Outdoor Bekleidung & Material – Teil 4: Hard- & Softshell Pflege


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Nina ist in Mittenwald zwischen Karwendel und Wetterstein aufgewachsen und mag es als Ex-Skirennläufern gerne schnell – egal ob auf zwei Brettln, dem Mountainbike oder dem Skateboard. Tätig in der Sport- und Outdoorbranche, dreht sich bei ihr auch beruflich alles rund um das Thema.

 

Auch bei der dritten Lage kann man mit falscher Pflege ins Fettnäpfchen treten

So ganz unrecht hatte Schwiegermutti mit der Wäsche des Snowboardoutfits ihres damals noch pubertierenden Sohnes ja gar nicht: Denn wer seine Hardshell nie wäscht, provoziert eine Verminderung der Atmungsaktivität.

Ich beschreibe dir in Teil 4 dieser Serie, wie du mit deinen Hard-& Softshells am besten umgehst und was es zu beachten gibt. 

Atmungsaktivität bewahren

Der Grund für eine Verminderung der Atmungsaktivität ist, dass Schweiß, Hautfette und Schmutz die Membran – bei porösen Membranen wie zum Beispiel Gore-Tex – verstopfen und das Material angreifen.

Dementsprechend hängt die Regelmäßigkeit der Wäsche von der Häufigkeit des Einsatzes und des Verschmutzungsgrades des einzelnen Teils ab.

Da ich zum Beispiel mehrere Skioutfits besitze, die sich über mehr als ein Jahrzehnt angesammelt haben – ich habe zum Beispiel eine hochwertige Hardshell-Kombi von Norrøna, die mir nach bald zehn Jahren immer noch gute Dienste leistet, da sie einfach nicht kaputt gehtwasche ich alle Ski-Hardshells gesammelt nur cirka ein Mal am Ende der Saison.

Meine Mountainbike- und Wandertextilien wasche ich aufgrund der Beanspruchung öfter.

Fazit: Menschen, die weniger Hardshells ihr Eigen nennen, diese dafür andauernd tragen, sollten sie mehrmals pro Jahr waschen.

Hard- & Softshell Pflege: das richtige Waschmittel

Das zu verwendende Waschmittel hängt von der Art der Membran ab.

Eine nicht-poröse Membran wie Dermizax(TM), welche beispielsweise von der Marke Bergans verarbeitet wird, kann laut Hersteller sogar mit herkömmlichem Waschmittel gewaschen werden.

Wer sich nicht die Arbeit machen und in das ganze Thema einlesen will, ist mit der Verwendung von speziellem Sportwaschmittel immer auf der sicheren Seite.

Denn für poröse Membranen wie Gore-Tex(R) und eVent(R) ist es wichtig, dass keine Waschmittelrückstände in der Membran haften bleiben, die diese verstopfen könnten. Hierfür sollte man niemals Pulverwaschmittel verwenden!

Ohne funktionierende Imprägnierung lässt Dich Deine Jacke im Regen stehen

Mit der Zeit verlieren alle Hardshell-Produkte die Fähigkeit, Wasser am Oberstoff abperlen zu lassen.

Der bekannte Lotus-Effekt wird durch die Behandlung des Oberstoffes mit einem DWR (Durable Water Repellent) erreicht.

Dieses „Abwehrmittel“ geht jedoch, durch Einflüsse wie Reibung von Rucksackträgern auf den Schulterpartien einer Jacke, mit der Zeit verloren und Wassertropfen werden vom Oberstoff aufgesaugt.

Dies führt leider nicht nur zu einem klammen Tragegefühl, sondern schränkt in der Regel auch die Atmungsaktivität der Membran ein.

Fotos: DWR links schlecht, DWR rechts gut

Oft reicht es, die Imprägnierung durch Wärme zu reaktivieren.

Dafür kann man die Jacke oder Hose einfach für 30-50 Minuten bei niedriger Temperatur in den Trockner geben, Föhnen oder eine Weile bügeln – dabei immer die Pflegehinweise auf dem Etikett beachten!

Falls das nicht hilft, kann man die Shell nach der Wäsche mit einem Imprägnierspray behandeln – ich benutze Sprays ohne umweltschädliche und für Mensch und Tier nicht giftige PFCs von Nikwax (nikwax.com/de-de).

Falls auch das nicht mehr das gewünschte Ergebnis erzielt, kann man einen professionellen Service bemühen: http://meyerundkuhl.de/outdoor/

Softshell-Pflege

Softshells pflegt man ähnlich wie Hardshells. 

Da auch Softshellprodukte DWR-behandelt sind, empfiehlt es sich auch bei diesen die Wirkung durch Wärme zu reaktivieren. Die DWR-Behandlung macht Textilien nicht nur resistenter gegen Nässe sondern auch gegen Verschmutzung und Pilling.

If it‘s broke, fix it – treuen Weggefährten ein neues Leben spendieren

Spätestens seit den öffentlichkeitswirksamen Reparatur-Aktionen der Marke Patagonia sollte jedem klar sein:

Auch Outdoorprodukte kann man reparieren, somit die Lebensdauer verlängern und gleichzeitig den persönlichen CO2-Fußabdruck verringern.

Kleine Reparaturen kann man sogar ohne professionelle Unterstützung einfach selbst erledigen.

Für Löcher und Risse in Hardshells gibt es zum Beispiel selbsthaftende Reparatursets von Firmen wie McNett. Damit konnte ich bereits einige Jacken und Hosen dauerhaft reparieren.

Auch defekte Reißverschlüsse kann man oft selbst wieder fit machen. Hierfür bieten Patagonia, Vaude, Norrøna und viele andere Outdoormarken Anleitungen im Internet:

Für größere Reparaturen gibt es professionelle Services, wie zum Beispiel:

  • h-r-d.de

Oder eben die Patagonia Wornwear-Tour mit einigen Tourstopps in und um München sowie in Tirol:

Kurzfristige Reparatur für unterwegs bis Langzeitlösung für Rustikale:

Ich habe immer eine Rolle Tape – nicht brandneu, sondern schon ein wenig aufgebraucht, da weniger Gewicht – im Gepäck.

Das kam mir schon öfters bei kleinen Rissen in Bekleidung oder defektem Material zugute.





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Nina Schwind

Munich Mountain Girl

Nina ist in Mittenwald zwischen Karwendel und Wetterstein aufgewachsen und mag es als Ex-Skirennläufern gerne schnell – egal ob auf zwei Brettln, dem Mountainbike oder dem Skateboard. Tätig in der Sport- und Outdoorbranche, dreht sich bei ihr auch beruflich alles rund um das Thema. Die 36-Jährige freut sich, bei den Munich Mountain Girls über Herzensangelegenheiten schreiben zu können, die im Berufsalltag keinen Platz finden.
Nina auf Instagram:






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