Meike Wingenroth

 

Meike ist ein waschechtes ‚Rheinisches Mädsche‘ aus Düsseldorf mit immer schon großer Sehnsucht nach den Bergen.

Während des Abis hat sie davon geträumt in München zu studieren. Das hat leider nicht geklappt – dafür ist sie dann nach dem Studium hier gelandet.

Bei ihr gibt es keinen Tag ohne Sport: Basketball, laufen & skifahren im Winter; laufen, Rennrad fahren, schwimmen, Triathlon, Trailrunning, mountainbiken und wandern im Sommer.

Was typisch für sie ist? Sie fährt egal bei welchem Wetter und zu welcher Jahreszeit überall (innerhalb Münchens) mit dem Rad hin. Das kommt wahrscheinlich daher, dass sie drei Jahre in den Niederlanden gelebt hat. Deswegen kann sie auch ganze Regale auf dem Radl transportieren – das macht sie allerdings nur für gute Freunde 😉

Du wohnst seit 2010 in München. In welchem Stadtteil fühlst du dich am meisten zuhause und warum?

Die Isarvorstadt ist mein zu Hause geworden. Als ich nach München kam, habe ich erst in Schwabing am Nordbad und dann in der Maxvorstadt in der Türkenstraße gewohnt.

Beides hat auch seine Reize aber irgendwie fühle ich mich hier in an der Isar in Richtung Süden den Bergen näher.

Das Schlachthofviertel und das Dreimühlenviertel sind total charmant und rund um den Westermühlbach gibt es so schöne Ecken. Hier fühle ich mich richtig ‚dahoam‘.

Was ist dein Lieblingsort in München und warum?

Ich mag den alten Südfriedhof sehr gerne. Im Sommer spenden die Bäume Schatten, im Herbst sieht man die Eichhörnchen wie wild flitzen und im Winter, wenn alles schneebedeckt ist, herrscht hier eine ganz besondere Stimmung.

Zu einem guten Kaffee und einem kurzen Plausch bei Emilo sage ich auch nicht nein. Und die Falafel bei Sababa am Viktualienmarkt ist unschlagbar.

Auf der Hackerbrücke kann man an einem lauen Sommerabend wunderbar (z.B. nach dem Schwimmen im Schyrenbad) sein wohlverdientes Radler genießen.

Wo fühlst du dich in München den Bergen am nächsten?

Auf dem Olympiaberg kommt man dem ganzen schon sehr nah. Noch näher dann nur, wenn man an der Kreuzung Schäftlarn/Deining oder auf der A8 Richtung Salzburg über die Kuppe fährt und vom Alpenpanorama überwältigt wird.

Wo trifft man dich auf keinen Fall?

  • An einem schönen Sommerabend am Gärtnerplatz,
  • an einem Samstag in der Innenstadt
  • an einem Sommerwochenende im Südteil des englischen Gartens

Erzähle uns von deiner ersten Erinnerung an die Berge! Weißt du noch, wann du das allererste Mal in den Bergen warst und was du da gemacht hast?

Ich war 8 Jahre alt und wir sind wir in den Sommerferien zum campen, wandern und klettern an den Kochelsee gefahren. Am zweiten Tag sind wir dann auf den Jochberg hoch. Oder war es der Herzogstand? Ich bin mir nicht mehr sicher.

Was ich allerdings noch ganz genau weiß ist, dass ich mir die schlimmsten Blasen meines Lebens (auf)gelaufen habe. So schlimm, dass ich den ganzen Urlaub nicht in den See durfte, weil die Blasen sonst nicht anständig verheilt wären. Da waren 3 Wochen Sandalen angesagt.

Was bedeuten die Berge für dich?

Entspannung, Abschalten, Freiheit, mein Tempo selbst bestimmen zu können.

Was machst du in den Bergen am liebsten und warum?

Auf eine Sache festlegen kann ich mich hier nicht.

Erstens wegen der Jahreszeiten und zweitens, weil ich so viele Dinge gerne mache:

  • (Hütten-)Wandern
  • Trailrun
  • Ski
  • Mountainbike
  • Rennrad

Am liebsten dort, wo die Massen mit der Seilbahn NICHT hinkommen oder man nicht über die Passstraße auch fast bis zum Gipfel kommt.

Im Einklang mit der Natur und rücksichtsvoll im Umgang mit der Umgebung – da ist es am Schönsten.

Wo ist dein Lieblingsspot in den Bergen?

Lieblingsspots sind bei mir ganz häufig mit Erinnerungen verknüpft.

Deswegen ist mir z.B. die Memminger Hütte auf meiner Alpenüberquerung stark im Gedächtnis geblieben: ein atemberaubendes Panorama, mit Sonnenuntergang über der Gipfelkette während im Vordergrund auf einem Grat scherenschnittartig zwei Steinböcke kämpfen und man das Knallen der Hörner bis auf die Terrasse hört.

Oder der Sprung in die Gumpen der Lechquellen an einem ewig heißen Sommertag auf der Lechquellenrunde.

