Frauen in der Tiroler Zugspitz Arena | Die Skilehrerin Floor
Seit fast einem Jahr ist ein Teil der Munich Mountain Girls einmal im Monat als Botschafterinnen in der Tiroler Zugspitz Arena, um das Gebiet zu jeder Jahreszeit auf sportliche Herz und Nieren zu testen. Anja, Irmi und Stefanie waren an einem Wochenende im März in der Region, um „besondere Frauen“ zu treffen. Die Portraits dieser beeindruckenden Sportlerinnen erscheinen hier in der vierteiligen Miniserie „Frauen in der Tiroler Zugspitz Arena“. Heute: Die Skilehrerin Floor.
Lermoos statt Cambridge
Wir stehen noch im Skiverleih an der Grubigsteinbahn, als Floor zur Tür hereinkommt. Ihre blonden Schneckerllocken fallen als erstes auf, dann der weiche Akzent in ihrer Sprache. „Hallo, ich bin Floor!“
In der Gondel zur Mittelstation erzählt sie uns von den Urlauben in der Schweiz, die sie als Kind mit ihrer Familie gemacht hat. „An Tagen mit schlechtem Wetter mussten wir langlaufen, das mochte ich nicht so gern“ sagt sie lachend. Floor ist in der Nähe von Utrecht in den Niederlanden aufgewachsen und arbeitete in der Immobilienbranche in Amsterdam, als ihre Eltern die Idee hatten, die Tochter könne doch nach Cambridge ziehen, um dort ordentlich Englisch zu lernen. „Naa, Cambridge kam für mich gar nicht in Frage“ war Floor überzeugt, und als ihrem Bruder einfiel, sie könne doch statt im Norden auch im Süden eine Sprache lernen, tauschte sie das Immobilienbüro-Kostümchen gegen Skiklamotten und kümmerte sich um die Skilehrer-Anwärter-Ausbildung in Lermoos. Wie sie gerade auf Lermoos kam? „Keine Ahnung, aber ich wusste sofort, dass ich hier richtig bin!“.
Berg-Sehnsucht in Holland
Zurück im Bürojob ins Amsterdam vergingen ein paar Winter, bis die Skischule Lermoos, bei der sie während der Ausbildung gearbeitet hatte, anrief und fragte, ob sie vielleicht als Aushilfe nach Tirol zurückkommen könnte.
Sie konnte, gab Job und Wohnung in Amsterdam auf und zog in die Tiroler Zugspitz Arena.
„Das ist jetzt mein dritter Winter hier und ich möchte nicht mehr zurück. Jedes Mal, wenn ich in Holland bin, sehne ich mich zurück in die Berge.“
Sie ist leidenschaftlich gern Skilehrerin, das merkt man sofort, wenn sie aus ihrem Alltag zu erzählen beginnt.
„Diesen Winter habe ich jeden Tag gearbeitet, oft am Vormittag als Privatlehrerin, und dann am Nachmittag vielleicht noch ein Kurs. Leider bin ich gar nicht zum Skitouren gehen gekommen, aber macht nix, mache ich dann im nächsten Winter.“
Kinder lernen superschnell, zwei Tage im Zwergerlkurs und dann am dritten rauf auf den Berg. Das macht Spass, auch wenn sie sich bei Kinderkursen ordentlich einpacken muss, „da bewegt man sich nicht so viel“ sagt sie lachend.
Gelassen Skifahren
Eigentlich gibt sie fast nur noch Privatkurse. „Jeden Winter kommen die gleichen Gäste, und die nehmen dann immer wieder bei mir Skilehrer-Stunden.“ erzählt sie bei einer unserer Liftfahrten.
Gerade Wintersportler, denen ein bisschen bange ist oder die sich nach einer Verletzung noch unsicher fühlen oder Angst haben, kommen gerne zu Floor. Vielleicht ist es ihre gelassene Art, die Tatsache, dass man das Gefühl hat, das geht schon alles irgendwie, die auch auf ihre Kunden beruhigend wirkt. In Floors Begleitung kann man fast nicht hektisch werden, so eine große Ruhe geht von ihr aus.
Nicht den Macker raushängen lassen
Natürlich fragen wir, ob sie einen Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Kunden bemerkt. „Ja, klar, ganz deutlich!“ antwortet sie. „Frauen sind oft viel offener, nicht so verbissen wie Männer, die immer beweisen wollen, dass sie supertolle Skifahrer sind. „Weil ich besser Ski fahre als sie, packt sie oft der Ehrgeiz.“ sagt Floor lachend. „Mit Frauen ist es immer lustig, die machen sich selbst nicht so einen Druck, und sind zueinander oft kollegialer als Männer.“
In Lermoos daheim
Bei einer Abfahrt treffen wir einen Bekannten von ihr, und nach einem kurzen Schwatz kommentiert er ihr „Das sind die Munich Mountain Girls und ich bin ein holländisches Mountain Girl“ mit:
„Ah geh, du bist doch gar keine Holländerin mehr, sondern Lermooserin!“.
Floor lacht und weiß, dass der Bekannte ganz und gar recht hat. Denn sobald das Appartmenthaus in Lermoos fertig ist, das sie gerade renoviert, ist sie unter den Ferienwohnungsvermieterinnen der TZA angekommen und außerdem steht für sie sowieso fest, dass sie so schnell nicht mehr aus Tirol wegziehen wird. „Ich bleib auf jeden Fall hier, hier bin ich mittlerweile daheim!“ Während des Sommers wird sie in einem Hotel an der Rezeption und im Service arbeiten, und an freien Vormittagen schnell hoch zur Tuftalm laufen. „Das ist so herrlich, mein Lieblingsweg! In einer Stunde biste oben!“ Wir können sie uns richtig gut vorstellen, wie sie da oben auf der Terrasse sitzt und mit zufriedenem Blick aufs Ehrwalder Moos hinabschaut, wo sie daheim ist und noch viele weitere Winter Menschen fürs Skifahren begeistern wird.
Hier geht’s zu den anderen Abenteuern in der TZA:
- Das 1. Wochenende in der TZA: Sonnwendfeuer!
- Beim 2. Wochenende hieß es Genießen: Wandern & Kulinarik
- Das 3. Wochenende führte „hoch hinaus“ über den Klettersteig Tajakante
- Zum 4. Wochenende war Action angesagt!
- Am 6. Wochenende hieß es „Griabige Gaudi“ mit dem Mountainbike
- Am 7. Wochenende waren wir auf den Trails der TZA unterwegs.
- Beim 8., 9. und 10. Wochenende testeten wir die Gegend auf ihre Wintersporttauglichkeit.
{ Werbung weil Ortsnennung | sponsored Post | die Munich Mountain Girls wurden von der Tiroler Zugspitz Arena eingeladen. Unsere Meinung und persönliches Erleben der Region beeinflusst das nicht. }
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