Marlene Vey


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Skitouren und Freeriden mit Marlene: sie ist 23 Jahre alt, produziert als selbstständige Redakteurin Content für ein Skiportal und studiert abends und am Wochenende Medien- und Kommunikationsmanagement. 
Gebürtig ist sie nicht aus München und auch nicht aus Bayern. Ihre Eltern haben Marlene allerdings schon mit den Bergen groß gezogen: die Familie war immer viel Campen, Wandern und Skifahren.
Marlene ist froh darüber, weil sie die Natur und die Ruhe als Auszeit und Ausgleich braucht. Sie genießt es einfach, draußen zu sein – und das spürt man auf jedem ihrer Fotos.
Viel Freude mit dem Interview und Marlene’s Antworten!

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Du wohnst seit 2014 in München. In welchem Stadtteil fühlst du dich am meisten zuhause und warum?

Ich wohne mittlerweile dreieinhalb Jahre in der Maxvorstadt und fühle mich hier sehr  heimisch. Viele meiner Freunde wohnen in unmittelbarer Nähe, die Uni ist gleich um die Ecke und der Olympiapark ist die perfekte Anlaufstelle für die abendliche Laufrunde.

Von hier aus ist einfach alles so schnell zu erreichen. Trotz der zentralen Lage habe ich eine Wohnung in einer ruhigen Gegend. Kaum Verkehrslärm und dennoch mittendrin. Genau die richtige Kombination.

Was ist dein Lieblingsort in München und warum?

Das Ufer der Isar. Egal, ob Flaucher oder wie sie auch alle heißen – an der Isar entdeckt man die Natur mitten in der Großstadt.

Gerade im Sommer, nach der Arbeit oder am Wochenende, sieht man hier deutlich, dass München nicht nur aus „Schickeria“ besteht. Überall haben sich kleine Grüppchen niedergelassen. Es riecht nach Gegrilltem, vereinzelt hört man Musik. Nicht nur aus Boxen, sondern oft auch live auf der Gitarre.

Wer ein wenig mehr Ruhe möchte, radelt einfach ein Stück weiter nach außen und findet dort mit Sicherheit auch einen Platz nur für sich alleine.

Wo fühlst du dich in München den Bergen am nächsten?

Puuh, das ist schwierig. München hat nunmal keine Berge. Wenn ich mich den Alpen verbunden fühlen möchte, fahre ich raus. Wenn dann von der Autobahn aus schon die Gipfel zu sehen sind, fühle ich mich ihnen gleich viel näher.

Wo trifft man dich auf keinen Fall?

Auch, wenn ich nah an der Innenstadt wohne, bin ich hier so gut wie nie. Ich bin keine Shopping-Queen und mich stressen die vielen Menschen und die Hektik, die in der Luft hängt. Marienplatz und Co. sind architektonisch zwar wirklich schön, aber für mich als gebürtiges Landkind viel zu überlaufen.

Ich meide deshalb die Stadtbummel so gut es nur geht. Trotzdem hat es natürlich Vorteile, alles an einem Fleck zu haben, wenn man mal schnell was braucht.

Erzähle uns von deiner ersten Erinnerung an die Berge! Weißt du noch, wann du das allererste Mal in den Bergen warst und was du da gemacht hast?

Ich weiß, dass mich meine Eltern schon als Kind immer viel mit in die Berge genommen haben. Richtig daran erinnern kann ich mich allerdings nicht.

Da sind noch ein paar Erinnerungsfetzen aus Skischulzeiten, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob ich mich daran erinnern kann, oder ob ich nicht bloß die Fotos zu gut kenne.

Es gab immer Gummibärchen und super viele schmale Wege durch den Wald. Das fand ich als Kind klasse. Und heute auch noch 😉

Was bedeuten die Berge für dich?

Die Berge sind für mich meine persönliche Auszeit vom Alltag. Einmal die Woche rauskommen und alles hinter sich zu lassen kommt einem Kurzurlaub gleich.

