell an Akku
    • zur Sicherheit eine Karte dabei haben, falls das Handy ausfällt
  • wie du deinen Rucksack im Winter richtig packst, erfährst du hier
  • Stirnlampe / Knicklicht

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Die richtige Tourenwahl

  • eher leichte Touren nehmen auf breiten Wegen > DAV Tipps beachten 
    • Tipps von Jules für geräumte Winterwanderwege hier entlang
  • deine Fitness beachten: wenn Wege nicht gespurt sind wird es sehr schnell sehr anstrengend

Bei Schnee und Eis können sich 500 hm wie 1.500 hm im Sommer anfühlen und man muss sich zum Winterbeginn an die veränderten Bedingungen (mehr Kleidung, evtl. andere Schuhe… ) erst gewöhnen.“ Steffi

  • nach „Winterwanderungen“ gezielt suchen und nicht einfach eine Sommerwanderung gehen.Viele Tourismusregionen haben spezielle Systeme für Winterwanderungen. In den Ammergauer Alpen sind die Wege zum Beispiel mit einer Schneeflocke markiert.
  • Gefahren besonders beachten: Ausgesetztheit vermeiden wg erhöhter Rutschgefahr, Lawinenlagebericht checken und im Zweifel eine andere Tour wählen, Schneerutsch von Bäumen bedenken.
  • Naturverträglich auf Tour sein und die Umweltbedürfnisse beachten: hier gibt’s Tipps vom DAV
    • besonders auch im Abstieg auf verschneite Wurzeln und mögliche Steine achten: erhöhte Ausrutsch- und damit Verletzungsgefahr

Winterwandern | Die NO-GOs

  • kreuz und quer durch den Wald latschen: unbedingt Schutzzonen von Tieren beachten und auf den Wanderwegen bleiben
  • bitte die Begehungsverbote mancher Gebiete beachten und die entsprechenden Schilder respektieren
  • die Langlauf-Loipen bitte den Langläufern überlassen
  • nicht vor 10h und nicht nach 16h wandern. Die Winterruhe der Tiere bitte achten und schützen
  • mit unpassendem Equipment oder Bekleidung unterwegs sein und dich und andere dadurch gefährden

Fällt dir noch etwas ein zum Thema Winterwandern? Hast du Fragen? Schreib sie uns gerne in die Kommentare!


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