Das Ankommen an der Birkkarspitze (Foto 2) und beim Frühstück in der Felsscharte den Blick hinunter bestaunen. Oder…

 

Von wo hat man deiner Meinung nach die schönste Aussicht?

Wenn es ‚schnell‘ gehen muss, dann ist die Rotwand sicherlich einer der aussichtsreichen Spots. Hier hat man bei gutem Wetter ein Wahnsinnspanorama – morgens sowie abends.

In Richtung Hochgebirge ist so gut wie auf jedem Gipfel die Aussicht atemberaubend.

Etwas bis dahin noch nie gesehenes habe ich auf Teneriffa erlebt: die Nacht im Refugio des Teide verbracht und morgens um 4:00h die letzten 700hm in Angriff genommen. Auf dem Gipfel angekommen, sieht man die Sonne dann am Horizont aus dem Meer aufgehen und der gesamte Berg/Vulkan wirft seinen kegelförmigen Schatten auf das Meer auf der sonnenabgewandten Seite der Insel. Wirklich beeindruckend.

Was ist dein liebstes Berg-Foto zur Zeit und warum?

Der Steinbock im Sonnenaufgang stehend, umgeben von Nebelschwaden.

Das Foto entstand auf dem Stubaier Höhenweg auf dem Weg zum Wilden Freiger.

Es war kurz nach sechs und ich hundemüde.

Als ich die Sonne im Rücken spürte und mich umdrehte, eröffnete sich mir dieser Blick. In dem Moment musste ich ein paar Tränen verdrücken.

Welche Tour muss man unbedingt gemacht haben und warum?

Sommer: Wandern zur Birkkarspitze

Aus Hinterriss hoch zur Karwendelhütte, über die Birkkarspitze hinunter zu den Isarquellen. Hier hat man so ziemlich alles (außer Gletscher), was einem in unseren Gefilden so unter die Wanderschuhe kommen kann:

von saftigen Almen mit weidenden Kühen und blühenden Bäumen bis hin zu abschüssigem Geröllfeld und schroffer Gipfelscharte sowie Wasser so klar, das man seinen Augen nicht traut.

Winter: Schneeschuhwanderung am Spitzingsee

Die meisten Touren rund um den Spitzingsee lassen sich im Winter prima mit Schneeschuhen meistern. Wer also noch nicht zu den Skitouren-Gehern gehört, kommt hier auch in den Voralpen auf seine Kosten.

Was nimmst du immer mit in die Berge (in deinem Rucksack) und warum?

Wasser – 1 mal nicht genug dabei gehabt und für’s Leben daraus gelernt.

Banane für den Hungerast, Gipfelschokolade zum ‚anstoßen‘, Mütze gegen gemeine Winde am und um den Gipfel, trockenes T-Shirt – (fast) nichts ist schlimmer als ein ausgekühlter Core; Handy oder Kamera um die ganz besonderen Momente einzufangen.

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Foto: Soiernrunde

Was war deine allzeit beste Anschaffung für die Berge und warum?

Wanderstöcke! Nie wollte ich glauben, dass sowas hilfreich sein könnte.

Meine Meinung: sowas haben nur die, die es nicht richtig können. Auf meinen ersten längeren und auch mehrtägigen Touren habe ich dann aber gemerkt, wie sehr es mir meine Knie danken und wie hilfreich diese Dinger auch bei strömendem Regen und matschigen/rutschigen Untergrund sein können.

Was empfiehlst du Neulingen, die in die Berge gehen möchten?

Man sollte sich nicht selbst überschätzen und auch nicht von erfahreneren Personen zu etwas überreden lassen, bei dem man kein gutes Gefühl hat.

Langsam anfangen und ran-tasten hilft ungemein dabei, den Spaß nicht sofort wieder zu verlieren weil man direkt bei der ersten Tour an seine Grenzen stößt oder Rückschläge erleidet.

Oftmals ist es auch hilfreich mit Leuten zu gehen, die einem die Berge ‚beibringen‘ können.

Vor dem Seepferdchen sind wir ja auch nicht alleine ins Meer gesprungen.

Und was oftmals unterschätzt wird: auch kleine Gipfel haben ihren Reiz – man muss nicht mit einem der Seven Summits anfangen.

Was ist deine größte Herausforderung in den Bergen?

Das Wetter zu akzeptieren und einzusehen, dass manche Touren (-abschnitte) unter gewissen Bedingungen einfach nicht gangbar sind.

Hattest du dir für 2018 etwas Besonderes vorgenommen  – und wenn ja, was und warum?

  • Ich möchte endlich meine erste Skitour gehen; das habe ich seit drei Jahren vor.
  • Außerdem würde ich gerne ein paar ‚echte‘ Pässe mit dem Rennrad meistern.
  • Und evtl. meine erste Olympische finishen.

Hast du eine Lebensweisheit / Motto / Spruch, die dich immer begleitet/n?

The only way is up.

Schön, dich bei den Munich Mountain Girls dabei zu haben, liebe Meike! Herzlich Willkommen…






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