Schönste Bergseen | Kaltwasser Schwimmen mit Liz


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Liz ist es als gebürtige Unterallgäuerin gewohnt, die Berge in der Nähe zu haben; für ihr Sportwissenschafts-Studium lebt die junge Fotografin und Triathletin aktuell aber in Tübingen. Am glücklichsten ist sie in den Bergen bei starkem Schneefall und in eiskalten Bergseen – gerne auch in Kombination.

 

„Jeder, der mal das Strahlen in meinen Augen gesehen hat, weil ich in den Bergen bin und gerade aus einem kalten Bergsee steige, der weiß: da gehört sie hin. Es erfüllt mich einfach unglaublich, aus tiefstem Herzen, im kalten Bergseewasser schwimmen zu gehen – es macht mich so lebendig.“

Elisabeth Kellerer, besser bekannt als „lizkefotografie“ auf instagram – nicht nur für ihre Fotos atemberaubender Berg-Landschaften sondern vor allem für ihre Liebe, in kalten Gewässern zu schwimmen.

Innerlich schaudernd schauen wir uns ihre Fotos an, wenn sie in einen eiskalten Bergsee springt und schönste Kraul-Züge schwimmt.

Liz hat für uns ihre kalten Lieblings-Bergseen zum Schwimmen zusammengestellt – und steht uns außerdem im „Q&A“ (oder besser: warum zum Teufel machst du das?!) Rede und Antwort.

Der Beginn einer neuen Routine | Weihnachten 2014

So richtig angefangen hat die Begeisterung für eiskaltes Wasser (bevorzugt in Bergseen – bin ich doch paradoxerweise ein totaler warm (bzw. heiß!)-Duscher) bei mir Weihnachten 2014.

Dank unglaublicher Schneemassen und völlig dichter Straßen sind meine Familie und ich an unserem weihnachtlichen Bergausflug am Freibergsee in Oberstdorf gelandet.

Und als wir da so im See-Café sitzen und aus dem Fenster auf den See blicken sehen wir plötzlich zwei junge Männer, die sich ausziehen und in den See springen.

Am 26. Dezember. Bei unendlich viel Schnee. Und einer dementsprechend ziemlich niedrigen Wassertemperatur.

Meine Mama und ich schauen uns an. Schauen auf den See. Schauen uns wieder an.

Und wenig später gehen wir zusammen mit meinem Bruder im See baden – unter den leicht fassungslosen Blicken der Leute (und dem Rest meiner Familie) im Café.

Aus diesem Badeerlebnis wurde eine kleine Abmachung zwischen meiner Mama und mir: wir gehen von nun an immer im Freibergsee baden, wenn wir dort sind. Ausnahmslos.

Und für besonders kalte Gewässer gilt die Regel: 10 Züge raus, 10 Züge rein.

 

Seit diesem winterlichen Badeerlebnis war ich in vielen Bergseen baden – ob im Sommer oder im Winter, ob lang oder kurz, ob alleine oder in Begleitung, und ich liebe es einfach unglaublich.

Der größte Dank geht hier an meine Mama, die uns (mich und meine drei Geschwister) schon von klein auf von kaltem Wasser und anderem „Unfug“ überzeugen wollte – manchmal dauert es allerdings eine Weile, bis man selbst erkennt, wie großartig das alles ist.

Bergsee baden | Eissee, Oberstdorf, 1.827m

Schwimmen im August 2015

Wie man sich vielleicht schon fast denken kann:

dieser See ist kalt. Quasi eisig 😉

Der Eissee (bzw. es sind eigentlich mehrere kleine, aber wir reden hier von dem größeren) liegt an einem schattigen Hang, wodurch der Schnee dort sehr lange liegen bleibt, was den Namen und die Wassertemperatur erklärt.

Der See an sich ist nicht besonders groß oder besonders tief – bietet aber einen unglaublichen Blick auf die Höfats, den Großen Wilden und auch Richtung Nebelhorn.

Foto Credit: Johannes Höhn, @pangea

Foto Credit: Lennart Pagel, @lennart

Freibergsee, Oberstdorf, 930m

Schwimmen im: Dezember 2015 / Juli 2016 / August 2017

Ein Jahr nach dem ursprünglichen Winterschwimmen ging es im Dezember 2015 wieder zum Freibergsee – wenn auch im Hintergrund Eis auf dem Wasser zu sehen ist, war das ein Schwimmen, das dank milder Außentemperatur und strahlender Sonne nicht viel Überwindung gekostet hat.

Im Sommer lädt der Freibergsee aber mit seinem Seebad richtig zum Baden ein und hat dann auch richtige „Badesee“-Temperatur.

Gardasee, Südtirol | schönste Bergseen

Schwimmen im März 2016 / März 2017 / September 2017

Kein See in den Alpen, aber dennoch einer meiner absoluten Lieblingsseen für Freiwasserschwimmen, mit Neoprenanzug, mit Badeanzug, zum Trainieren oder einfach nur zum Reinhüpfen – der Gardasee hat für mich einfach das schönste, klarste Wasser und macht mich mit seinen Bergen einfach jedes Mal wieder sprachlos.

Wer schon mal am (nördlichen) Gardasee war, weiß, dass durch den Zufluss von Bergwasser selbst im August das Wasser meist nur um die 16-18 Grad „warm“ ist. Im März kann man davon dann getrost nochmal 6-10 Grad abziehen.

Ferchensee, Mittenwald | schönste Bergseen

Schwimmen im Juni 2016

Die Alpenwelt Karwendel bietet so unendlich viele schöne Bergseen, da kann man beim Wandern gefühlt alle paar Meter in einen tollen See hüpfen.

