Lina Fischer

Lina (35), Münchner Kindl und Ex-Skirennläuferin, wohnt seit September wieder in München – nach fast 3 Jahren in Den Haag, Niederlande.

Lina ist ein Early Bird, weil die frühe Stimmung am Berg einfach die Beste ist – und wenn sie nicht gerade vor der elterlichen Hütte im Zillertal hockt und die fantastische Aussicht genießt, sind Skifahren und Powdern voll ihr Ding.

Du wohnst seit 35 Jahren in München. In welchem Stadtteil fühlst du dich am meisten zuhause und warum?

Ich bin in München Obermenzing geboren und aufgewachsen (ein Münchner Kindl also) und da meine Eltern und mein Bruder noch immer dort wohnen, fühle ich mich dort auch weiterhin sehr wohl und zuhause.

Selber wohne ich aber mittlerweile in Maxvorstadt/Neuhausen und liebe es hier. Gerade in Neuhausen gibt es wunderschöne alte Häuser und viel Grün um einen herum, so dass man gar nicht merkt, dass man sehr nah am Zentrum wohnt und ist trotzdem in 5-10 Minuten mit dem Fahrrad in der Innenstadt, in Schwabing, im Englischen Garten oder wo man sonst noch gerne ist. Das liebe ich sehr.

Zwischendurch habe ich München verlassen um entweder in Berchtesgaden auf 1.200m ein Ski-Internat zu besuchen (um Leistungssport und Schule besser vereinen zu können) oder ein Auslandssemester in Paris zu absolvieren oder näher an meiner zweiten Liebe, dem Meer, zu wohnen.

Aber am Ende kehre ich dann doch immer wieder in mein geliebtes München zurück.

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Foto Credit: CJD Christophorusschule

Was ist dein Lieblingsort in München und warum?

Ach, da gibt es so viele. Generell halte ich mich gerne draussen an der frischen Luft auf, daher sind alle meine Lieblingsorte draussen:

  • Zum Beispiel gehe ich gerne mit Freunden in den Biergarten (Augustiner oder Hirschgarten)
  • schaue mir auf einer Dachterrasse den Sonnenuntergang an (Cafe Vorhölzer).
  • Schön ist es aber auch auf der kleinen Brücke hinten am Nymphenburger Kanal mit Blick auf Schloss Nymphenburg oder
  • einfach ein Picknick am Königsplatz.

 

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Wo fühlst du dich in München den Bergen am nächsten?

Auf Dachterrassen von welchen man die Berge sehen kann oder am Starnberger See. Auch ein schöner Moment ist es jedes Mal wenn man auf der A8 Richtung Berge unterwegs ist und hinten den Irschenberg runterfährt und einem dieses wunderschöne Bergpanorama entgegenleuchtet. Das zaubert mir jedes Mal ein Lächeln ins Gesicht.

 

Wo trifft man dich auf keinen Fall?

In Nachtclubs. Erstens bin ich aus dem Alter langsam raus und zweitens hab ich gern was vom Tag und stehe meistens früh auf bzw. werde automatisch früh wach.

Erzähle uns von deiner ersten Erinnerung an die Berge! Weißt du noch, wann du das allererste Mal in den Bergen warst und was du da gemacht hast?

Meine Eltern liebten die Berge schon immer, daher waren wir jedes Wochenende im Zillertal.

Das hat schon angefangen, als ich noch ein Baby war.

Daher stand ich dann auch schon mit 2 ½ Jahren zum ersten Mal auf den Skiern und war sofort begeistert von diesem Gefühl.

Ich wollte nichts anderes mehr tun. Einmal hab ich im Sommer so lange meine Eltern genervt, dass ich JETZT Skifahren gehen will (da war ich gerade 3 Jahre alt und hatte meine erste Ski-saison hinter mir), da haben sie mir kurzerhand meine Ski in die Hände gedrückt. Ich bin auf der Einfahrt gestanden und musste dann leider feststellen, dass Skifahren ohne Schnee nicht ganz so gut funktioniert. Spass hat es aber trotzdem gemacht.

Was bedeuten die Berge für dich?

Mir geben die Berge ein ganz besonderes Gefühl was schwer zu beschreiben ist.

Ich fühle mich klein aber doch stark und frei und wenn ich ein paar Mal ganz tief die frische Luft einatme, fühle ich mich irgendwie besser.

So richtig realisiert habe ich das zum ersten Mal im Internat in Berchtesgaden, welches auf 1.200m in der absoluten Einöde liegt.

Man steht da morgens auf und ist auf dem Weg zur Schule und hat dieses abgefahrene Bergpanorama vor seinen Augen. Wir hatten den perfekten Blick auf den Watzmann.