Hier kann ich abschalten und einfach nur für mich sein. Die Natur genießen, mich körperlich auspowern und die Gedanken schweifen lassen. Es ist die Balance zum Alltag – auch, wenn ein Trip in die Berge immer mit frühem Aufstehen verbunden ist.

Was machst du in den Bergen am liebsten und warum?

Im Winter sind immer die Skier mit im Gepäck. Gerade übe ich mich vermehrt im Tourengehen. Weg von der Piste und dem Trubel. Dafür hin zu frischem Schnee, einem anstrengenden Aufstieg mit toller Aussicht und am Ende einer klasse Abfahrt.


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Was ist dein liebstes Berg-Foto zur Zeit und warum?

Puuh, das ist schwierig. Es gibt so viele tolle Bergfotos. An jedem einzelnen hängen Erinnerungen und ich glaube, deswegen kann ich mich da auch nur schwer festelgen. Selbst, wenn das Wetter manchmal nicht so passt und das Foto qualitativ auch nicht so gut sein mag, so hat es trotzdem meist mit einem bestimmten Moment zu tun.

Und das ist ja das schöne an der digitalen Fotografie: Man muss sich nicht für eine Aufnahme entscheiden, sondern kann sich auch von Schnappschüssen begeistern lassen.

Wo ist dein Lieblingsspot und wo hat man deiner Meinung nach die schönste Aussicht?

Ich mag das Karwendelgebirge super gerne. Dort sind die Berge so eindrucksvoll.

Ansonsten finde ich die Gegend rund um den Achensee super. Das Panorama ist klasse, es gibt tolle Wege, ein paar schwierigere Passagen und nach einem anstrengenden Tagesausflug lädt der See zum Baden, SUPen oder gar zum Kiten ein.

Ein perfekter Allround-Spot, wenn ihr mich fragt.

Welche Tour muss man unbedingt gemacht haben und warum?

Meine allerbeste Sommertour ist und bleibt die Alpenüberquerung, die ich gemacht habe.

Es war schön, mehrere Tage einfach nur mit dem Rucksack unterwegs zu sein. Nichts dabeizuhaben. Nichts war wichtig. Es ging nur darum, die nächste Hütte zu erreichen und dabei so viele Eindrücke wie möglich in sich aufzunehmen.

Wenn jemand also losziehen möchte und noch eine Begleitung sucht – Hier! Fragt mich! Ich komme gerne wieder mit 🙂

Im Winter ist meine Lieblingstour die Skitour im Karwendelgebirge zum Hochglückkar.

Zuerst ging es auf dem Fahrrad mit den Skiern am Rucksack über die Mautstraße fast eineinhalb Stunden bis zur Einstiegsstelle.

Anschließend muss der Zustieg erwandert werden, eh man auf Skiern bis nach oben kommt. Das Panorama ist klasse. Die Tour ist super anstrengend, aber absolut lohnenswert. 


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Was nimmst du immer mit in die Berge (in deinem Rucksack) und warum?

Kamera, Erste-Hilfe-Set, Handy und Proviant dürfen bei mir nie fehlen. Es ist schön, die Momente einfangen zu können, um sich abends im Bett nochmal an den Fotos zu erfreuen.

Auf dem Handy sind oft GPS-Tracks, oder es dient natürlich einfach der Kommunikation. Wobei ich es in den Bergen oft im Flugmodus habe, obwohl ich sogar mit Auslandsflat surfen kann. Es tut aber gut, es auch einmal auszuschalten.

Früher habe ich immer auf bewirtschafteten Hütten einkehren und dort was Warmes essen wollen. Mittlerweile freue ich mich mehr über eine mitgenommene Brotzeit an einem einsamen Gipfelkreuz. Bei einem Ausflug in den Bergen schmeckt sowieso alles. Und das Erste-Hilfe-Set versteht sich von selbst, oder?

Was war deine allzeit beste Anschaffung für die Berge und warum?