Der Ferchensee war für mich auch ein persönliches Highlight – im Juni schon total warm und mit wunderschönem Bergpanorama, nicht riesig, aber doch größer als die meisten Seen in denen ich sonst bade.

Nicht weit vom Ferchensee lädt der Lautersee auch sehr zum baden ein.

Walchensee, bayerische Voralpen | schönste Bergseen

Schwimmen im Juni 2016

Der Walchensee wird gerne als „Karibik der Alpen“ bezeichnet – und das ist an sonnigen Tagen bestimmt der Fall, wenn das Wasser noch blauer als eh schon strahlt.

Bei meinem Besuch war das Wetter eher trüb, es war neblig und dadurch fast ein wenig „kanadisch“ – wir wurden aber mit einem wunderschönen Sonnenuntergang überrascht und das Wasser war auch im Juni schon relativ warm, sodass ich ziemlich lange darin schwimmen konnte.

Bodensee | schönster Bergsee

Schwimmen im September 2016

Ähnlich wie beim Gardasee:

ich kann nicht nicht im Bodensee baden.

Vor allem im Sommer natürlich ein absolutes Highlight und einfach wunderbares Wasser.

Seealpsee, Oberstdorf | schönster Bergsee

Schwimmen im Oktober 2016 | Juli 2017

Der Seealpsee hat einen ganz besonders großen Teil meines Herzens erobert– die Lage, die Berge, das Wasser.

Der tiefste Bergsee der Allgäuer Alpenüberzeugt mich einfach jedes Mal, auch wenn er bisher eigentlich immer eiskaltwar, wenn ich drin baden war (oder grade deshalb? 😉).

Für mich einfach der schönste See im Allgäu, der mein Herz jedes Mal komplett ausrasten lässt.

Christlesee, Oberstdorf, 916m | schönste Bergseen

Schwimmen im Juli 2017

 „Unmittelbar südlich von ihm entspringen starke Quellen, die den See mit klarem Wasser speisen und ihm eine top Trinkwasserqualität liefern. So friert der See zu keiner Jahreszeit ein, ist im Sommer aber viel zu kalt zum Baden“

(Zitat oberstdorf.de)

– das schreit ja förmlich dazu, dass meine Mama und ich schwimmen gehen mussten!

Unser Fazit:mit seinen 4-6 Grad das ganze Jahr überdefinitiv einer der kältesten Seen, in denen ich je war – allerdings auch der mit dem klarsten, blausten, beeindruckendsten Wasser.

Oberer Gaisalpsee, Oberstdorf, 1769m | schönste Bergseen

Schwimmen im Juli 2017

Der obere Gaisalpsee ist der kleinere der zwei Gaisalpseen in unmittelbarer Nähe zum Rubihorn (und auch zum Nebelhorn).

Im Juni zwar durchaus kalt, aber nicht eisig, sodass man da getrost ein wenig rumschwimmen kann.

Fragen & Antworten zum Kaltwasserbaden

(von meinen Followern @lizkefotografie auf Instagram)
  • Warum machst du sowas überhaupt?
    Ich erwarte nicht, dass man das nachvollziehen kann.

Aber jeder, der mal das Strahlen in meinen Augen gesehen hat, weil ich in den Bergen bin und gerade aus einem kalten Bergsee steige, der weiß: da gehört sie hin.

Es erfüllt mich einfach unglaublich, aus tiefstem Herzen. Da sind zum einen die Berge, die mir einfach unendlich viel geben und bedeuten – und zum anderen das kalte Wasser, das mich so unglaublich lebendig macht.

 

  • Woher weißt du, wie kalt das Wasser ist, in dem du schwimmst?
    Anfangs habe ich immer nur geraten, aber irgendwann hat’s mich dann genauer interessiert und ich hab mir ein Badetermometer gekauft. Mittlerweile kann ich aber auch ganz gut unterscheiden ob ein See eher 6 oder eher 8 Grad hat. 
  • Ist das nicht kalt?!
    Haha, natürlich! Aber es ist wie bei den meisten Dingen im Leben: man gewöhnt sich dran. Während ich vor ein paar Jahren bei 8 Grad nur kurz rein und wieder raus gegangen wäre, kann ich mittlerweile weit über 10 Minuten vor mich hin dümpeln. 
  • Wie wirst du danach wieder warm?
    Meistens schlüpf ich danach in Laufklamotten und jogge einfach ein bisschen umher, mache ein paar Hampelmänner oder trinke etwas Tee. 

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  • Worauf muss man achten, wenn man in kaltem Wasser baden will?
    Am besten nicht alleine machen, wenn man sich selbst und seinen Körper und die Reaktion auf eiskaltes Wasser nicht einschätzen kann. Und nicht grad mega weit in den See rausschwimmen und dann feststellen, dass es einem zu kalt ist, sondern lieber langsam vorantasten. 😉 
  • Bereitest du dich irgendwie darauf vor?
    Ich hasse kalte Duschen und würde mich niemals freiwillig kalt duschen – also nein. Eine langfristige Vorbereitung hab ich also genauso wenig wie eine kurzfristige, die meisten Badeaktionen sind nämlich ohnehin spontan. 
  • Gibt es irgendeinen Trick, wie man das aushält?
    Ich glaube der wichtigste Aspekt ist gar nicht der Körper, sondern der Kopf. Man kann seine Atmung kontrollieren, man kann auch Zittern kontrollieren. Mittlerweile bekomme ich auch gar nicht mehr so schlimm Gänsehaut und zitter danach auch viel weniger, weil ich das Gefühl habe, dass mein Körper sich langsam aber sicher daran gewöhnt. Und: man darf nicht vergessen, dass ich das ja mache, weil ich es ganz unbedingt tun möchte. 🙂

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