Outdoor Kinderwagen Test 1 | Bergmami Conny testet den Hike-Kid
Bergmami Conny (36) und Tochter Klara (3) testen für die MMG Bergmami Gruppe den aus Rosenheim stammenden Outdoor Kinderwagen „Hike Kid„. In ihren Erfahrungsbericht erzählt sie über ihren ganz persönlichen Eindruck. Viel Freude beim Lesen!
Der erste Kontakt mit dem Hike Kid Outdoor Kinderwagen
Ein Bergsteiger-Kinderwagen der irgendwie aussieht und theoretisch auch funktioniert wie eine Sackkarre. Aha! Klingt ja erst mal merkwürdig. Genau das dachte ich zumindest, als man sich bei den Munich Mountain Girls über Facebook zum Testen eines solchen Hike Kid bewerben konnte. Neugierig war ich trotzdem. Und trotz oder gerade wegen dieser Skepsis wurde ich ausgewählt mir einige Wochen später unseren eigenen Offroad Kinderwagen in Rosenheim abzuholen.
Ohne das Gefährt überhaupt getestet zu haben, hat mich Johannes, der das Unternehmen von seinem Vorgänger übernommen und mit viel Liebe ständig weiterentwickelt, fast schon überzeugt. Zwei Stunden stehe ich mit ihm in seiner Werkstatt. Er zeigt mir wie alles funktioniert, wie es dazu kam, dass er das kleine Unternehmen übernommen hat, wir reden über Gott und die Berge und auch die erste Skepsis und spätere Überzeugung seiner Frau. Damit hat er mich schon im Sack!
Auch meine Tochter kraxelt schon neugierig in und um den Wagen herum.
Der erste Eindruck des Merino-Modell „Steinbock“ mit Scheibenbremsen ist toll.
Er sieht nicht nur super hochwertig aus, er ist es auch! Was mich auch besonders überzeugt, dass außer zwei Komponenten (die aber auch aus Europa stammen), alles in der Region gefertigt wird.
Neben der Standardausrüstung wie Sonnendach, Luftbereifung, 4-Punkt-Gurt, etc. bekommen wir das Zubehör Regenverdeck, Utensiliennetz und den Lammfellsack zum Testen mit dazu!
Erster Einsatz | der Hike-Kid im Wald
Aber von vorne. Mit nur zwei Rädern, die super easy abzunehmen sind, ist der Hike Kid kleiner zusammenfaltbar wie sämtliche Kinderwägen und Jogger. Das Handling des Auf- bzw. Abbaus ist durch ein Seilsystem gut durchdacht und fast selbsterklärend.
Einen so leichten und wendigen Kinderwagen hatte ich noch nie in der Hand bzw. im Kofferraum meines Kleinwagens.
Zum ersten Mal so richtig zum Einsatz kam unser Hike Kid als wir über Weihnachten in meine Heimat fuhren. Aber auch im Schwarzwald findet man zum Teil voralpenlandähnliche, wilde Wanderungen durch den dichten Wald.
Toll ist, dass man den Hike Kid wie einen „normalen“ Kinderwagen vorwärts schieben kann so lange der Weg „einfach“ ist – Asphaltstraße, Forstweg, breite Fahrwege.
In dieser Zeit schaut das Kind wie in einem Kinderwagen nach vorne.
Wird es im Aufstieg steiler oder auch wurzeliger und steiniger, dreht man ihn einfach um und zieht ihn hinter sich her. Das ist das was ihn einzigartig macht!
Ein bisschen ungewohnt ist es aber schon, den Wagen und das Kind nicht direkt zu sehen. Für mich bedarf es anfangs beim Ziehen ein bisschen Übung und Koordination, ihn in der Spur zu halten und nicht JEDEN Stein mitzunehmen. Aber die Räder rollen problemlos und ohne großen Kraftaufwand auch über etwas höhere Wurzeln oder Stufen.
Nur aufpassen, dass man es nicht übertreibt und er kippt! Aber keine Angst… durch das leichte Gewicht, kann der Wagen sogar mal auf einem Rad rollen, außerdem ist das Kind bestens gesichert.
