Nordic Team Tirol – von der Langlaufanfängerin zum Profi
Die Munich Mountain Girls und Langlaufanfängerinnen Kaddi, Laura und Meike sind ein bisschen blauäugig in diese Kooperation gestartet. Alles was sie wussten war, dass sie sich fünf Wochenenden frei halten müssen, an denen sie Langlaufen lernen und sich auf einen Volkslauf vorbereiten werden. Mit Trainier, Trainingsplan, Ernährungsplan – eben allem, was dazu gehört.
Was sie nicht wussten: Sie sollen beim Volkslauf Koasalauf in St. Johann die 50 Kilometer Distanz meistern – und das auch noch in der Skating Technik. Aber, eins nach dem anderen.
Fotos mit freundlicher Genehmigung von Charly Schwarz.
Nordic Team Tirol – Tag 1
Die #nordicteamtirol Kooperation startet Anfang Oktober in Seefeld, wo 2019 die nordische Skiweltmeisterschaft stattfinden wird.
Während der Anreise rätseln wir noch, welcher Distanz wir uns wohl beim Koasalauf in St. Johann stellen müssen. Beim ersten Kennenlernen im Hotel wird das Geheimnis gelüftet: 50 Kilometer, das ist eine Ansage! Für uns drei ist das Projekt eine große Herausforderung, schließlich kann keiner von uns Langlaufen!
Insgesamt besteht das Nordic Team Tirol aus sieben Leidensgenossen aka Anfängern und drei Trainern:
Katharina, Meike, Marlene, Christian, Fabian, Alexander, Laura
Die Trainer: Urban Lentsch, Raphael „Raphi“ Bechtiger, Stefan „Steve“ Mair
Die Trainings-Orte: Seefeld, Obertilliach, Galtür, Tannheimer Tal, St. Johann & Hochfilzen
Bei einer lockeren E-Bike Runde zum Aufwärmen verdauen wir den Schock. Nach einer kleinen Einführung auf dem Übungsparcours, geht’s ins Gelände.
Wir lernen, dass man sich auch mit dem E-Bike bergauf quälen kann und versuchen uns noch etwas Kraft für den Leistungstest zu sparen, der nach dem leckeren Mittagessen im Woods ansteht.
Chris Ebenbichler und seine Kollegen vom Olympiazentrum testen unseren Gleichgewichtssinn, unsere Sprungkraft, unsere Kraft im Oberkörper, unsere Beweglichkeit und unsere Ausdauer, um den Trainingsplan möglichst gut auf unser Können und unsere Fitness anpassen zu können.
Nordic Team Tirol – Tag 2
Am nächsten Tag schnallen wir trotz müder Muskeln zum ersten Mal die Skiroller an. Mit ihnen sollen wir uns in den Trainingsmonaten ohne Schnee den perfekten Skatingstil aneignen.
„Wackelig“ ist bei den ersten Versuchen gar kein Ausdruck, aber wir gewöhnen uns schnell an die etwa 50 Zentimeter langen Roller.
Auch unsere Trainer sind beeindruckt, ihr Lob entschädigt uns gerade noch für den Muskelkater, da steigern sie schon die Trainingsinhalte aufs nächste Level: Ballspiele, Hindernislauf und Springen.
Zuletzt gehen wir auf die verschiedenen Langlauftechniken ein: 2:1 asymmetrisch, 1:1 und 2:1 symmetrisch. Raphi und Stevie zeigen uns, wie die verschiedenen Techniken im Idealfall auszusehen hätten.
Kaddi, Meike und ich tauschen Blicke aus. Alle mit dem gleichen Gedanken: „Puh, hoffentlich wird es bei uns irgendwann einmal annähernd so gut funktionieren…“
Nachmittags steht noch eine Einheit sogenanntes Imitationstraining auf dem Programm: Mit Ex-Profi und Nordic WM-2019-Mitplaner Martin Tauber laufen wir in einer Technik zum Gschwandtkopf hoch, die dem Langlaufen ziemlich nahe kommt.
Dabei konzentrieren wir uns vor allem darauf, wie wir uns mit den Füßen vom Boden abstoßen und die Stöcke einsetzen, so dass uns der wunderschöne Ausblick auf Seefeld und die Bergkulisse fast entgeht, aber eben nur fast. Den Tag lassen wir bei verdienten Käsespätzle und Apfelstrudel ausklingen.
Nordic Team Tirol – Tag 3
Auch den dritten Tag beginnen wir ebenfalls mit Skirollertraining. Heute drehen wir am Ende der Einheit sogar unsere allererste Runde von 2,3 Kilometern, inklusive Bergabparts, die wegen unserer noch nicht ganz perfekten Bremstechnik einen ziemlichen Nervenkitzel darstellen.
Als hätten wir noch keinen Muskelkater beenden wir das erste Trainingswochenende mit einer Kraft– und Beweglichkeitseinheit von Chris Ebenbichler vom Olympiazentrum Innsbruck.
Bevor wir die Heimreise antreten, bläuen uns die Trainer nochmal ein, dass wir uns bis zu unserem nächsten Treffen in fünf Wochen in Obertilliach zuhause an unseren Trainingsplan halten sollen. Ziemlich k.o. fahren wir nach Hause.
Ob wir die 50 Kilometer im Februar wirklich packen? Stay tuned!
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