Im Winter hatte es unten im Tal meistens Nebel, wodurch man auch noch auf ein spektakuläres Wolkenmeer geschaut hat. Und dann steht man da und schaut hinab ins Tal, oder auf die Berge um sich herum und ist einfach glücklich an so einem schönen Ort wohnen zu dürfen.

Was machst du in den Bergen am liebsten und warum?

Skifahren bzw. Freeriden. Ich habe diesen Winter auch noch mit dem Tourengehen angefangen. Das gefällt mir besonders gut, weil man so an Ecken kommt, die man sonst nicht erreicht hätte und einem somit ganz andere Freeride-Abfahrten zur Verfügung stehen.

Am allerliebsten bin ich morgens die Erste auf dem Berg.

Es gibt nichts Schöneres als vor dem ganzen Trubel oben am Berg zu stehen, dem Sonnenaufgang entgegen zu schauen und eine menschenleere Piste vor sich zu haben.

Wo ist dein Lieblingsspot in den Bergen?

Meine Eltern haben eine kleine Hütte im Zillertal, das ist mein absoluter Lieblingsplatz. Die Hütte liegt am Berg und es ist wunderbar ruhig und still dort und man hat eine fantastische Aussicht runter ins Tal.

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Von wo hat man deiner Meinung nach die schönste Aussicht?

Von unserer Hütte im Zillertal 🙂

Auch schön ist aber auch der Blick vom Obersalzberg in Berchtesgaden rüber zum Watzmann.

Was ist dein liebstes Berg-Foto zur Zeit und warum?

Zur Zeit ist es ein Foto aus Bad Gastein. Es hat geschneit ohne Ende und ich war mit einer Gruppe von Mädels unterwegs.

Wir hatten die besten Powder Abfahrten und hatten jede Menge Spaß.

Auf dem Bild sieht man uns auf dem Rückweg ins Skigebiet, tief eingeschneit im Winterwonderland.

Foto Credit: @coberschneider

Welche Tour muss man unbedingt gemacht haben und warum?

Im Tourengehen bin ich leider noch nicht so erfahren. Aber die Tour welche wir im Womens Progression Days Camp mit Lorraine Huber am Arlberg gemacht haben, war landschaftlich ein echter Traum.

Wir sind erst zur „Rauhen Kopf Scharte“ hoch und nach einer kurzen Abfahrt haben wir den zweiten Aufstieg zur „Weng Scharte“ gestartet.

Für den Sommer kann ich jedem Münchner die Wanderung zum Herzogstand empfehlen. Die Aussicht auf den Walchensee ist einfach wunderschön.

Generell liebe ich im Sommer die Verbindung von Berg und See.

Was nimmst du immer mit in die Berge (in deinem Rucksack) und warum?

Was zu Essen. Wenn ich Hunger bekomme aber nichts zu essen bin ich unausstehlich  🙂

Ansonsten habe ich beim Freeriden immer meine Lawinenausrüstung dabei (versteht sich von selbst), was zu trinken und eine Mütze für den Moment, an dem ich meinen Helm ausziehe.

Was war deine allzeit beste Anschaffung für die Berge und warum?

Dicke Powder Latten 🙂 Auf welche ich auch noch eine Tourenbindung gesetzt habe. So bin ich perfekt ausgerüstet für die schönsten und tiefsten Abfahrten die der Winter zu bieten hat.

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Foto Credit: @brey_photography

Was empfiehlst du Neulingen, die in die Berge gehen möchten?

Absolute Neulinge sollten es ruhig angehen lassen und sich am Anfang nicht zu viel vornehmen.

Und wer unaufmerksam ist, kann sich schnell verletzen. Wenn man der atemberaubenden Aussicht nicht widerstehen kann, welche sich einem auf dem Berg bietet, dann einfach kurz innehalten und geniessen.

 

Was ist deine größte Herausforderung in den Bergen?

Meine Ausdauer. Bergab geht alles, bergauf muss ich meine Kräfte gut einteilen. Daran möchte ich diesen Sommer arbeiten und fitter werden.

 

Hast du dir für 2018 etwas Besonderes vorgenommen – und wenn ja, was und warum?

Ich möchte jetzt im Sommer das Mountainbiken so richtig angehen. Bis zum Ende vom Sommer möchte ich einen Trail sicher und gut runterkommen.

Ich hoffe das macht mir genauso viel Spass wie das Freeriden. Bisher waren die Berge hauptsächlich im Winter mein Dreh- und Angelpunkt und im Sommer das Meer. Ich möchte diesen Sommer aber die Berge noch viel mehr nutzen und freue mich auf neue Entdeckertouren.

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Hast du eine Lebensweisheit / Motto / Spruch, die dich immer begleitet/n?

„Don’t eat yellow snow.“

Herzlich Willkommen bei den Munich Mountain Girls liebe Lina! Wir freuen uns auf viele gemeinsame Abenteuer am Berg mit dir ….






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