Deine Bergliebe und Instagram – eine Love-Hate-Relationship?
Ein Stammtisch, zwölf Bergfreundinnen, super Vibes und eine neue Sicht auf Social Media
Seit es die Munich Mountain Girls gibt, spielen die Stammtische eine zentrale Rolle. Haben sich dort zu Beginn die ersten Mountain Girls in Münchens Wirtshäusern zum Ratschen, auf ein, zwei Helle oder Weinschorlen und was „Gscheids“ zum Essen getroffen, waren sie schnell Treffpunkte der Community. Bald nicht mehr nur in München, sondern auch in anderen Regionen und mit spezifischen Themen:Der Newbie-Stammtisch für neue Mitglieder, der Powder-Stammtisch für die Freundinnen von viel Schnee unter der Bindung und der Trailrunning-Stammtisch für alle Laufverrückten.
Als erster offline Stammtisch seit Beginn der Pandemie stand diesen Sommer ein Stammtisch mit unserem Kooperationspartner Salomon fett im Kalender. Die Aussicht darauf, sich endlich mal wieder in Echt zu treffen und mit anderen Bergfreundinnen auszutauschen zauberte uns allen ein Lächeln ins Gesicht.„Mir war‘s so wurst um was es geht, Hauptsache euch mal wieder sehen!“ – teilte Eva liebevoll mit der Runde.
Sich endlich mal wieder sehen – und zwar offline!
Denkt man an DEN perfekten Mädelsabend, herrschen in unseren Köpfen facettenreichste Versionen: Die eine denkt an gemütliche Sofaabende mit Kuschelsocken und der monströsen Tasse Chai Latte in der Hand, die andere an die Sundowner Rad-Tour mit den Freundinnen, eine dritte vielleicht an den Freitag Abend beim Italiener um die Ecke mit Pizza und Prosecco. Gleichzeitig reichen aber auch ein Sofa, ein paar Stühle oder sogar ein Fußboden aus, um einen Haufen Mädels zusammen zu bringen. So wie auch an diesem Abend zwölf Mountain Girls mit und bei Salomon.#mountainlove – die großen Fragen
Es wurde diskutiert, erzählt und sich ausgetauscht. Das anfangs angesetzte Thema – #mountainlove – Social Media und die Berge – welches sich vor allem mit der Rolle der Sozialen Kanäle in der Outdoorwelt befassen sollte, kippte schnell in eine andere Richtung. Es ging nicht mehr um die sozialen Medien in Zusammenhang mit der persönlichen Leidenschaft, sondern ein komplett anderes Thema rückte in den Fokus:Was macht eigentlich Social Media mit unserer Bergliebe und was macht unsere Bergliebe mit Social Media?
Ramona Arendt, Salomon Brand Ambassadorin und Mental Coachin stellte ein paar kritische Fragen, die zum Teil sehr große Fragezeichen in den einzelnen Gesichter zauberten:- Warum gibst du Social Media so viel Raum in deinem Leben?
- Warum verspürst du das Bedürfnis, deine Bergerlebnisse teilen zu müssen?
- Wieso folgst du bestimmten Accounts? Geben sie dir ein positives Gefühl, wenn du dir die Inhalte anschaust?
- Vergleichst du dich mit anderen? Was gibt dir das?
Ausblick sehen statt Display
An einem Sonntag sechs Wochen später traf sich die selbe Runde in Garmisch-Partenkirchen, Ramonas Homebase. In klassischer „Mädelsabend-Manier“ haben wir uns erstmal zum Frühstück im wunderbaren Quartier getroffen, was gleichzeitig unser Basislager für den Tag sein sollte. Die Agenda haben wir uns schon beim Stammtisch im Salomon Store ausgedacht: Berge, Ratschen, Achtsamkeit üben, Yoga, Kaiserschmarrn. Und: keine Smartphones. Was anfangs noch als Stressfaktor wahrgenommen wurde (“Kein Handy am Berg – wie mach ich dann Fotos!?”), entpuppte sich gleich zu Beginn der Wanderung als der reinste Luxus. Keine Ablenkung beim Wandern, kein Handy am Tisch zwischen Käsebrot und Radieserl und keine unbewussten, leeren Blicke im fünf-Minuten-Abstand auf das mobile Endgerät. Wow. Wir alle waren uns schnell einig, dass wir schon sehr lang nicht mehr einen so intensiven, tiefen, analogen Austausch am Berg hatten. Wie auch beim ersten Stammtisch kamen wir aus dem Diskutieren und Brainstormen nicht mehr raus. Auf der Tannenhütte angekommen und zwischen Brotzeitbrettern, Käsebroten und umgeben von einem herbstlichen Bergpanorama, rauchten die Köpfe. Uns wurde klar, dass wir alle denselben Wunsch hatten:Wir wollen mit weniger Instagram, weniger Vergleichen mit anderen, dafür mit mehr Qualität, mehr Realität und Inspiration unterwegs sein.
