Wandertouren Herbst | Unsere Tipps für kurze und kühlere Tage
Die Munich Mountain Girls sind ständig am Berg. Jeden Monat stellen wir euch Tourentipps für die schönsten Bergtouren des Monats bereit: zum Lieblingsberg des Monats, den schönsten Aussichten des Monats oder Geheimtipps des Monats – manchmal sogar inklusive Einkehr. Hier findest du unsere Tourentipps im September: Wenn die Tage kürzer und kälter werden und viele Hütten demnächst für den Winter schließen.
Noch mehr Tourentipps erhältst du in der Übersicht der Lieblingstouren der Munich Mountain Girls.
Hier findest du unsere Berg Touren Tipps vom August 2018.
Abwechslungsreiche Tour auf den Daniel (2.340)
Steckbrief
- Dauer: ca. 5:30 Stunden
- Höhenmeter: ca. 1.300 m, (mit Upsspitze 1.360 m)
- Schwierigkeit: mittelschwere Tour
Auf eure Bucket List für den Herbst gehört definitiv der Daniel! Warum? Nach dem abwechslungsreichen Aufstieg von 1.300 HM werdet ihr mit einem atemberaubenden Ausblick auf die Zugspitze und die umliegenden Ammergauer Alpen belohnt.
Ihr startet in Lermoos, wo es bis zur Tuftlalm durch den Wald geht. Von da habt ihr schon das erste Mal einen tollen Blick auf den Daniel sowie die Upsspitze.
Danach einfach der Beschilderung zu den Gipfeln durch Latschen und Sträucher folgen.
Der letzter Abschnitt erfolgt dann über Geröll, wo ihr schon den grandiosen Ausblick auf das Umland erahnen könnt.
Wer nach dem ersten Gipfel noch nicht genug hat, geht einfach weiter zur Upsspitze und über den grünen Ups zur Tuftlalm. Hier solltet ihr noch einen letzten Abstecher für ein Stück Quarkkuchen machen, bevor es glücklich und zufrieden zurück ins Tal geht.
Wandertouren Herbst | Zum Königsschloss mit Zugspitzblick (1.860)
Steckbrief
- Dauer: ca. 3 Stunden Aufstieg
- Höhenmeter: ca. 1.100 m
- Schwierigkeit: mittelschwere Tour
- Hütten und Schloss sind noch bis Anfang Oktober geöffnet
Wo die Partnach sich durch die enge Klamm drückt, beginnt eine der Touren, die mich jedes Mal wieder staunen lassen. Die Tagestour zum Schachen bietet steile Aufstiege, tolle Ausblicke und auch die ein- oder andere Überraschung.
Sehr bald nach der Partnachklamm weist das Wanderschild in den Wald hinein auf den Kälbersteig, auf dem wir recht steil mit vielen (oft nassen) Stufen schnell an Höhenmetern gewinnen und bald auf Garmisch hinabblicken.
Über Wald- und Wurzelwege erreichen wir einen geschotterten Höhenweg und sehen in der Ferne, mit Zugspitzmassiv-Kulisse im Hintergrund, ein ausgesprochen hübsches Holzhaus, das am Hang thront.
Ein paar Serpentinen später und am Alpenkräuter-Garten vorbei stehen wir vor dem Schachenschloss König Ludwigs II., durch das eine Führung unbedingt zu empfehlen ist, denn erst im Inneren offenbart es erst die Verrücktheit, wie wir sie vom Kini kennen!
Neben dem Schloss lädt das Schachenhaus (1.860 m, noch bis Anfang Oktober geöffnet) zur Brotzeit in der Sonne ein.
Wer noch Puste hat und noch nicht zurück ins Tal will, geht weiter aufwärts zur ca. 1,5 Stunden entfernten Meilerhütte, die auf 2372 m auf dem Grat im Dreitorspitzgatterl sitzt, den Rundumblick sowohl Richtung Tirol als auch nach Bayern und das Wettersteingebirge genießen.
Nach der Brotzeit geht´s an die Blaubergüberschreitung: Wir wandern über mehrere kleine Gipfel zur Halserspitz (1862 m). Dort bietet sich ein prächtiges Panorama!
Zurück geht es über den Kamm rechts steil bergab. Dann ist Wildbad Kreuth schon ausgeschildert. Für den Abstieg solltest du dir Zeit nehmen: Der Weg ist auf den oberen ca 400 Höhenmetern teilweise sehr steil und ausgesetzt. Den Rest geht es gemütlich auf einem Waldweg zurück zu Siebenhütten und von dort zum Parkplatz.
Benediktenwand: Kraxelei mit Karwendelblick (1.801m)
Steckbrief
- Dauer: ca. 5:30 h
- Distanz: ca. 12 km
- Höhenmeter: ca. 900 m
- Schwierigkeit: mittelschwer, über die Achselköpfe und zur Benediktenwand aber einige drahtseilgesicherte Stellen, für die Trittsicherheit und Schwindelfreiheit empfohlen sind
Abwechslungsreicher Weg mit vielen tollen Ausblicken ins Alpenvorland und ins Karwendel.
Die schöne Runde führt von der Bergstation am Brauneck über die Achselköpfe zur Benediktenwand (1801m).
Bis zum Latschenkopf ist die Wanderung recht einfach, der Weg über die Achselköpfe zur Benediktenwand wird dann etwas anspruchsvoller – aber auch spannender.
Hier wartet etwas Kraxelei, die aber unheimlich Spass macht 🙂 Auf dem Rückweg umgehen wir die Achselköpfe mit einem kleinen Abstieg und Gegenanstieg zum Probstalmsattel. Von dort den Wegweisern Richtung Idealhang Stiealm folgen und unterhalb des Latschenkopfs queren.