Meine Tochter hat Spaß, vor allem wenn der Opa hinterherläuft und Quatsch mit ihr macht. Die Steine werden immer größer, irgendwann so groß, dass es eigentlich eher Findlinge sind. Dann ist auch die Grenze des Hike Kid erreicht. Aber das ist okay! Jeder Kinderwagen hätte schon vor langer Zeit schlapp gemacht.
Also kommt Klara an die Hand von Opa, ich trage das Leichtgewicht schnell über das Gröbste und weiter geht’s.
Der Hike Kid bergab | Bremsen, Schnee & Matsch
Bergab lässt sich die Bremse entweder wie eine Handbremse punktuell betätigen ODER – und das finde ich vor allem für längere, gleichmäßige Strecken super – so einstellen, dass die Bremse durchgehend greift und der Wagen so recht einfach zu führen ist. Es gibt wenig was der Hike Kid nicht schafft.
Auch Schnee und Matsch sind erst mal keine großen Hindernisse. Die zwei großen Lufträder, rollen einfach drüber weg oder mitten durch!
Urbaner Einsatz | Supermarkt und Spazieren
Zwischenzeitlich, wenn es so richtig kalt und ekelhaft draußen war, wollte Klara auch nur mit dem „Bergkinderwagen“ (wie sie ihn liebevoll nennt) in die Kita gebracht werden. Oder für ne kleine Spazierrunde zu den Hirschen ums Eck. Oder zum Einkaufen. Oder egal wohin… er scheint sehr bequem zu sein!
Und auch wenn man in der Stadt das ein oder andere Mal argwöhnisch angeschaut wird – die Leute denken wohl auch an die Sackkarre wie ich anfangs – ist uns das völlig egal. Denn so wendig sind wir noch durch kein Supermarkt-Regal gedüst!
Kleiner Tipp für nasse Schuhe
Nasse, dreckige Schuhe werden bei uns wie im gut geputzten schwäbischen Treppenhaus (Stichwort Kehrwoche) vor dem Klettern ins weiche Lammfell ausgezogen und an den Griff gehängt. So bleibt das Fell sauber und die Füße trotzdem kuschelig warm!
Ausblick auf den Bergsommer & Fazit
Worauf ich mich schon tierisch freue ist die kommende Wandersaison. Ich bin eigentlich großer Fan vom Kraxe tragen und habe selbst die letzten 2,5 Jahre viele Touren alleine mit meiner Tochter mit Trage und Kraxe gemacht.
Aber jetzt ist sie drei Jahre, will auch viel selbst laufen UND sie wird mir einfach zu schwer für längere, steilere Touren. Ich freue mich schon so, dass ich auch dieses Jahr nicht aufs Berggehen verzichten oder gegen Minitouren tauschen muss, da wir wieder gemeinsam mit dem Hike Kid los können.
Und das, bis sie ca. fünf Jahre als ist (laut Johannes). Für mich auch eine Erleichterung, dass nicht ständig die Kraxe auf und abgezogen werden muss, wenn sie mal kurzzeitig laufen möchte.
Ich bin total gespannt wie es sich im Sommer, bei so richtig schönen Temperaturen, mit dem Outdoor Kinderwagen wandert.
Einen kleinen Wermutstropfen gibt es für mich bei der ganzen Sache. Aktuell handelt es sich „nur“ um einen Kinderwagen mit besonderen Wanderfähigkeiten. Die preisliche Konkurrenz (ich denke da an Marken wie Thule) bietet optional z.B. Fahrradanhänger, Jogger oder Kufen an. Aber Johannes hat schon selbst viele Ideen und tüftelt auch schon fleißig an der ein oder anderen Zusatzoption. Ich bin mega gespannt was da in nächster Zeit noch kommt und immer noch fasziniert wie viel Liebe und Herz in diesem Kinderwagen steckt!
» Hier geht’s zum Erfahrungsbericht von Elisa (28), die den Hike Kid mit Tochter (1) getestet hat
{ Der Hike Kid wurde gesponsert und zum Test in der Bergmami Gruppe verlost. Conny ist eine der beiden Gewinnerinnen, was ihren Testbericht nicht beeinflusst | WERBUNG }
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