Katharina Steglegger


Katharina auf instagram

Katharina ist Österreicherin und hat mit 19 Jahren die Berge & Seen des Salzkammerguts gegen München getauscht. Seit 3 Jahren jettet sie nicht mehr beruflich um die Welt, sondern meistert das Auf- und Ab des Freelancer Lebens als Journalistin.

Statt Panorama von oben sind wieder bodenständige Bergtouren angesagt – egal bei welchem Wetter!

Berge & Seen sind ihre Leidenschaft – dass spiegelt sich auch im Namen ihres Blogs, bergseensucht.com, wider. Seit letzten September schreibt sie dort über ihre Touren, Herausforderungen und besondere Plätze. Den ein oder anderen Tipp zur Ausrüstung, was bei Solohikes zu beachten ist und witzige Erlebnisse am Berg gibt’s natürlich auch!

Ihr Motto für 2017: soviele erste Male wie möglich – sei es am Fels klettern, Canyoning oder oder oder… am Berg oder im Wasser. Hauptsache draußen!


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Du wohnst seit 1997 in München. In welchem Stadtteil fühlst du dich am meisten zuhause und warum?

Ende August werden es schon 20 Jahre – als ich mit 19 alleine aus Bad Goisern am Hallstättersee nach München gekommen bin, hätte ich das ehrlich gesagt nicht gedacht.

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Seit 18 Jahren wohne ich im Münchner Osten, in Ramersdorf. Das Beste daran: die Ruhe, Vögel Gezwitscher (trotz Mittleren Ring Nähe) und viel Grün. Kaum Verkehr. In 10 Minuten per Ubahn am Marienplatz aber noch besser: in 5 Minuten auf der A8 Richtung Berge zu sein.

Unschlagbar! Außerdem bin ich in 2 Stunden dahoam bei meiner Familie im Salzkammergut – wo ich noch immer einen Wohnsitz habe.

Was ist dein Lieblingsort in München und warum?

Der nicht verzeichnete Park hinter St. Michael in Berg am Laim, in der Nähe meiner Wohnung. Dort gibts sogar einen Rodelhügel, der für Sprinteinheiten perfekt ist und den Hachinger Bach, der zwar nicht so erfrischend wie ein Gebirgsbach ist, aber nahe dran…

In Haidhausen und in Giesing bin ich auch gerne unterwegs. Und ja, wenn man in einem Tal, in einem kleinen Dorf aufwächst, ist irgendwann der Zeitpunkt erreicht, an dem man raus muss. Vor meinem Umzug war ich total aufgeregt, kannte niemanden und wusste nicht, was mich erwartet. Die Berge waren abgeschrieben, es war fast wie eine kleine Flucht. München ist mein zweites Zuhause, ich fühle mich super wohl und hab die Stadt wirklich ins Herz geschlossen.

Und ich bin dankbar für alle Erfahrungen hier, nur dadurch lernt man, sein echtes Dahoam in den Bergen noch viel mehr zu schätzen.

Wo fühlst du dich in München den Bergen am nächsten?

Egal auf welcher Dachterasse oder Hügel in München – hoch oben, dort, wo die Alpen mir zu winken. Und natürlich jedesmal, wenn ich auf die A8 abbiege.

Wo trifft man dich auf keinen Fall?

Auf den schönen Münchner Hausbergen – an Wochenenden. Orte wie den Englischen Garten meide ich je älter ich werde und an der Isar trifft man mich auch eher flussaufwärts…

Erzähle uns von deiner ersten Erinnerung an die Berge! Weißt du noch, wann du das allererste Mal in den Bergen warst und was du da gemacht hast?

Ich habe das Privileg, in den Bergen aufgewachsen zu sein – ein echtes Bergkind. Sie waren immer da, ich kannte es nicht anders. Sobald man gehen kann, lernt man Skifahren. Und Schwimmen, um im See nicht unterzugehen. Gespielt wurde im Wald. So aufzuwachsen prägt für das restliche Leben und dafür bin ich mehr als dankbar. Was anderes mag ich mir gar nicht vorstellen.

Was bedeuten die Berge für dich?

