Abenteuer 12 von 12 | E-MTB & Climb in der Tiroler Zugspitz Arena
Bevor der Herbst das Zepter übernimmt, die Blätter bunt färbt und der erste Schnee die Bergspitzen überzuckert, zieht es uns noch einmal nach Tirol, in die Tiroler Zugspitzarena.
Ein gutes Jahr voller Abenteuer liegt hinter uns. Wir haben am Klettersteig in der Hitze des Frühsommers geschwitzt, sind im Herbst beim Canyoning in eisige Schluchten eingetaucht, im schneereichen Winter die Pisten heruntergewedelt und haben uns im Frühjahr von den letzten Schneeresten verabschiedet.
An diesem Herbst-Wochenende wollen wir uns noch einmal neuen Herausforderungen stellen: Klettern und E-Biken stehen auf dem Programm. Zwei Sportarten, die sich wunderbar kombinieren lassen, aber auch für sich schon Anreiz genug sind, den Weg in die Berge auf uns zu nehmen.
Kurbeln und Klettern am Seebensee
von Anja Woertge
Bike
Am Samstag frühmorgens geht es los: Wir treffen unseren Bergführer Reinhard im Hotel Post, wo er auf der Terrasse mit Bergpanorama aus Zugspitze, Lermooser Moos und Sonnenspitze seinen Kaffee genießt, während wir noch unsere Ausrüstung sortieren. Kletterhelm? Fahrradhelm? Was nehmen wir denn nun mit zum Bike & Climb? Wir entscheiden uns für beides und schon schwingen wir uns auf unsere frisch geladenen E-Bikes und radeln los.
Hinter Ehrwald kurbeln wir uns leicht, aber doch nicht ganz ohne Anstrengung die Serpentinen zur Ehrwalder Alm hinauf. Danach heißt es „Obacht“: Slalom fahren um jede Menge Wanderer, denn der Weg zum schönen Seebensee ist beliebt. Hier ist es wichtig, dass Fußgänger und Mountainbiker aufeinander Rücksicht nehmen.
Hike
An der Materialseilbahn hinter dem See schalten wir unsere Motoren ab und schließen die Fahrräder an. Von hier aus geht es auf steinigen Pfaden zu Fuß weiter hoch zur Coburger Hütte.
Begleitet werden wir von einem atemberaubenden Blick auf den See und die dahinterliegende Zugspitze, an deren felsiger Flanke die Zugspitzbahn steil Richtung Gipfel taumelt.
Die Schlange an der Getränke-Ausgabe der Hütte ist uns zu lang. Wir beschließen, direkt weiterzugehen und wandern links am Drachensee vorbei Richtung Tajakopf, wo wir uns schon letztes Jahr an der anspruchsvollen Tajakante in luftige Höhen heraufgekämpft haben.
Climb
Heute wollen wir es gemütlicher angehen lassen. Die Route „Take it easy“ – fünf bis sechs Seillängen im dritten bis vierten Grad – ist ideal, um sich im Vorstieg zu üben und der Höhenangst auf spielerische Art und Weise den Kampf anzusagen.
Der Fels ist griffig und die Route gut gewartet. Es fällt leicht, hier Vertrauen in sich selbst und das Material zu fassen.
Während wir klettern ziehen hinter den Gipfeln der Mieminger Kette bereits einige Quellwolken auf und ein stärker werdender Wind kühlt unsere verschwitzten Rücken.
Geschafft!
Oben angekommen werden wir von einigen gelangweilt dreinblickenden Schafen begrüßt, die völlig unbeeindruckt am felsigen Abgrund stehen. Jetzt heißt es nur noch herunterkommen.
Über Steine und Geröll steigen wir bis zum Drachensee ab und von dort über die Münchner Scharte bis zum Seebensee, wo wir uns freudig wieder in die Sattel schwingen.
Abwärtsrollen! Nichts ist unseren müden Gliedern jetzt lieber. Den Fahrtwind im Gesicht sausen wir ins Tal, wo uns das aufziehende Gewitter eine feuchte Abkühlung beschert. Die letzten Meter treten wir durch den Regen, bevor wir nach circa sechs Stunden glücklich, dreckig und erschöpft das Hotel Post erreichen und uns auf die wohlverdiente Dusche freuen.
E-Mountainbiken in Biberwier
von Katharina Kestler
Am nächsten Tag zeigt sich das Wetter erstmal nicht von seiner besten Seite: Als wir den Vorhang der Balkontür im Hotel Post aufziehen, gibt sie den Blick auf eine wolkenverhangene Zugspitze frei. Es nieselt.
Egal, denken wir uns, ziehen hochmotiviert direkt die Mountainbikeklamotten an und beschließen am üppig bestückten Buffet, dass Weißwurst, Breze und ein Glas Prosecco genau die richtigen Frühstückszutaten für E-Mountainbikerinnen sind.
