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Drei Tage wandern | Unsere Tipps für deine Mehrtagestour

Ein langes Wochenende lang wandern, so weit die Füße tragen, mitten in der Natur und minimal im Gepäck: Ein solches Abenteuer kann dich herausfordern, runterbringen oder dir ganz neue Impulse geben.

Der Traum von Fjällräven-Gründer Åke Nordin war es, die Leute zu ermutigen, die Natur selbst zu entdecken. Er wollte, dass sich mehr Menschen in die Wildnis wagen, denn nur, wer die Natur erlebt hat, ist auch gewillt, sie zu schützen.  


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Der Fjällräven Classic, ein Wanderevent, das es 2005 erstmals in Nordschweden gab, fand jetzt zum ersten Mal in Deutschland statt und führte Barbara und Stefanie für drei Tage durch die Allgäuer Voralpen. 

Weil auf dem “original” Fjällräven Classic in Schweden Camping dazu gehört – Schweden ist mit seinem Jedermannrecht eines der wenigen europäischen Länder, wo an vielen Orten wild gecampt werden darf – schlugen auch wir im Allgäu zwischen den drei Tagesetappen jeweils das Zelt auf. Natürlich nicht irgendwo im freien Gelände, sondern auf Wiesen, deren Nutzung zuvor abgeklärt und genehmigt wurde.

Vielleicht gehört eine Tour über ein langes Wochenende, eventuell abseits von Hütten Infrastruktur und Social Media Zielen auch zu deinem Sommertraum? 

Hier sind unsere Tipps für Planung und Umsetzung.

Wohin soll’s gehen?

Lass dich bei der Wahl deines Ziels nicht unbedingt von Social Media blenden. Berühmte Foto-Spots sind oft sehr überlaufen. Das ist nervig für dich und schlecht für die Natur. 

Wenn dir noch unklar ist, wohin es gehen soll, dann findest du hier Inspiration:

  • Informiere dich beim DAV und nimm die Tourenberatung in den Geschäftsstellen wahr
  • Frag deine MMG-Community und finde dort Mitwanderinnen
  • Besorge dir Wanderführer für Mehrtagestouren in Buchladen oder Bibliothek
  • Recherchiere auf Plattformen wie alpenvereinaktiv.de gezielt nach Mehrtagestouren.

Wo willst du schlafen?

Eine Dreitagestour muss nicht zwangsläufig eine Hüttentour sein. Je nach persönlichem Komfort-Bedürfnis und Abenteuergeist findest du ein für dich perfektes Schlafplätzchen.

  • Hütte: direkt am Berg, einmalige Atmosphäre aber wenig Komfort.
  • Pension oder Hotel im Tal: eigenes Zimmer, warme Dusche, längerer Weg zum Gipfel.
  • Camping-oder Trekkingplatz bzw. Orte in der Natur, die du z.B. über MyCabin findest: Schlafen in der Natur, meist aber im Tal. 

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Was muss mit?

Beim mehrtägingen Wandern zählt jedes Gramm. Außerdem macht ja auch “das Einfache” den Reiz der Unternehmung aus, oder? Deswegen beschränkst du dich im Idealfall auf die Ausrüstungsteile, die nötig sind und lässt Luxusartikel zu Hause.

Bedenke dabei auch die Mehrfachnutzung von Kleidung. Ein Fleece, das dich an kälteren Tagen beim Gehen warm hält, ist auch dein gemütlicher Pulli für Abends. Oder die Leggings, die du zum schlafen anziehst, taugt ebenso als zweite Schicht unter der Wanderhose.

Auch wichtig: Lass am besten schon beim Kauf den Rucksack so einstellen, dass er perfekt zu deinem Rücken passt. 

Am Körper trägst du:

  • Base Layer, idealerweise aus Merino
  • T-Shirt oder Longsleeve, je nach Wettervorhersage
  • Mid Layer oder Fleece als warme Zwischenschicht
  • Isolationsschicht gegen Wind und Feuchtigkeit
  • Wanderhose, je nach Wetter lang oder kurz (oder abzippbar)
  • Wandersocken
  • Wanderschuhe
  • Kopfbedeckung

Im Rucksack kommen mit:

  • Wechselkleidung (die du auch am Abend/nachts tragen kannst bzw. als weitere Wärmeschicht)
  • Regenfeste Kleidung (evtl. Regenhose/-cape)
  • Handschuhe/Mütze/Buff für kalte Momente und Nächte
  • Waschbeutel mit Sonnenschutz
  • Ladekabel/Powerbank
  • Erste Hilfe Set mit persönlichen Medikamenten/Biwaksack
  • Wasserflasche
  • Kartenmaterial
  • Sonnenbrille
  • Wanderstöcke
  • Wasserfilter, v.a. wenn du im Almengebiet unterwegs bist und aus Flüssen trinkst, die Kuh-kontaminiert sein könnten
  • Müllbeutel

… und eventuell alles, was du zum Campen brauchst, falls du dich fürs Draußenschlafen entscheidest. Je nach Equipment wird der Rucksack dann ganz schön groß und schwer, bedenke dies bei der Tourenplanung.


