Carolin Kertscher
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Caro kommt ursprünglich aus Thüringen und hat dort als Event Managerin gearbeitet – bis sie 2014 ihren Job kündigte und auf Reisen ging.
Aus dem geplanten Jahr in Neuseeland sind zweieinhalb Jahre geworden, in denen sie Neuseeland, Thailand, Indonesien und Kanada bereist hat.
Nach ihrem Jahr in Vancouver war Caro klar, dass ihr neuer Wohnort in Deutschland nicht mehr das Flachland sein kann, sondern die Nähe zu den Bergen das wichtigste Kriterium ist.
Caro wohnt seit diesem Jahr in München und lebt ihre Leidenschaft für die Landschaftsfotografie in vollen Zügen aus.
Du wohnst seit diesem Jahr in München. In welchem Stadtteil fühlst du dich am meisten zuhause und warum?
Ich bin im Juni nach München gezogen und wohne aktuell in der Ludwigvorstadt. Mir gefällt es hier ganz gut – zur Arbeit kann ich in 10 min radeln und zur Isar ist es ein Katzensprung. Trotzdem würde ich gern weiter im Süden wohnen, noch Stadt nah, aber im Grünen, näher an den Bergen und an der Autobahn-Auffahrt.
Was ist dein Lieblingsort in München und warum?
Die Isarauen um den Flaucher sind zu meinem kleinen Alltags-Paradies geworden. Ob mit dem Rad, beim Laufen, zur Abkühlung an heißen Sommertagen oder im Flaucher Biergarten – eine schöne Gegend, um dem Alltagsstress zu entfliehen.
Wo fühlst du dich in München den Bergen am nächsten?
Für die meisten wäre das wahrscheinlich ein Ort, von dem man die Berge sehen kann. Für mich gibt es jedoch einen Ort, an dem ich Ideen für neue Touren finde, das aktuellste Equipment testen kann und mich von Reise-Fotos inspirieren lasse – der Globetrotter Store am Isartor 😀 Ob Jacken Testen in der Regenkammer, Kayak paddeln im Wasserbecken, Beratung im DAV-Store oder Probeliegen im Ultraleichzelt – mein Spielplatz für Regentage in der Stadt.
Wo trifft man dich auf keinen Fall?
In Clubs oder Shopping Boutiquen. Ich gehe recht zeitig ins Bett und stehe mittlerweile lieber morgens in der Früh auf, um den Tag aktiv zu nutzen. Außerdem versuche ich recht minimalistisch zu leben – Kleidung kaufe ich mir nur, wenn ich sie wirklich brauche.
Fotos: Kepler Track Neuseeland
Erzähle uns von deiner ersten Erinnerung an die Berge! Weißt du noch, wann du das allererste Mal in den Bergen warst und was du da gemacht hast?
Ich bin im Mittelgebirge aufgewachsen – als Kind war ich Skifahren im Fichtelgebirge oder mit meinen Eltern wandern auf dem Brocken im Harz.
Unsere Urlaube früher waren eher auf Sonne und Strand ausgerichtet. Meine Leidenschaft für die Berge habe ich so richtig erst während meiner Reisen nach Neuseeland und Kanada entdeckt.
Was bedeuten die Berge für dich?
Die Berge geben mir ein Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit. Wenn ich auf einen Gipfel steige und sehe, wie die Sonne aufgeht, steht die Zeit kurz still. In den Bergen hole ich mir viel Kraft, Inspiration und Ausgleich.
Was machst du in den Bergen am liebsten und warum?
Bewaffnet mit meiner Kamera gehe ich am liebsten auf Bergtouren zu Gipfeln, Bergseen oder abgelegenen Orten.
Für mich gibt es nichts Schöneres als einen Sonnenaufgang am Berg zu fotografieren, wenn das Licht ganz warm ist, nur wenige Menschen unterwegs sind und ich die Ruhe genießen kann.
Meistens übernachte ich dann in Berghütten oder im Zelt – je einfacher desto besser.
Wo ist dein Lieblingsspot in den Bergen?
Auf meinen Reisen habe ich viele schöne Orte gesehen. Mein liebster Spot in den Bergen war aber in Kanada am Lake Garibaldi, nahe Whistler. Der türkisblaue Bergsee hat mich schon bei meinem ersten Besuch verzaubert. Es war klar, dass ich noch einmal für eine 2-Tages-Tour zurückkommen muss. Umgeben von Gletschern und Wäldern kann man dort direkt am Ufer zelten. Am nächsten Morgen ging es vor Sonnenaufgang zum Gipfel der Panorama Ridge mit Ausblick über den ganzen See.
Von wo hat man deiner Meinung nach die schönste Aussicht?
Eine der schönsten Aussichten in den Alpen hatte ich bisher von der Olpererhütte am Berliner Höhenweg. Man blickt auf den Schlegeisspeicher-Stausee und dahinter türmen sich die Gipfel der Zillertaler Alpen. Spektakulär!