Auf dem Rückweg zur Bergstation laden dann noch ein paar Almen (Stiealm, Strasseralm, Quengeralm, Tölzer Hütte) zur verdienten Belohnung für die harte Arbeit ein.
Wenn dir die Runde zu lang ist, kannst du die Benediktenwand auslassen und am Probstalmsattel bereits zur Stiealm umkehren.
Wenn du mit öffentlichen Verkehrsmitteln angereist bist, kannst du von der Benediktenwand auch den Abstieg über die Tutzinger Hütte nach Benediktbeuern wählen und damit die Überschreitung perfekt machen. Von dort fährt die Regionalbahn in einer Stunde zurück nach München.
Anspruchsvolle Bergwanderung im Naturpark Ammergauer Alpen: Hochplatte (2.082 m)
Steckbrief
- Dauer: ca. 2,5 – 3 Std. Aufstieg, ca. 2 Std. Abstieg
- Höhenmeter: 1.000 Hm
- Schwierigkeit: Mittelschwere Tour, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit absolut notwendig!
- Beste Jahreszeit: April – November (schneefrei)
Neben den Bekannten Tegernsee, Chiemgau, Karwendel oder Wettersteingebirge werden die Ammergauer Alpen häufig unterschätzt.
Dabei sind sie mit 1.15 Stunde Anfahrt von München eine Empfehlung wert.
Eine Genusstour, die einiges zu bieten hat: Neben atemberaubenden Ausblicken zum Wetterstein, den Allgäuer und Lechtaler Alpen sowie zu den Forggensee und Plansee gibt´s bei der Hochplatten-Überschreitung eine luftige Gratwanderung, kurze Kraxelpassagen, zwei Fensterl im Fels und am Ende noch einen Sprung in die Gumpen– und das alles an einen Tag!
Die Ammergauer Hochplatte kann von unterschiedlichen Startpunkten aus erreicht und-/ oder überschritten werden. Ich starte am Ammerwaldalm (1.102m) und wähle den Gipfelsturm über das Weitalpjoch und dann die Überschreitung über das Fensterl und den Abstieg über das Roggental. Schwindelfrei und trittsicher solltet ihr auf allen Varianten sein.
Im gesamten Aufstieg bis zum Weitalpjoch treffe ich niemanden. Neben dem Plätschern der Bäche und dem Vogelgezwitscher begleitet mich: NICHTS. Oben angekommen frage ich mich, woher eigentlich die Menschen am Gipfel kommen, die mir auf meinem Weg nicht begegnet sind. Trotzdem ist es noch ruhig und beschaulich und der Ausblick grandios. Die Welt scheint aus Bergen zu bestehen. Gipfel, Berge, Hügel soweit das Auge reicht…
Die Tour kann mit den Gipfelzielen Krähe (2.012m) und der Hochblasse (1.989m) erweitert werden.
Unbedingt zu beachten: Auf der gesamten Tour gibt es KEINE Einkehrmöglichkeit!
Beste Jahreszeit: April – November (schneefrei)
Bitte beachte auch, dass wir keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben und Deine Sicherheit am Berg übernehmen!
Untersberg (Salzburg) via Dopplersteig
Steckbrief
- Distanz: ca. 4,5 km
- Höhenmeter: ca. 1.200 m
- Schwierigkeit: schwer, schwarz markiert. Nur für Geübte (Schwindelfreiheit & Trittsicherheit – Absturzgefahr) Drahtseilversicherte Abschnitte. Bei Nässe meiden! Für Kinder nicht geeignet.
Es gibt viele Wege auf den mächtigen Untersberg in Salzburg – aber nur einen der steil, zum Teil extrem ausgesetzt und ebenso legendär ist: der Dopplersteig. 1.200 Höhenmeter auf nur 4,5km verteilt…bergauf geht es über 2500 Holz- & in den Fels geschlagene Stufen!
Route: Salzburg Glanegg 450m (Wanderparkplatz, Tagesticket 4 Euro) – Rosittental – Dopplersteig – Zeppezauerhaus 1.663m (Einkehr- und Übernachtungstipp)
Gipfelmöglichkeit: Geiereck 1.805 oberhalb der Untersbergbahn-Bergstation oder Salzburger Hochthron 1.853m.
Retour über den Reitsteig (kaum weniger Stufen aber nicht ausgesetzt), Länge dann: 11km
Vom Parkplatz geradeaus bis rechts die Abzweigung erst zum Reit- und nach der Brücke zum Dopplersteig kommt, der sich direkt steil oberhalb der Schlucht, durch die der Rosittenbachs rauscht, bergauf schraubt.
Von der unteren Rosittenalm auf 810m zur oberen (1.287m) starten die sogenannten Himmelsleitern – Holztritte & Holzleitern, die steil nach oben führen.
An der oberen Rosittenalm wartet das anstrengendste und steilste Stück – direkt an der Dopplerwand entlang: 1000 in den Fels geschlagene Stufen plus 500 aus Holz- nur bis zum Taxhamer Kreuz. Von da unschwierig durch Latschengassen hoch zum Zeppezauerhaus (Pause verdient).
Zur Bergstation und zum Geiereck nochmal eine gute halbe Stunde –oder je nachdem wie lange man für weitere knapp 468 Stufen braucht…
Warnhinweise: nur für Geübte (Schwindelfreiheit & Trittsicherheit – Absturzgefahr). Drahtseilversicherte Abschnitte. Bei Nässe meiden! Für Kinder nicht geeignet.
Katharina Steglegger | bergseensucht.com
liebt: Wandern, Bergsteigen, Ski, Snowboard
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