Wandern Allgäu | Unsere Tourentipps
Die Munich Mountain Girls sind ständig am Berg. Jeden Monat stellen wir euch Tourentipps für die schönsten Bergtouren des Monats bereit: zum Lieblingsberg des Monats, den schönsten Aussichten des Monats oder Geheimtipps des Monats – manchmal sogar inklusive Einkehr. Diese Monat schicken wir euch zum Wandern ins Allgäu. Da jetzt im Herbst in einigen Lagen der Schnee liegen bleibt, haben wir Touren zusammengestellt, die auch mit ein bisschen Schnee noch gut machbar sein können.
Bitte informiert euch aber auf jeden Fall vorher über die aktuelle Schnee- und Wetterlage und lest den Lawinenlagebericht. Habt immer passende Kleidung und Ausrüstung dabei.
Noch mehr Tourentipps erhältst du in der Übersicht der Lieblingstouren der Munich Mountain Girls.
Nagelfluhkette: Luftige Gratwanderung
Steckbrief
- Dauer: ca. 5,5 Std.
- Distanz: ca. 15,5 km, ca. 680m bergauf, 1050m bergab.
- Schwierigkeit: angegeben ist „schwer“, ich bewerte mit „mittel“, Trittsicherheit/Kondition vorausgesetzt
- Startpunkt: Steibis Bergstation Imbergbahn
- Ziel: Steibis Talstation Hochgratbahn
Wir starten Richtung Falkenhütte über Alpe Hörmoos zum „Warmlaufen“ auf 6 km ausgebautem Weg und erreichen hier den Ausgangspunkt zum Höhenwanderweg, einem herrlichen Grat der bizarren Nagelfluhkette. Der schmale Pfad schlängelt sich über Wurzeln und Felsen – phantastische Ausblicke auf das Alpenpanorama.
Der Weg führt durch die Porta Alpinae zum Hochgrat. Wer mag geht noch weiter zum Gipfel mit herrlichem Ausblick, oder direkt zum Staufener Haus und ohne Umwege zum leckeren Kaiserschmarrn. Zur Talstation auf halbbefestigtem Weg sind es ca. 1,5 Std.
Fazit: 4,2 km reiner Wanderspaß auf dem Grat. Lohnenswert bei schönem Wetter und für alle, die auch gerne mal „gemütlicher“ unterwegs sein wollen; nichts für diejenigen, die mit „länger, schneller, höher“ neue Herausforderungen suchen.
Tipp: Innehalten, Durchatmen und die unglaubliche Idylle genießen.
Regine Decker
liebt: Skifahren, Wandern
Zum Guggersee (1709m) mit Blick auf das Allgäuer Dreigestirn
Steckbrief
- Dauer: 4 – 5 Stunden
- Distanz: ca. 21 km
- Höhenmeter: 830 hm
- Schwierigkeit: mittel
- Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Faistenoy
Manche sagen, der Guggersee sei kein Bergsee, sondern lediglich eine kleine Pfütze. Für mich ist er dennoch einer der schönsten Plätze in den Allgäuer Alpen und das nicht nur wegen der tollen Aussicht auf das Allgäuer Dreigestirn (Mädelegabel, Hochfrottspitze, Trettachspitze), das sich bei guter Sicht und Windstille in der Wasseroberfläche spiegelt.
Ich starte gerne früh im Morgengrauen, vom Parkplatz in die ca. 2 km entfernte Birgsau, dann immer Richtung Mindelheimer Hütte. Erst viele Kehren durch Wald und dichtes Gebüsch, dann durch Latschen, über Alpweiden und Holzstufen steil bergauf.
Während einer kurzen Verschnaufpause fällt mein Blick zurück talauswärts bis zum Grünten, der inzwischen in warmes Sonnenlicht getaucht ist. Wenig später blicke ich auf den von großen Steinblöcken umgebenen Guggersee. Einmal um den See herum, gönne ich mir eine lange Pause mit Blick auf den Allgäuer Hauptkamm.
Zurück geht es zunächst weiter in Richtung Mindelheimer Hütte bis zur Vorderen Taufersbergalpe, dann hinab ins Rappenalptal. Auf dem Talboden angekommen, lockt die Breitengehrenalpe zur Einkehr, bevor es entweder auf dem Fahrweg oder über Einödsbach zurück in die Birgsau geht.
Anne Caspari
liebt: Bergsteigen, Gleitschirmfliege
Aussichtsreiche Rundtour zur Kühgundspitze (1.907m) über den Iselergrat
Steckbrief
- Dauer: ca. 4h
- Distanz: ca 12 km
- Höhenmeter: 870hm
- Schwierigkeit: mittel (Trittsicherheit am Grat erforderlich)
Startpunkt: Talstation Wannenjoch in Schattwald (AT) - Bei Schnee: Am Grat gibt es wenige ausgesetzte Stellen, die mit Grödel sicherlich bei wenig Schnee machbar sind. Bei mehr Schnee ist die Kühgundspitze auch ab der Bergstation Wannenjoch erreichbar.