Freiheit. Rückzugs- und Kraftort. Dahoam.Wenn ich nicht mehr weiter weiß, geh ich aufn Berg. Das macht den Kopf leer und danach finde ich meist einen neuen Lösungsansatz oder die nötige Inspiration.Mein Opa hat mir von klein auf viel beigebracht – auch immer die nötige Demut zu bewahren. Sein Spruch: „ein Gipfel gehört erst dir, wenn du wieder sicher im Tal bist. Solange du unterwegs bist, gehörst du dem Berg“ begleitet mich auf jeder Tour.

Er findet es schön, dass ich wieder „zurückgefunden“ habe und freut sich über Fotos, die er nach meinen Touren anschauen kann. Mit 90 Jahren ist seine Bergzeit leider vorbei.

Was machst du in den Bergen am liebsten und warum?

Klassische Bergtouren in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, gerne seit kurzem auch Klettersteig. Trailrunning.

Im Winter bin ich mit dem Snowboard unterwegs und gehe seit 2 Jahren vermehrt Splitboard-Touren. Auch mit Schneeschuhen bin ich ab und zu unterwegs. Ich liebe Schnee – meine Saison hat im November am Kitzsteinhorn-Gletscher angefangen, die letzte Tour bin ich Mitte April am Dachstein gegangen… das sagt wohl alles 😉


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Wo ist dein Lieblingsspot in den Bergen?

Der mächtige Gosaukamm samt den beiden Gosauseen. Aber auch am Achensee in Tirol bin ich immer wieder – von München aus ein Katzensprung. Wahrscheinlich, weil er dem Ort so ähnlich ist, an dem ich aufgewachsen bin.

Das Birnhorn in Leogang (Salzburger Land) zieht mich wie magisch an und steht deswegen am Plan. Gerne bin ich auch am Schlier- und Tegernsee unterwegs – z.B. durch die Wolfsschlucht auf den Schildenstein.

Von wo hat man deiner Meinung nach die schönste Aussicht?

Vom Krippenstein im Salzkammergut. Hinter einem der mächtige Dachstein-Gletscher, unter einem der Hallstättersee. Eine echte Million Dollar View. Der Blick von der Kellerjochkapelle über das Inntal und Zillertal mit den Gletscherspitzen ist auch wunderschön.

Im Steinernen Meer war ich Anfang Juni. Auch wenn ich bei der Tour ausser Nebel nicht viel gesehen hab… Ein echter Geheimtipp ist das Navistal, das auch Tal der Liebe genannt wird. Wunderschön, ursprünglich und fast komplett vom Tourismus verschont!


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Was ist dein liebstes Berg-Foto zur Zeit und warum?

Eines aus Bayern, dem Salzkammergut, aus Tirol oder dem Salzburger Land? Für alle könnte ich das passende zeigen. Aber: eins meiner All-Time Favourites und das mit Abstand beliebteste auf Instagram ist dieses hier. Aufgenommen habe ich es Ende Mai letzten Jahres am Grossen Donnerkogel – laut Gipfelbuch war ich die zweite am Gipfel zu dieser Zeit.

Für den gewaltigen Panoramablick lohnt sich diese Tour immer – um diese Zeit gab es noch viele Altschneefelder, was den Aufstieg anstrengend und nicht ganz ungefährlich machte. Dafür hatte ich den Gipfel komplett für mich alleine.


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Welche Tour muss man unbedingt gemacht haben und warum?

Schwierige Entscheidung. Für den Sommer wähle ich gerne Touren mit anschließender Bademöglichkeit, wie zum Beispiel zur Hochiss oder der Rofanspitze am Achensee.

Im Winter mit dem Splitboard zur Simonyhütte am Hohen Dachstein. Auch die Gletscherüberquerung (Rumpler Tour) oder die Heilbronner-Kreuz-Runde sind schön – danach geht’s über die 14km lange Abfahrt mit Blick auf den Hallstättersee zurück nach Obertraun.

Unbedingt an der Gjaid Alm einkehren und auf der Sonnenterasse vor der langen Abfahrt relaxen! Das Taubensteingebiet am Spitzingsee ist zum Touren gehen auch super.

Was nimmst du immer mit in die Berge (in deinem Rucksack) und warum?

