Tourentipps fürs Frühjahr | Osterferien-Tourentipps
Die Munich Mountain Girls sind ständig am Berg. Jeden Monat stellen wir euch Tourentipps für die schönsten Bergtouren des Monats bereit: zum Lieblingsberg des Monats, den schönsten Aussichten des Monats oder Geheimtipps des Monats – manchmal sogar inklusive Einkehr. Hier findest du unsere Tourentipps für sowohl gemütliche als auch anstrengendere Osterferien-Tage.
Noch mehr Tourentipps erhältst du in der Übersicht der Lieblingstouren der Munich Mountain Girls.
Pfeifend durch den Pfaffenwinkel
Steckbrief
- Distanz: circa 12 km, Rundweg
- Art: Kleine Wanderung ohne nennenswerte Steigung, ausgedehnter Spaziergang, Mountainbike-Runde oder Trailrunning-Strecke
- Einkehrmöglichkeiten in Andechs: Bräustüberl oder Klostergasthof; in Pähl: Gasthof Alte Post oder Restaurant Pfaffenwinkel am Golfplatz Hohenpähl
- Anfahrt aus München: circa 1 Stunde (Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Erling bei Andechs)
Vor lauter Freude über den abwechslungsreichen Weg und dem atemberaubenden Panoramablick in die Alpen pfeife ich fast die ganze Tour vor mich hin.
Es geht über Almwiesen vorbei an knorrigen Bäumen, die Kinder zum Klettern animieren. Ein idyllischer Weiher lädt zur Rast ein, die Hartkapelle zur österlichen Andacht.
Die Tour bietet schöne Ausblicke auf das Westufer des Ammersees sowie eine herrliche Fernsicht vom Lechtal über das Wettersteingebirge bis ins Karwendel.
Die Wanderung kann als Rundweg bis Pähl gelaufen werden, bietet jedoch zahlreiche Varianten. Ich empfehle die Tour besonders zu dieser Jahreszeit, wenn man keine Lust mehr auf Schnee hat und trotzdem die Berge sehen will. Zudem ist sie weniger staugefährdet als die typischen hochfrequentierten Ziele in den Bayrischen Voralpen.
Laubenstein (1350 m): Perfekter Brotzeitgipfel mit Chiemseeblick
Steckbrief
- Dauer: ca. 3,5 h
- Distanz: ca. 14 km
- Höhenmeter: ca. 750 m
- Schwierigkeit: leicht
- Ausgangsort: Frasdorf, Lederstube
Erst kurz auf dem Forstweg, dann immer bergauf durch den Wald, teilweise weglos über Almwiesen, aber immer mit Rast-Optionen und Genießmomenten mit „Ah, ist das schön hier!“-Ausrufen.
Die erste Hälfte des Weges teilen wir uns mit Wanderern, die zur Hochries- und Riesenhütte wollen, dann biegen wir aber auf seltener begangene Wege zum Laubenstein ab. Kurz vor dem weiten, grasigen Gipfelplateau wandern wir zwischen Almhütten hindurch und freuen uns schon auf eine Gipfelrast mit Chiemseeblick in der einen und Aussicht auf die Ammergauer Alpen in der anderen Richtung.
Zurück gehts auf dem gleichen Weg, man könnte in der Frasdorfer Hütte einkehren, die aber Ende März 2019 leider „dauerhaft geschlossen“ war.
Strahlhorn: Ein Viertausender mit Ausblick
Steckbrief
- Ausgangspunkt: Brittannia-Hütte
- Dauer: 9 Stunden in langsamem Tempo mit zwei ausgedehnten Pausen
- Distanz: lange – es zieht sich!
- Höhenmeter: 1400 Höhenmeter in Aufstieg und Abfahrt bis zur Brittannia-Hütte oder 2500 Höhenmeter Abfahrt bis Saas-Fee
- Schwierigkeit: mittel – Hochtourenausrüstung, LVS-Kenntnisse und Spaltenbergungstechniken sind Voraussetzung
Los geht’s in aller Herrgottsfrüh mit einer kurzen Abfahrt zum Gletscher. Dort fellen wir auf und starten Richtung Adlerpass. Aufgrund der guten Schneelage sind die Gletscherspalten verschlossen und wir können seilfrei gehen. Juhu! In der Senke des Adlerpasses kann man endlich in Richtung Zermatt blicken – Hallo Matterhorn!
Hier nehmen manche die Ski auf den Rücken und gehen über einen Grat bis zum nächsten Plateau, das auf genau 4000 Metern Höhe liegt. Wir steigen lieber über eine steile Flanke mit den Harscheisen auf.
