Sommertouren für warme Bergtage
Die Munich Mountain Girls sind ständig am Berg. Jeden Monat stellen wir euch Tourentipps für die schönsten Bergtouren des Monats bereit: zum Lieblingsberg des Monats, den schönsten Aussichten des Monats oder Geheimtipps des Monats – manchmal sogar inklusive Einkehr. Jetzt im Hochsommer geht es auf Sommertouren auf königlichen Pfaden und schattigen Steigen.
Noch mehr Tourentipps erhältst du in der Übersicht der Lieblingstouren der Munich Mountain Girls.
Der Klassiker im Allgäu – aussichtsreiche Gratkraxelei über den Mindelheimer Klettersteig
Steckbrief
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Dauer: Klettersteig allein rd. 4 Std., mit Zu- und Abstiegen 9 Std. plus
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Übernachtungsmöglichkeiten: Fidererpasshütte, Mindelheimer Hütte
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Distanz: ca. 14km*
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Höhenmeter: rd. 1.500hm*
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Schwierigkeit: schwer – sehr gut versicherter, langer Grat-Klettersteig (meist B mit einer C-Stelle), der auf- und abgestiegen werden muss, konditionell anspruchsvoll, mit Gehgelände entlang des Grats, keine Notausstiege
*Variante Parkplatz Schwendle in Mittelberg – Fidererpasshütte – Klettersteig – retour durch das Wildental
Wände für alle – Klettern an der Multerkarwand im Wilden Kaiser
Steckbrief
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Lage: Am Fuß des Treffauers
- Zustieg: ca. 1 Stunde ab Jägerwirt über den Wilden Kaiser Steig
- Park- und Einkehrmöglichkeit: Jägerwirt, Scheffau
- 22 Sportkletterrouten, davon 8 Mehrseillängen
- Schwierigkeit: 3 bis 8+, sehr gut abgesichert
- Topo
Wer früh dran ist genießt die Kühle des Morgens beim Zustieg und hat noch einige Stunden an der Multerkarwand, während derer die Sonne sich noch etwas versteckt. Später am Tag wird’s heiß und staubig am Baumlosen Wandfuß.
Der Weg zur Wand ist dennoch schweißtreibend, aber die letzten Meter durchs Kar zum Wandfuß lassen schon erahnen, was hier auf uns wartet: Wunderschöner Wasserrillen-Fels für alle Schwierigkeitsgrade.
Für den Anfang orientieren wir uns Richtung der einfacheren Routen im linken Wandteil, wo vereinzelt Platten in der mit Löchern und Leisten gespickten Wand auf uns warten.
Kompar (2011m / Karwendel) – prächtige Aussichtswarte im Karwendel, entfernt vom „Bergtouristen-Trubel“
Steckbrief
- Dauer: 5 Stunden
- Höhenmeter: 950hm
- Schwierigkeit: mittel – technisch nicht schwierig, nur beim Abstieg ist etwas Trittsicherheit und Schwindelfreiheit hilfreich
- Ausgangspunkt: Hagelhütten im Rißtal
Das schöne Engtal mit seinen Ahornbäumen ist ja bis weit über München hinaus bekannt. Aber dieser Gipfel mit seinem wunderschönen Ausblick in dieses beeindruckende Tal und seine umliegenden Gipfel ist hingegen kaum bekannt und besucht.
Von den Hagelhütten im Rißtal nehmen wir den Weg über die Hasentalalmen bis zum Gipfel. Auch wenn es einige Höhenmeter sind, ist die Steigung sehr angenehm und schlängelt sich kontinuierlich und immer mit tollen Ausblicken nach oben.
Für den Abstieg empfiehlt sich der Weg über die urige Plumsjochhütte, alleine wegen der Toilette. Aber seht es euch selbst an! Von dort geht es wieder zurück zu den Hagelhütten und wenn es an eurem Wandertag etwas wärmer ist, wartet zum Schluss der Tour der Rißbach – eine wunderbare Erfrischung.
Königlich am Königsweg – Zwei Tage im Ammergebirge
Steckbrief
- Ausgangspunkt: Parkplatz Linderhof
- 1. Tag ↑ 1.200 hm, 2. Tag ↑ ca. 400 hm
- Art: mittelschwere bis anspruchsvolle Bergwanderung
- Übernachtung und Einkehrmöglichkeit: Brunnenkopfhütte
- Anfahrt aus München: circa 1 1/2 Stunden mit der Bahn /Bus oder mit dem Auto.
Da hat er sich ein ganz besonders schönes Plätzchen ausgesucht, der Bayrische König Maximilian II. In den Ammergauer Bergen begebe mich auf seinen Spuren und steige vom Schloss Linderhof auf dem ehemaligen Reitweg zur Brunnenkopfhütte hoch.
Auf dieser Zweitages-Tour nehme ich die kleine, urige DAV Hütte am Fuße des Brunnenkopfs als meine Basis und steige mit leichtem Gepäck weiter auf den stillen, weil einsamen Hennenkopf (1.768m).
Nach dem kulinarisch königlichen Abendessen gönne ich mir noch einen Verdauungsspaziergang zum Brunnenkopf Gipfel (1.718m, am Ende Stahlseilgesichert).
Hier, wo der Monarch seinerzeit Ruhe und Einsamkeit suchte, schlafe ich auch wahrlich majestätisch mit einem unbezahlbaren Blick hinüber ins Bergmassiv.
Am nächsten Tag geht es auf die Große Klammspitze. Ich begegne einer Gamsfamilie und höre immer wieder das Pfeifen der Murmeltiere. Ab dem Ende des Kars beginnt die Kletterei (keine Drahtseile) zum Gipfel (1.924m). Ein brillianter Gipfelrundumblick auf die Ammergauer Gipfelprominenz und dahinter die Zugspitze lassen die letzten herausfordernden Meter der Kletterpassage vergessen.
Den Abstieg nehme ich wie Aufstieg zur Brunnenkopfhütte. Alternativ kann die Tour erweitert werden. Über den Feigenkopf und Bäckenalmsattel wird ein Rundweg daraus.
Eine herrliche, abwechslungsreiche Zweitages-Tour mit einzigartigen Ausblicken und Naturerlebnissen, die absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert. Zum Teil exponierte Stellen mit Absturzgefahr, Geröllflächen, weglose Schrofen.
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