Hanna Hörmann


Hanna auf Instagram

Hanna sammelte ihre ersten Bergerfahrungen auf Papas Rücken in der Kraxe. Umgeben von einem bergbegeisterten Freundeskreis ihrer Eltern, verbrachte sie die Kindheit wandernd oder auf Skiern. Der Standard-Spruch des Papas war dabei:

„Mädele, du wirst ja mal a paar Stündchen laufen können! Dafür haste ja zwei Beine!“

In der Teenager-Zeit hatte Hanna die Nase voll von Bergen und fand erst nach einem neunmonatigen Auslandsaufenthalt in Australien den Weg zurück in die Berge. Seitdem widmet sie ihr Leben der Vertikalen, auch wenn sie dafür ein paar Stunden bergauf laufen muss.


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Du wohnst seit 2016 in München. In welchem Stadtteil fühlst du dich am meisten zuhause und warum?

Im Herbst 2016 bin ich vom Bodensee in die Maxvorstadt gezogen. Nach meinem Studium wurde es Zeit, eine neue Stadt zu entdecken. Der Vorteil der Maxvorstadt ist natürlich, dass sie super zentral liegt und von dort aus fast alles mit dem Rad erreichbar ist.

Was ist dein Lieblingsort in München und warum?

Die DAV Halle in Freimann hat die schönsten Indoor-Kletterrouten für mich: richtig abwechslungsreich geschraubt und flüssige Bewegungen. Da ist alles dabei – von der Kraft-Route bis zum Balanceakt, bei dem Köpfchen gefordert ist. Leider oft überfüllt.

Wo fühlst du dich in München den Bergen am nächsten?

Der alte Boulderraum in der DAV Halle in Thalkirchen hat für mich etwas richtig uriges. Dort ist es selten voll und diese Ecke der Halle hat mit den Boulderproblemen zum selbst definieren etwas sehr ursprüngliches, sodass der „alte Kletterflair“ dort noch zu spüren ist.

Wo trifft man dich auf keinen Fall?

Samstag Mittags bei Kaiserwetter in irgendeinem Starbucks oder Coffee Fellows in der Innenstadt.

Foto: Ruderhofspitze (3.474m) im Stubaital

Erzähle uns von deiner ersten Erinnerung an die Berge! Weißt du noch, wann du das allererste Mal in den Bergen warst und was du da gemacht hast?

Bis ich ungefähr sieben Jahre alt war, hatte meine Familie ein Ferienhaus im Bregenzerwald. Wir haben da viel Zeit verbracht und dieser Ort ist bis heute meine „Herzensheimat“. Es war ein uraltes Bauerhaus und die Talabfahrt vom dortigen Skigebiet führte direkt am Haus vorbei. Beheizt wurde das riesige Holzhaus mit einem Ofen und Feuerholz.

Im Winter war der Temperaturunterschied zwischen Stube und Flur so groß, dass sich das Fenster der Verbindungstür beschlagen hat.

Dort konnte man dann Schneemänner und Flocken auf die Scheibe malen. Vom Dach des Hauses hingen oft riesige Eiszapfen und man musste bei Tauwetter gehörig aufpassen. Ich muss so drei oder vier Jahre alt gewesen sein, als ich es total klasse fand, wenn mein Papa diese Eiszapfen abbrach und für mich in den angeheizten Holzofen warf. Das Zischen der schmelzenden Eiszapfen und die Unmengen an Rauch haben mich als Kleinkind vor Entzücken quietschen lassen.

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Was bedeuten die Berge für dich?

Für mich beinhaltet ein perfekter Tag folgendes: Draußen sein, sich bewegen, lecker essen und sich mit Menschen umgeben, die der Seele gut tun. All das vereinen die Berge für mich.

Was machst du in den Bergen am liebsten und warum?

Am Liebsten bin ich natürlich im Sommer Klettern oder im Winter auf Skitour– wobei ich zugeben muss, dass auf der Hütte Cappuccino trinken und heiße Suppe essen auch zu meinen Lieblingsbeschäftigungen zählen 😉


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Wo ist dein Lieblingsspot in den Bergen?

Der Bregenzerwald ist mein Herzensfleck in den Alpen. Dort habe ich die ersten Bergerfahrungen in der Kraxe von meinem Papa gesammelt und fühle mich einfach wie zu Hause.

Von wo hat man deiner Meinung nach die schönste Aussicht?

Natürlich bietet jeder Berg eine unglaubliche Aussicht, vor allem wenn man sie sich erarbeitet hat. Besonders zu empfehlen ist

der Blick vom Säuling bei Füssen, von dem man das Schloss Neuschwanstein sehen kann und
der Seekofel (Foto) am wunderschönen Pragser Wildsee in den Dolomiten. Dort lässt sich beim Abstieg in der Seekofelhütte auch noch ein leckerer Kuchen abgreifen.