Wer Rundtouren und abwechslungsreiche Aussichten mag, für den ist diese Wanderung genau die Richtige.
Nach einem angenehmen Anstieg Richtung Bergstation der Wannenjochbahn wird man direkt mit einer atemberaubenden Aussicht ins Tannheimer Tal begrüßt. Von dort geht es Richtung Schmugglerpfad und über den Grat hinauf zur Kühgundspitze.
Der luftige und teils kraxelige Grat macht besonders durch die eindrucksvolle Rundumsicht Spaß.
Angekommen am wenig überlaufenen Gipfel geht es weiter über den Iselergrat. Auf dem Weg zum Iselergipfel ist der perfekte Moment, die Brotzeit in Ruhe und vor allem allein zu genießen. Denn beim weiteren Weg Richtung Gipfel kann jetzt einiges los sein.
Franzi Hast
liebt: Wandern, Skifahren
Der Allgäuer 3-Gipfel-Herbstzauber
Steckbrief
- Dauer: 4 h
- Distanz: 10,3 Kilometer
- Höhenmeter: 850 Hm
- Art: Rundtour mit Weitsicht
- Schwierigkeit: mittelschwere Wanderung mit schmalen Pfaden, die bei Nässe sehr rutschig werden können, am Kamm und beim Absteigen ist Trittsicherheit gefordert
- Einkehrmöglichkeit: Altstädter Hof (am Anfang der Tour) Berghotel Sonnenklausel (am Ende der Tour)
- Ausgangs-/Endpunkt: Parkplatz am Berghotel Sonnenklause in Hinang (kostenfrei)
- Gipfel: Sonnenkopf (1712 m) Heidelbeerkopf (1767 m), Schnippenkopf (1833 m)
Es fiel uns schwer, die bewirtschaftete Alpe „Alstädter Hof“ nach den ersten 200 hm der Tour links liegen zu lassen. Über einen Forst- und Schotterweg und schließlich ein steiles Wiesenstück gelangen wir auf einen Höhenweg. Diese Stelle ist magisch – so haben wir auf der einen Seite einen herrlichen Blick auf sanfte, grüne Berge mit Hinang und Schönang im Vordergrund und auf der anderen Seite faszinieren uns die schroffen, teils weißen Berge des Retterschwanger Tals.
Wir nehmen einen tiefen Atemzug und meistern den letzten kurzen Anstieg zum Gipfel des Sonnenkopfes (1.712 m) mit hübschem Kreuz. Von hier kann alternativ über die Entschen Alpe abgestiegen werden. Wir empfehlen aber definitiv zum Heidelbeerkopf (1.767 m) und zum Schnippenkopf (1.833 m) über einen schmalen, steilen und teils mit Stufen versehenen, aber trotzdem wunderschönen Kammweg, weiterzuziehen.
Nach der Falkenalpe ist die Wegführung etwas „tricky“ und verläuft scharf rechts. Von nun an ist die Markierung gut und wir genießen die Bergszenerie mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
Abwechslungsreiche Tour auf das Rubihorn (1957 m) über den Gaisalpsee
Steckbrief
- Dauer: 4:30 h
- Distanz: ca. 11 km
- Höhenmeter: 1082 hm
- Schwierigkeit: bis zum Unteren Gaisalpsee leichte, weiter auf den Gipfel mittelschwere Tour
- Ausgangspunkt: Parkplatz Reichenbach bei Oberstdorf (815m)
Der Aufstieg zum Rubihorn beinhaltet alles, was das Bergsteigerherz begehrt: Wasserfälle, Almwiesen, See und einen Rundumblick auf die Allgäuer Alpen.
Schon am Anfang der Tour war ich total begeistert von dem schönen „Tobelweg“ entlang der plätschernden Gaisalp. Weiter zum Gaispalpsee kamen mir schon einige Fotomotive unter. Schwimmen habe ich mir erstmal für den Abstieg aufbehalten.
Also ging es gleich weiter Richtung Gipfel über steile Serpentinen. Im felsigen Bereich musste ich genau schauen, wo denn die Markierungen entlang gehen. Im letzten, ausgesetzten Stück hat das Drahtseil den Weg gezeigt.
Wer schwindelfrei ist – und wenn die Schneelage ist zulässt – kann den Rückweg über den Grat zum Nebelhorn nehmen und von dort mit der Bahn zurück ins Tal fahren.
Wenn schon etwas Schnee liegt, ist der Weg bis zum Gaisalpsee sicher lohnenswert. Den ausgesetzten Gipfelanstieg würde ich bei Schnee nicht empfehlen.
Anna Teifel
liebt: Bergsteigen, Klettersteig
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