Nach drei Stunden Workshop und einer Menge Kaiserschmarrn hatten wir schlussendlich eine Mission: ein Mini-Achtsamkeitsratgeber für einen gesunden Umgang mit Social Media (am Berg). Vielleicht hilft er auch dir, deinen Medienkonsum zu hinterfragen?7 Tipps für einen guten Umgang mit Instagram und deiner Bergliebe
1// Priorisierung
Überleg dir ganz genau, was die sozialen Medien und vor allem Instagram für dich bedeutet und welche Rolle es in deinem (Berg-)Alltag spielen soll.- Ist es ein Tagebuch?
- Dient es dem Austausch mit deiner Community?
- Oder wie für alle Girls unseres Stammtisches als Inspiration?
2// Sei „picky“
Du möchtest deine Zeit, die du mit den sozialen Medien verbringst, möglichst sinnvoll nutzen? Dann sei selektiv und folge nur den Leuten, die dich wirklich inspirieren und einen Mehrwert schaffen. Und es ist auch vollkommen in Ordnung, sich zu distanzieren und zu entfolgen, wenn dir die Inhalte nicht mehr gefallen.3// Routine
Ramona hatte den guten Gedanken, sich Rituale zu schaffen. Diese helfen dir, den Konsum einzugrenzen. Gute Ideen sind zum Beispiel das Handy aus dem Bett zu verbannen, die Sozialen Medien ab 20 Uhr auszumachen.4// „Picture me“
Du gehörst auch zu den Menschen, die sofort ihr Handy zücken und ALLES fotografieren, bevor sie sich etwas genauer anschauen oder gar den Ausblick/Moment/Berg geniessen? Hast du dir die Frage gestellt, warum du das eigentlich machst? Und vor allem: Was passiert mit den vielen Fotos auf deinem Handy? Auch hier würde Ramona sagen: Lass das Handy doch mal weg. Und glaub mir: Du wirst dich viel länger an diesen einen Augenblick erinnern, weil du ihn im Kopf und Herzen abgespeichert hast, und nicht auf deinem mobilen Endgerät.5// Mitteilungsbedürfnis
„If it’s not on instagram it didn’t happen“ – viele von euch kennen diesen Spruch und wahrscheinlich hatten viele von euch schon mal diesen Gedanken im Kopf. ABER: Stimmt das denn? Wäre es denn nicht manchmal viel schöner, manche Sachen einfach ganz exklusiv für sich zu behalten? Oder nur im kleinen Kreis zu teilen? Oder das Handy gar daheim zu lassen oder auf stumm zu schalten? (Natürlich nur, wenn du nicht allein auf dem Berg bist oder dich ohne Telefon wohl fühlst). Schaff dir doch ein paar Erinnerungen, die nur dir gehören.6// Durchatmen
Sei es am Gipfel oder an der Hütte, es gibt kein besseres und belohnendes Gefühl als den Moment des Ankommens. Diesen solltest du unbedingt wertschätzen. Denn oft sind es die kleinen Dinge, die diesen Moment so großartig machen. Atme tief durch und bestaune die Aussicht. Und lass das Handy einfach mal im Rucksack. Speicher den Moment für dich ab.7 // Realität
Eins ist klar: Wir sind alle für mehr Realität auf Instagram. Wozu nur Bilder von guten Tagen, von Erfolgen, von den happy days posten? Sei gern mal ehrlich zu dir selbst (und deiner) Community. Zeig dich von deiner verletzlichen Seite, zeige die Momente, die nicht im Gipfelglück endeten. Glaub uns: du wirst mehr Zuspruch als Likes bekommen. Und das ist so viel wichtiger.
Das Handy mal im Rucksack stecken zu lassen ist nicht einfach. Da waren wir uns alle einig. Einen Gedanken aber teilten wir auch alle: Mach dich frei von der Meinung anderer. Tue mehr für dich und dein Mindset, wie Yoga oder Meditation. Das hilft dir mehr und tut dir besser als Likes und Follower auf Instagram.
Das, was eigentlich zählt, sind die positiven Vibes, die Wertschätzung, das gemeinsame Lachen. Das sind am Ende die wirklich wichtigen Likes.
In diesem Sinne: NamastéBild Credits: Corinna
{ Bezahlte Kooperation im Rahmen unserer Partnerschaft mit Salomon | Ein riesen Dank geht raus an das Quartier und die Tannenhütte für die herzliche Bewirtung. }
Posted by
Marta Sobczyszyn