Auch nach dem Breakfast for Champions hat das Wetter noch keinen Stimmungsumschwung hingelegt, also ziehen wir die Regenjacken über und treffen uns mit unserem Guide Elgar von Bikeguiding Zugspitzarena vorm Hotel.
Ein Sonnenschein von einem Guide
Anders als damals haben wir heute ein E-MTB unterm Hintern und rollen zusammen Richtung Biberwier. Die Lermooser Hotels und Guides haben den Trend zum E-Bike sehr früh erkannt und haben voll darauf gesetzt.
Der Grund dafür klingt einleuchtend:
Mit einem Motor unterm Hintern kriegt man einfach mehr Trails aus dem Tag.
Elgar ist genau der richtige Guide für Schlechtwettertage: Wenn es die Sonne schon nicht tut, strahlt eben er. Und motiviert und lobt uns in seiner liebenswerten, tirolerischen Art.
Uphillflow auf rutschigen Trails
Während Kaddi ihre Jahre auf dem Bike schon lange nicht mehr an zehn Fingern abzählen kann, ist Anja noch ziemlich frisch im Mountainbikesport und sitzt heute überhaupt das erste Mal auf einem E-Bike.
Was mit Motorenunterstützung alles möglich ist, sieht sie als wir in Biberwier ankommen und nicht die Forststraße hinaufkurbeln, sondern uns für den rutschig-nassen Trail „Barbarsteig“ entscheiden.
Da braucht es genau die richtige Position auf dem Bike, die passende Trittfrequenz, ein gutes Gefühl fürs Bike und Gleichgewicht, die richtige Technik in engen Kurven und manchmal eben auch einfach nur den Mut es durchzuziehen.
Warum E-Biken gut fürs Bikegefühl ist
Jeder, der schon mal auf einem E-Bike saß weiß, dass der Motor einem wahrlich nicht alles abnimmt.
Einen anspruchsvollen Trail hinaufzukurbeln ist ein großartiges Techniktraining, das bei regelmäßiger Wiederholung mit einem besseren Bikegefühl belohnt wird.
Während wir schnaufend und kichernd den Trail hinaufflowen, feuert uns Elgar an und feiert jeden unserer kleinen Erfolge als hätten wir gerade die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen geholt. So funktioniert Motivation!
„Gewaltig“ – Trails bergab surfen
Dank Elgars unvergleichlichen „Gewaltig“-Ausrufen verliert Anja nach der Einkehr auf der Marienbergalm bergab immer mehr die Angst und wird trotz erschwerter Bedingungen auf nassen, rutschigen Wurzeln immer schneller.
Nachdem wir den Barbarasteig gemeistert haben, kurbeln wir wieder ein paar Höhenmeter hinauf, um den Pfarrer-Fink-Steig noch mitnehmen zu können, der sich auch ganz hervorragend als flowiger Abschluss an eine Runde auf dem berühmten Blindseetrail anhängen lässt.
Der Trail spuckt uns in Biberwier aus, von dort radln wir der Zugspitze entgegen, um unterhalb des berühmten Berges noch eine letzte Abfahrt mitzunehmen.
Perfekter Biketag in perfekter Bikeregion
Trotz schlechten Wetters war es ein perfekter Biketag, der uns in Punkto Bikebeherrschung ein gutes Stück vorangebracht hat.
Egal ob E-Bike oder nicht, die Lermooser Trails bieten einen leicht zu erreichenden und abwechslungsreichen Spielplatz für ambitionierte Mountainbiker*innen, die ihre Technik verbessern wollen.
Wer dabei Profi-Support möchte: Die Guides von Bikeguiding Zugspitze – ganz speziell Elgar – seien ausdrücklich empfohlen für ihre gut gelaunte, motivierende Art. Wir kommen nächste Saison bestimmt wieder!
Das war das letzte Abenteuer
Ein Teil der Munich Mountain Girls war seit Juni 2018 Botschafterinnen der Tiroler Zugspitz Arena.
Um die Region rund um Ehrwald, Lermoos und Biberwier besser kennenzulernen und andere Berg-Begeisterte zu inspirieren, geht es für jeweils drei Girls auf zwölf verschiedene Abenteuer – im Sommer sowie im Winter.
Von Genuss bis Action ist alles dabei… erfahre hier mehr über die Kooperation.
Hier geht’s zu den anderen Abenteuern:
- Das 1. Wochenende in der TZA: Sonnwendfeuer!
- Beim 2. Wochenende hieß es Genießen: Wandern & Kulinarik
- Das 3. Wochenende führte „hoch hinaus“ über den Klettersteig Tajakante
- Zum 4. Wochenende war Action angesagt!
- Das 5. Wochenende wurde getrailrunnt
- Am 6. Wochenende hieß es „Griabige Gaudi“ mit dem Mountainbike
{ Werbung weil Ortsnennung | sponsored Post | die Munich Mountain Girls wurden von der Tiroler Zugspitz Arena eingeladen. Unsere Meinung und persönliches Erleben der Region beeinflusst das nicht. }
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