Was ist dein liebstes Berg-Foto zur Zeit und warum?
Mein liebstes Berg-Foto zeigt zwei Wanderer auf der Nockspitze/Saile in Tirol. Mit dem Foto verbinde ich eine tolle Bergtour mit einem ganz besonderen Sonnenaufgang als Highlight.
Welche Tour muss man unbedingt gemacht haben und warum?
Winter Kanada Cypress Mountain
Da ich in den Alpen noch keinen Winter aktiv erlebt habe, geht mein Tourentipp an alle, die im Winter mal nach Vancouver kommen sollten: leiht euch Schneeschuhe aus und geht die Tour zum Cypress Mountain. Die Tour ist weder lang noch besonders anspruchsvoll, aber der Ausblick ist unvergesslich.
Auf dem Gipfel habt ihr ein 360° Panorama über die verschneiten North Shore Gipfel einerseits und Vancouver und die Pazifikküste auf der anderen Seite.
Sommertour Wandern Notkarspitze
Meine Lieblingstour, wenn es mal schnell gehen muss und man nur einen Tag Zeit hat, aber trotzdem auf dem Berg übernachten möchte?
Die Notkarspitze in den Ammergauer Alpen bietet sich hervorragend an, um am Abend zum Gipfel über die Ziegelspitz aufzusteigen (ca. 2,5h, 1.050hm), direkt unter dem Gipfelkreuz zu biwakieren und am nächsten Morgen, nachdem man den Sonnenaufgang über dem Alpenvorland genießen konnte, wieder abzusteigen.
Was nimmst du immer mit in die Berge (in deinem Rucksack) und warum?
Natürlich meine Kamera.
Aber auch ein paar Sicherheitstools: Da ich viel alleine unterwegs bin, stelle ich Sicherheit an erste Stelle. Nicht immer hat man Handyempfang, daher habe ich Rucksack immer eine Trillerpfeife und eine Aluminium-Rettungsdecke dabei. Beides wiegt kaum etwas und im Falle eines Unfalls kann ich mich bemerkbar machen und selbst versorgen bis Hilfe eintrifft.
Was war deine allzeit beste Anschaffung für die Berge und warum?
Meine Kamerahalterung mit Clip-System, die man am Rucksack-Trageriemen befestigt. Am Kameragewinde wird eine Platte eingeschraubt (wie beim Stativ), die man einfach in die Halterung mit einer Hand einhängen kann. Damit habe ich meine Kamera immer griffbereit, muss sie aber nicht tragen und habe die Hände frei für Kletterpassagen.
Was empfiehlst du Neulingen, die in die Berge gehen möchten?
Eine gute Planung und sich nicht zu überschätzen. Niemand ist als Berg-/Kletter- oder Skifahrprofi geboren. Langsam rantasten und immer auf das eigene Bauchgefühl hören.
Foto: Fallschirmspringen in Neuseeland
Was ist deine größte Herausforderung in den Bergen?
Ich habe wahnsinnig viel Respekt vor ausgesetzten Stellen. Keine Höhenangst – vielleicht eher Fallangst. Wenn ich also bei einer Tour an eine solche Stelle gelange, heißt es höchste Konzentration, Augen zu und durch (nicht wortwörtlich :D). Danach bin ich immer etwas stolz auf mich und nehme mir vor, weiter daran zu arbeiten.
Hast du dir für 2018 etwas Besonderes vorgenommen – und wenn ja, was und warum?
Die Liste ist lang.
Ich habe das Gefühl, dass die Münchner unglaublich vielseitig aktiv sind. Gefühlt geht jeder wandern, surfen, klettern, skifahren, biken…
Nächstes Jahr möchte ich einiges davon auch versuchen:
Windsurfen
Downhill Biken und
meine ersten Klettersteige stehen dabei ganz oben auf der Liste.
Fototechnisch möchte ich mich bei der Bildbearbeitung weiterentwickeln.
Hast du eine Lebensweisheit / Motto / Spruch, die dich immer begleitet/n?
“Never have to start sentences with I should have.”
Welches Equipment nutzt du, um in den Bergen zu fotografieren?
Das Fotografieren ist mein Hobby. Ich habe bisher versucht, mein Equipment so „unprofessionell“ wie möglich zu halten, um zu zeigen, dass man auch mit einer günstigen Kamera gute Fotos machen kann. Zuerst habe ich mit einer gebrauchten Nikon D3100 mit Standard-Kit Objektiv 18-55mm f3.5 fotografiert – seit zwei Tagen besitze ich eine Sony Alpha 77ii mit Sigma Objektiv 18-35mm f1.8.
Liebe Caro, herzlich Willkommen bei den Munich Mountain Girls! Wir sind uns sicher, dass du dich zu 100% wohl fühlen wirst in der Stadt, der Natur und dem schnellen Weg in die Berge… und freuen uns auf viele tolle Outdoorfotos!
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