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Auf Tour

  • Packe jeden Tag so, dass du deinen Rucksack gut tragen kannst. Kleidung kommt in wasserdichte, komprimierbare Packsäcke, Schweres unten hinten in den Rucksack, die leichteren Dinge oben und vorne. Achte darauf, dass du dein Erste Hilfe Set so packst, dass du es schnell findest und befestige die Wasserflasche so, dass du sie jederzeit griffbereit hast. Außen am Rucksack baumelt möglichst nichts, sodass nicht die Gefahr besteht, dass du dich in Büschen oder Bäumen verhedderst oder an Kraxelstellen hängen bleibst.
  • Sobald du spürst, dass an deinen Füßen Druckstellen entstehen, bleibe stehen, ziehe deine Schuhe aus und klebe die wunden Stellen mit Tape oder Blasenpflastern ab – bevor es zu spät ist. 
  • Esse und trinke regelmäßig und fülle deine Energiespeicher vor allem am Abend wieder ordentlich auf. 
  • Wenn dir warm wird, halte lieber an und ziehe eine Schicht aus. Wenn dir kalt ist, halte an und ziehe eine Schicht an. Sowohl frieren als auch schwitzen zieht Energie.
  • Versuche, ein gleichmäßiges Gehtempo beizubehalten. Wer zu schnell startet, wird schneller müde.
  • Wenn du Knieprobleme oder andere Schmerzen hast, versuche es mit Dehnen und Strecken. Wanderstöcke helfen, Gelenke zu entlasten.
  • Leave no trace: Hinterlasse jeden Ort so, wie du ihn vorgefunden hast und nimm den Müll mit, den andere liegen gelassen haben. Bleibe auf den Wegen, achte deine Umwelt
  • Bleibe ab und zu stehen und genieße die Aussicht!
  • Schlafe ausreichend. In Hüttenlagern ist es oft unruhig, Ohropax, eine Schlafmaske und ein ruhigeres Eck helfen dabei, ein bisschen mehr Schlaf zu bekommen.
    Falls vorhanden, buche dir ein Bett im Zimmer statt im Lager oder lege wenn möglich eine Nacht im Tal ein, falls du Probleme hast, auf der Hütte aureichend auszuruhen. 
  • Wenn du auf dem Trecking- oder Campingplatz übernachtest: Ziehe dich zum Schlafen nicht zu warm an, in der Regel reicht der Base Layer. Stecke deine Kleidung in den Schlafsack, dann bleibt sie warm und trocken und bewege dich, bevor du ins Zelt kriechst, um nicht kalt im Schlafsack zu liegen. Eine mit warmem Wasser gefüllte Trinkflasche hält die Füße warm (aber Achtung, gut zuschrauben!)

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Nach der Tour

  • Notiere dir, welche Kleidungsstücke du gebraucht hast und was dir in deinem Rucksack gefehlt hat. So entsteht mit der Zeit die für dich perfekte Packliste. Solltest du zusätzliches Equipment brauchen schau in die MMG Flohmarkt Gruppe, vielleicht wirst du dort fündig. 
  • Reinige und trockne dein Equipment ordentlich. So wirst du beim nächsten Mal nicht von einem schimmligen Schlafsack überrascht. Diese Tipps helfen dir bei der Pflege.
  • Gib nicht sofort wieder Vollgas: Regeneriere ausreichend, mache aktiv Pause mit leichtem Sport, Yoga, Dehnübungen und allem, was dir und deiner Muskulatur gut tut. 

Barbara und Stefanie haben das Zelt getrocknet und Rucksack, Isomatte und Schlafsack wieder im Lager verstaut. Auch wenn das Campen auf Wiesen am Waldrand wie beim Fjällräven Classic im Allgäu nicht unbedingt der romantischen Vorstellung von Freiheit, Wildnis und Abgeschiedenheit entspricht, wunderschön kann es trotzdem sein.

Es muss nicht immer der einsame Spot auf dem Plateau oder die Flussinsel sein – so lange das Wetter mitspielt und alle Bergfreundinnen gute Laune haben, ist jede Wiese die wunderschönste Insel.

Eine besondere Auszeit vom Alltag ist so eine Dreitagestour in jedem Fall. Der Planungsaufwand lohnt sich sicher! Leg los, der Sommer ist da!

Foto Credits: Fjällräven

{ Dies ist eine bezahlte Kooperation mit Fjällräven, daher entsprechen unsere Eindrücke und Tipps etc. der Werbung }

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