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Welche Tour muss man unbedingt gemacht haben und warum?

Im Mai 2016 habe ich mit vier Jungs und einem fetten Rucksack die Kerry-Halbinsel in Irland zu Fuß umrundet (Fotos). Nicht unbedingt eine klassische „Bergtour“, dafür aber eine total abwechslungsreiche Trekkingrunde!

Mit dem Zelt und einer Regenjacke im Gepäck ging es eine Woche an alten Herrenhäusern vorbei, durch den Kerry National Park, an der Küste entlang, durch Wald und Moor und malerische Dörfchen hindurch.

Auf dem Weg liegt auch ein „Berg“ – obwohl der Torc Mountain mit gerade 1000 Metern eher ein Hügel ist. Die Wanderung ist landschaftlich sehr vielseitig und mir wurde trotz einer Woche laufen nicht langweilig. Plus es gibt süße Baby-Lämmer, Guinness und nette Cafés mit leckeren Muffins auf dem Weg. 😉

Meine Winter Tipps

Wer einmal im Winter dem Münchener Großstadtstress entfliehen möchte, dem empfehle ich die Tourenski einzupacken und mit ein paar Freunden eine Feierabendskitour auf die Kolbensattelhütte in den Ammergauer Alpen zu machen. Es ist zwar ein Stückchen zu fahren, aber es lohnt sich – zumindest ab und zu!

Mit den Tourenski und der Stirnlampe im Gepäck geht es circa eine Stunde hoch zur Kolbensattelhütte, die manchmal auch abends geöffnet ist. Dabei hat man einen herrlichen Blick auf die Lichter von Unter- und Oberammergau und man kommt mit dem Kopf richtig raus aus dem Alltag.

Wer etwas mehr Zeit und viel Abenteuerlust hat, der sollte mal den Winterraum der Biberacher Hütte im Bregenzerwald ausprobieren (Vorher unbedingt mit der DAV Sektion absprechen und dementsprechend vorbereiten! Evtl. muss der Schlüssel abgeholt werden!). Völlig alleine in den Bergen zu übernachten, während es draußen schneit, ist einmalig!

Was nimmst du immer mit in die Berge (in deinem Rucksack) und warum?

Ich versuche mich auch am Berg als Minimalistin zu sehen.

Also lautet die Devise: So wenig wie möglich, so viel wie nötig.

Je nach Aktivität ist da die Packliste natürlich unterschiedlich und beinhaltet

das Muss an Sicherheitsausrüstung (mit der man auch umgehen können sollte)
Trinkwasser
ein paar Riegel
Blasenpflaster sind aber immer am Start

Was war deine allzeit beste Anschaffung für die Berge und warum?

Letztes Jahr habe ich mir ein paar neue Kletterschuhe gegönnt – Tenaya Tarifa heißen die Schätze und sind Gold wert. Sie haben mir in der ersten Zeit das Leiden gelehrt, aber ich kann damit deutlich kleinere Tritte antreten und sie haben sich nun schon mehrfach am Fels und in der Halle bewiesen.

Was empfiehlst du Neulingen, die in die Berge gehen möchten?

Lasst es gemütlich angehen! Am Besten kann man in einer Gruppe die ersten Bergerfahrungen sammeln.


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Was ist deine größte Herausforderung in den Bergen?

Meine größte Herausforderung ist es, in etwas kniffligen Situationen Ruhe zu bewahren. Deshalb achte ich darauf, bei schwierigen Touren mit jemandem unterwegs zu sein, der diese Ruhe ausstrahlt und mir dabei hilft, nicht in Panik zu verfallen.

Beim Sportklettern ist definitiv mein Kopf mein schwächster Muskel.

Ich selbst weiß, dass ich noch einen halben bis ganzen Grad stärker klettern könnte, wenn ich nicht so ein Angsthase wäre. Und das ärgert mich ehrlich gesagt fürchterlich.

Aber durch diesen Ärger kommt Verbissenheit und das hilft auch nicht weiter. Also muss man vielleicht diese Schwäche einfach akzeptieren und mit sich vereinbaren. Daran arbeite ich noch haha …

Hast du dir für 2018 etwas Besonderes vorgenommen – und wenn ja, was und warum?

Mein Ziel für 2018 ist Eisklettern bis die Pfoten abfrieren! Das ist in den letzten Jahren zu kurz gekommen. 😉

Hast du eine Lebensweisheit / Motto / Spruch, die dich immer begleitet/n?

Nicht wirklich. Vielleicht eine Weisheit von meinem Opa: „Ein guter Stolperer fällt nicht hin.“


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So schön, dich als Munich Mountain Girl in unserer Runde zu begrüßen! Willkommen, liebe Hanna!

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