Auch erfahrenere Viertausender-Geher macht die Aussicht sprachlos: dieser Skitour belohnt mit Blick auf Hörnli, Dom und Mont Blanc!
Das letzte Stück zum Skidepot zieht sich … Hier ist Zähne zusammenbeißen angesagt! Die Bedingungen sind perfekt und andere Skibergsteiger haben das Strahlhorn auch anvisiert. Daher sind bereits Stufen in die kleine Eisfläche bis zum Gipfel geschlagen und wir kraxeln problemlos bis zum Gipfelkreuz. Ich bin überwältigt und ein paar Freudentränen kullern über die Wange, die in meinem Käsebrot versinken.
Die Abfahrt führt über dieselbe Strecke bis zum Ende des Gletschers. Nach den 150 Höhenmetern Gegenanstieg zur Hütte gönnen wir uns eine Pause auf der Sonnenterasse – mit stolzem Blick auf unseren Gipfel.
Golden Gate der Alpen und ein Skywalk mit 33 Brücken im Glemmtal
Ausflug in luftige Höhen im Talschluss Saalbach-Hinterglemm – auch für schwindelfreie Zwerge super geeignet! Eine kleine Wanderung mit großen Höhepunkten!
Steckbrief
- Start: Parkplatz Hinterlengau, Talschluss Hinterglemm (Salzburger Land)
- Distanz: 2 km zu Fuß durch den Wald zur Lindlingalm 1300hm, nach der Brücke startet der Baumzipfelweg mit Lernelementen (1 km Länge). Es gibt auch einen Hochseil- & Motorikpark
- Kosten: Kinder unter 4 Jahren frei, ab 4 Jahren 6 Euro, ab 16 Jahren 9 Euro
- Außerhalb der Öffnungszeiten (im April): Automatenbetrieb (7 Euro Eintritt)
- Schwierigkeit: einfach
Mehr Ausflug als Wanderung – aber alleine diese imposanten Fakten der Hängebrücke, die zu Recht als Golden Gate der Alpen bekannt ist, haben mich angezogen. 200m lang und bis zu 40m hoch schwebt sie über der Saalach.
Das Panorama im ruhigen Talschluss mit dem markanten Tristkogel ist nicht nur im Winter atemberaubend!
Direkt anschliessend startet der kurze Baumzipfelweg, der höchstgelegene Wipfelwanderweg Europas. Elf massive Türme aus Lärchenholz, Plattformen (bis 30 m Höhe), einem Skywalk und 33 Brücken sind wirklich beeindruckend!
Katharina Steglegger | bergseensucht.com
liebt: Wandern, Bergsteigen, Ski, Snowboard
Hochalpine Skitour auf den Piz Sesvenna
Steckbrief
- Talort: Schlinig, 1738 m
- Ausgangspunkt: Sesvennahütte, 2258 m
- Hüttenaufstieg: 530 hm, 1,5 – 2 Std.
- Höhendifferenz: 1190 (inkl. Gegenanstieg)
- Gehzeit: 4 – 4,5 Std.
- Beste Zeit: Februar bis Mai
- Schwierigkeit: mittel (Schwindelfreiheit & Trittsicherheit sind auf dem Gratanstieg zum Gipfel unbedingt notwendig)
Als wir morgens aus der nebelumhangenen Hütte treten, sehen wir bereits die ersten Tourengeher vom Tal Richtung Gipfel ziehen. Auf der Skihochtour zum Piz Sesvenna findet man keine Einsamkeit. Dennoch ist sie lohnenswert, da sie ein hochalpines Ambiente mit Gletscherkontakt bietet, ohne dass Hochtourenausrüstung und Gletscherausbildung nötig wären.
Auf seichten Hügeln geht es zunächst gemütlich bergauf. Nach einigen Metern mit starkem Gegenwind, setzt sich die Morgensonne durch und wir beobachten staunend, wie sich die umliegenden Bergriesen aus dem sich lichtenden Nebel schälen. Nach einer kurzen Abfahrt wird der Anstieg unterhalb des Gipfels etwas steiler. Ein Highlight der Tour ist mit Sicherheit der Gipfelanstieg auf dem teils ausgesetzten Grat, von dem aus man einen atemberaubenden Ausblick auf den Ortler und andere alpine Schönheiten genießt.
Abgefahren wird über den sehr steilen Gipfelhang (teils über 45 Grad!). Wer sich diesen sparen möchte, steigt über den Grat zurück zum Skidepot.
Vor allem in den nordseitig ausgerichteten Hängen findet man bis ins Frühjahr hinein mit etwas Glück noch Pulverschnee.
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