Ein Plastiksackerl – um liegengelassenen Müll einsammeln zu können. Basics wie meine Mitgliedskarte vom ÖAV (Österreichischer Alpenverein), Erste Hilfe Set, Traubenzucker, Riegel, Sonnenschutz und mindestens 2,5 Liter Wasser. Bargeld. Wechselshirt/Longsleeve sowie eine leichte Jacke. Und mein Telefon plus Powerbank. Nicht nur zum Fotos machen, sondern auch um in Notfall reagieren zu können. Mit das Wichtigste, wenn man so wie ich zu 80% alleine und oft Wochentags unterwegs ist. Im Winter natürlich ein komplettes LVS-Set mit Schaufel & Sonde.

Was war deine allzeit beste Anschaffung für die Berge und warum?

Die Kombination aus Hanwag Bergschuhen und Coolwool Socken von Falke. Damit hatte ich noch nie Blasen, Druckstellen oder schwitzige Füsse – egal wie lange die Tour ging – und zwar von der ersten Tour an!

Auch wenn ich damals den Verkäufer bei Sport Schuster verflucht habe, der mich nachmittags bei Hitze mit zig verschiedenen Modellen 1,5 Stunden lang über den „Bergtest-Parcour“ auf und ab stiefeln lassen hat. Hat sich gelohnt, danke! 😉

Was empfiehlst du Neulingen, die in die Berge gehen möchten?

Einfach raus und rauf! Langsam anfangen, für den Beginn muss es kein 2000er sein, da reicht eine kurze leichte Tour. Sich nicht überschätzen! Trittsicherheit kann man nicht lernen, das kommt mit der Zeit.

In die richtige Ausrüstung investieren – passende Schuhe halten lange und sind einfach essentiell. Funktionskleidung statt Jeans & Baumwollshirt (die sind nämlich weder praktisch noch sinnvoll).

Und vor allem: sich auf die Tour vorbereiten und davon lösen, dass es immer ein Gipfel sein muss. Denn im Endeffekt bestimmt der Berg die Route!

Persönlich entscheide ich oft erst vor Ort, ob es bei dem Gipfel bleibt, ein anderer dazukommt oder ich die Route komplett ändere.

Das funktioniert allerdings nur, wenn man sich vorher mit dem Gebiet bzw. möglichen Routen auseinandersetzt oder sowieso öfters dort unterwegs ist. Und nie den Respekt verlieren – der Berg ist kein Sportgerät!


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Was ist deine größte Herausforderung in den Bergen?

An manchen Tagen bin ich nicht so schwindelfrei wie sonst. Dann kosten mich auch einige Stellen Überwindung… da wünscht man sich dann schonmal einen Bergpartner 😉

Deswegen passe ich meine Bergtouren immer meiner Tagesverfassung an. Ich versuche, so fit wie möglich zu sein und trainiere dafür zusätzlich mindestens 2x die Woche Pilates und Barre bei SYPC München, fahre viel Rad und bin auch gerne mit meinem SUP am See unterwegs.

Hast du dir für 2017 etwas Besonderes vorgenommen – und wenn ja, was und warum?

Im Juli stehen lässige Touren an, auf die ich mich wirklich freue. Mit dabei: die Venedigerkrone in Osttirol – 5 Dreitausender an einem Tag.

Manches geht eben nicht, wenn man alleine unterwegs ist. Deswegen schätze ich es sehr, bei solchen Touren unterstützt zu werden und danach auf meinem Blog darüber berichten zu können.

Es gibt so viele Berge, auf denen ich noch nicht war… ich halte nichts davon, extra irgendwo hin zu fliegen nur um berühmte Gipfelnamen zu sammeln.

Die nächste Herausforderung? Nach dem Koasamarsch (33k 1730hm in 7,5h) lockt der Zillertaler Stoabockmarsch im August (30 km mit 1871hm Aufstieg)…

Hast du eine Lebensweisheit / Motto / Spruch, die dich immer begleitet/n?

Some of the Best Things in Life can’t be seen or bought – they must be felt with the Heart.

Love Life – denn egal was passiert, es geht immer irgendwie weiter…

Welches Equipment nutzt du, um in den Bergen zu fotografieren?Ich mache fast alle Fotos mit meinem Samsung Galaxy S5 – oder mit der Rollei 6S Wifi.


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Liebe Katharina, vielen herzlichen Dank für das Interview mit dir! Viel Freude bei deinen geplanten Touren jetzt im Juli – die klingen aufregend und nach viel guter Erholung in Einem 🙂

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