Ich liebe meine neuen Skistiefel. Skier habe ich mir eh gebraucht gekauft und gerade in der Ausbildung war das Budget knapp. Deswegen bin ich auch beim Skistiefel lange Zeit Kompromisse eingegangen. Jetzt passt er perfekt und das Fahren macht wieder richtig Spaß.

Was empfiehlst du Neulingen, die in die Berge gehen möchten?

Natürlich, dass man sich nicht überschätzen sollte. Es muss nicht der höchste Gipfel sein. Das Panorama und die Wege sind auch auf anderen Strecken klasse und absolut sehenswert.

Macht die Natur nicht kaputt, aber lasst euch von ihr begeistern und inspirieren – sie kann uns so viel geben. Also kurz und knapp: Keine Meisterleistungen erzwingen, sondern einfach darauf einlassen, dazulernen und genießen.

Was ist deine größte Herausforderung in den Bergen?

Mein Kopf. Ich probiere super gerne neue Sachen aus und möchte auch immer einen Schritt weiter kommen als beim letzten Mal. Manchmal kostet das Überwindung. Nicht unbedingt, weil es gefährlich ist, sondern weil ich manchmal einfach daran arbeiten muss, mir mehr zuzutrauen.

Ich denke viel nach und vergesse dabei, dass ich mich auf meinen Körper doch ganz gut verlassen kann. Das ist schade und raubt mir ab und an die Freude und die Motivation.

Hast du dir für 2017 etwas Besonderes vorgenommen – und wenn ja, was und warum?

Ich möchte an meiner mentalen Stärke arbeiten. Das, was ich eben beschrieben habe, hat viel mit Unsicherheit zu tun und die möchte ich nach und nach abbauen lernen.

Ich möchte mehr Selbstbewusstsein dazugewinnen und das auch im Bergsport einsetzen können.

Gleichzeitig lerne ich immer gerne neue Leute kennen, die einem wieder auf tolle neue Sachen in den Bergen aufmerksam machen. Deswegen freue ich mich auch über die Munich Mountain Girls-Gemeinschaft, die du, liebe Christine, ins Leben gerufen hast.

Und dann steht auf jeden Fall in diesem Sommer eine zweitägige Schlauchboottour über die Isar bis nach München auf dem Programm. Ansonsten wie immer: Viel erleben, viel sehen und gesund bleiben! 🙂


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Hast du eine Lebensweisheit / Motto / Spruch, die dich immer begleitet/n – wenn ja, was bedeutet sie für dich?

Ich finde eine Passage von Toni Jordan aus Tausend kleine Schritte einfach super. Schon in der Schulzeit habe ich den Text immer und immer wieder auf die erste Seite des jeweiligen Jahresplaners geschrieben.

Und da steht er auch heute noch:“Die meisten Menschen verpassen ihr ganzes Leben, weißt du.

Leben heißt nicht auf einem Berggipfel zu stehen und den Sonnenuntergang zu beobachten.

Leben heißt nicht am Altar zu warten, oder auf den Augenblick, wenn dein Kind zur Welt kommt, oder das eine Mal als du im tiefen Wasser geschwommen bist und ein Delfin neben dir herschwamm.

Das sind Bruchstücke. Zehn oder zwölf Sandkörner, eingestreut in dein gesamtes Dasein. Aber sie sind nicht dein Leben.

Leben heißt Zähneputzen, ein Sandwich belegen, Nachrichten sehen, auf den Bus warten. Einen Spaziergang machen.

Jeden Tag passieren tausend winzige Ereignisse, und wenn du nicht aufpasst, wenn du nicht vorsichtig bist, wenn du sie nicht einfängst und dafür sorgst, dass sie zählen, könntest du es verpassen.

Könntest du dein ganzes Leben verpassen.“


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Liebe Marlene, vielen 💙-Dank für das Interview mit dir und deine Freude über die Munich Mountain Girls – Gründung 🙂 Ich bin sicher, die mentale Stärke wird kommen, genauso wie du sie brauchst. Mach weiter so, deine Offenheit + Abenteuer sind ansteckend und inspirierend!!

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